
Die 10 bedeutendsten Entheogene
Entheogene sind mächtige Substanzen der spirituellen Erkundung, die seit Jahrhunderten in Zeremonien und Heilpraktiken eingesetzt werden. Entdecke 10 bedeutende Substanzen – von Klassikern wie Ayahuasca und LSD bis hin zu weniger bekannten wie Iboga – und erfahre, wie sie heute weltweit verwendet werden.
Entheogene sind psychoaktive Substanzen, die seit jeher verwendet werden, um veränderte Bewusstseinszustände hervorzurufen – häufig für spirituelle oder zeremonielle Zwecke. In der heutigen Zeit ist das Interesse an diesen Substanzen in vielen Teilen der Welt deutlich gestiegen.
Dieser Artikel stellt zehn der wichtigsten Entheogene im traditionellen und modernen Kontext vor. Außerdem werfen wir einen Blick auf aktuelle Gesetzesänderungen und widmen uns der Frage, was die Zukunft für diese bedeutenden und faszinierenden Substanzen bereithält.
Was sind Entheogene?
Der Begriff Entheogen leitet sich von den griechischen Wörtern „entheos“ („von einer Gottheit besessen/inspiriert“) und „genésthai“ („werden, entstehen, hervorrufen, bewirken“) ab und bezeichnet psychoaktive Substanzen, die zutiefst erkenntnisreiche, spirituelle, oder mystische Erfahrungen herbeiführen können.
Nicht alle Entheogene sind zwangsläufig psychedelisch, es gibt aber große Überschneidungen. Im Gegensatz zu Psychedelika für den Freizeitgebrauch, die oft zum Vergnügen konsumiert werden, werden Entheogene bewusst konsumiert – etwa zur Heilung, Selbstreflexion oder für die Verbindung mit etwas Größerem. Entscheidend ist, dass Entheogene Substanzen sind, die für rituelle oder spirituelle Zwecke genutzt werden.
Zu den bekanntesten Beispielen zählen natürliche Substanzen wie Psilocybin-Pilze, Peyote und Ayahuasca, aber auch synthetische Verbindungen wie LSD oder 5-MeO-DMT. Viele dieser Entheogene haben eine lange Nutzungsgeschichte in indigenen Gemeinschaften in ganz Amerika, Afrika und Asien.
Die 10 bedeutendsten Entheogene
Die folgenden zehn Entheogene wurden aufgrund ihrer kulturellen Bedeutung, heutigen Verwendung und der Intensität ihrer Wirkung ausgewählt. Jede Substanz besitzt einzigartige Eigenschaften und ist sowohl historisch als auch in der Gegenwart kulturell bedeutsam.
Ayahuasca
Ayahuasca ist ein traditionelles Amazonas-Gebräu, das mit Banisteriopsis caapi (eine MAO-Hemmer enthaltende Liane) und Psychotria viridis oder anderen DMT-haltigen Pflanzen zubereitet wird. Durch die MAO-Hemmer wird DMT oral aktiv, was eine mächtige und visionäre Erfahrung ermöglicht.
Ayahuasca wird in schamanischen Ritualen verwendet, um die Heilung und spirituelle Reinigung zu fördern. Nutzer berichten von intensiven Gefühlsausbrüchen, lebhaften Visionen und tiefer Introspektion. Die Erfahrung kann zwar herausfordernd sein, wird aber oft als zutiefst transformativ beschrieben.
In den letzten Jahren sind Ayahuasca-Zeremonien auch außerhalb des Amazonas zunehmend beliebter geworden, was wichtige Debatten über kulturelle Aneignung, Sicherheit der Teilnehmenden und ökologische Nachhaltigkeit angeregt hat.
Psilocybin-Pilze
Die häufig auch „Magic Mushrooms“ genannten Psilocybin-Pilze enthalten die Verbindung Psilocybin, die im Körper in Psilocin umgewandelt wird – ein Wirkstoff, der mit den Serotoninrezeptoren im Gehirn interagiert. Diese Pilze werden seit Tausenden von Jahren in religiösen und heilenden Ritualen auf der ganzen Welt eingesetzt und gehören weltweit zu den verbreitetsten und kulturell bedeutsamsten Entheogenen.
Psilocybin kann die Wahrnehmung, Stimmung und das Denken verändern. Viele berichten von Gefühlen der Einheit, Einsicht und Verbundenheit mit der Natur oder einer höheren Macht. Psilocybin ist auch Gegenstand intensiver Forschung, insbesondere im Zusammenhang mit Depressionen, PTBS und Abhängigkeit.
Es gibt über 100 psilocybinhaltige Pilzarten, wobei Psilocybe cubensis zu den verbreitetsten und bekanntesten zählt.
Shroomshop
Der Shroomshop von Zamnesia führt eine große Auswahl an magischen Trüffeln, Pilzzuchtsets, Sporenabdrücken und mehr.
Peyote
Peyote (Lophophora williamsii) ist ein kleiner Kaktus, der in Mexiko und im Südwesten der USA heimisch ist. Er enthält Meskalin, eine mächtige psychedelische Verbindung, die ähnlich wie Psilocybin lebhafte visuelle Halluzinationen und verändertes Denken bewirkt.
Seit Jahrhunderten wird Peyote von indigenen Völkern vor allem in Mexiko und Nordamerika verwendet und ist auch heute noch ein wichtiges Sakrament in Zeremonien, bei denen die ganze Nacht hindurch gesungen, getrommelt und gebetet wird.
Da Peyote nur langsam wächst und durch Überernten bedroht ist, rückt zunehmend der nachhaltiger kultivierbare San-Pedro-Kaktus als Alternative in den Fokus.
Iboga
Iboga ist die Wurzelrinde des afrikanischen Strauchs Tabernanthe iboga. Sie enthält Ibogain, eine mächtige Verbindung, die lang anhaltende Visionen und tiefe Introspektion bewirkt.
In Gabun und anderen Teilen Westafrikas wird Iboga in Bwiti-Zeremonien verwendet, um spirituelles Wachstum zu initiieren oder Lebensübergänge zu markieren. Im Westen wächst das Interesse an Ibogain vor allem im Zusammenhang mit der Behandlung von Abhängigkeit.
Die Erfahrungen mit Iboga können körperlich intensiv und psychisch fordernd sein. Oft dauern sie mehrere Stunden mit intensiven Visionen, auf die eine Phase der Reflexion folgt. Tatsächlich kann Ibogain tödlich sein, wenn es nicht in einem kontrollierten, medizinisch begleiteten Umfeld konsumiert wird. Deshalb raten wir ausdrücklich davon ab, Ibogain außerhalb einer seriösen Einrichtung einzunehmen.
DMT
DMT (N,N-Dimethyltryptamin) ist eines der potentesten natürlich vorkommenden Psychedelika. Es ist der Hauptwirkstoff in Ayahuasca, kann aber auch geraucht oder verdampft werden. DMT ist in zahlreichen Pflanzen enthalten und wird zudem in geringen Mengen vom menschlichen Körper produziert, was bis heute Anlass zu vielen Spekulationen gibt. Beim Rauchen oder Verdampfen erzeugt DMT kurze, aber äußerst intensive Erlebnisse, die etwa 5–20 Minuten dauern.
Nutzer berichten häufig von Reisen in andere Dimensionen oder Begegnungen mit nicht menschlichen Wesen. Diese Erfahrungen lassen sich nur schwer in Worte fassen, werden aber oft als zutiefst spirituell und transformativ beschrieben.
Wie Ayahuasca kann auch DMT sehr intensiv und unangenehm sein – insbesondere, wenn es ohne angemessene Vorbereitung oder Begleitung konsumiert wird. Auch wenn es als oft als physiologisch unbedenklich angesehen wird, erfordert DMT Respekt und bewussten Konsum.
Salvia divinorum
Salvia divinorum ist eine schnell wirkende halluzinogene Pflanze aus der Familie der Lippenblütler, die traditionell von den Mazateken in Mexiko verwendet wird. Ihr Wirkstoff Salvinorin A beeinflusst κ-Opioidrezeptoren im Gehirn – ein anderer Wirkmechanismus im Vergleich zu den meisten Psychedelika.
Geraucht kann Salvia intensive, kurze Episoden von Desorientierung, visuellen Verzerrungen und außerkörperlichen Erfahrungen auslösen. Im Gegensatz zu vielen anderen Entheogenen wirkt Salvia oft fragmentiert und wird von vielen als unangenehm beschrieben.
Trotz ihrer ungewöhnlichen Effekte spielt Salvia in bestimmten zeremoniellen Kontexten nach wie vor eine wichtige Rolle und nimmt unter den Entheogenen eine besondere Stellung ein.
San-Pedro-Kaktus (Trichocereus macrogonus var. pachanoi)
San Pedro (Trichocereus macrogonus var. pachanoi oder Echinopsis pachanoi), auch Huachuma genannt, ist ein schnell wachsender Kaktus aus den Anden. Wie Peyote enthält er Meskalin, ist jedoch leichter verfügbar und lässt sich nachhaltiger züchten.
Seit Jahrtausenden spielt San Pedro eine zentrale Rolle in spirituellen Zeremonien der Andenvölker, die oft mit herzöffnenden Erkenntnissen und emotionaler Heilung in Verbindung gebracht werden. Bei den Zeremonien wird meist ein aus dem Kaktus zubereitetes Gebräu getrunken und Zeit im Freien verbracht.
Die Wirkung kann 8–14 Stunden anhalten und gilt im Vergleich zu Ayahuasca oder Iboga als sanfter und kontrollierbarer.
LSD (Lysergsäurediethylamid)
LSD – auch bekannt als Acid – ist ein synthetisches Psychedelikum, das 1938 entdeckt wurde und aus Verbindungen des Mutterkornpilzes gewonnen wird. In den 1960er-Jahren erlangte es weltweite Berühmtheit und gehört auch heute noch zu den bekanntesten Psychedelika.
LSD verändert die Wahrnehmung, das Denken und Emotionen. Nutzer berichten von lebhaften Halluzinationen, Veränderungen der Zeit- und Raumwahrnehmung sowie manchmal auch von mächtigen spirituellen Erfahrungen. Auch wenn LSD traditionell nicht in indigenen Ritualen genutzt wird, hat es in modernen spirituellen Praktiken, insbesondere im Westen, eine entheogene Rolle eingenommen.
Eine Dosis LSD kann bis zu 12 Stunden anhalten. Es ist zwar körperlich nicht schädlich, sollte aber aufgrund der Intensität und Dauer des Erlebnisses mit Vorsicht konsumiert werden.
Ketamin
Ketamin wurde ursprünglich als Anästhetikum entwickelt. Seine dissoziative und psychedelische Wirkung findet aber heute sowohl in klinischen als auch in Freizeitkontexten Anwendung. Bei höheren Dosen kann es zu einer außerkörperlichen Erfahrung kommen, die manchmal als „K-Hole“ bezeichnet wird.
Ketamin ist kein klassisches Entheogen, wird jedoch zunehmend in therapeutischen Kontexten genutzt, um unbewusstes Material zugänglich zu machen und Muster von Depression oder Abhängigkeit zu durchbrechen.
Auch wenn es nicht im klassischen Sinne psychedelisch ist, kann seine Fähigkeit, das Bewusstsein zu verändern und neue Perspektiven zu eröffnen, in bestimmten entheogenen Settings von Wert sein.
5-MeO-DMT
5-MeO-DMT ist ein potentes Psychedelikum, das im Gift der Coloradokröte (Bufo alvarius) sowie in einigen Pflanzenarten vorkommt. Es wird meist geraucht oder verdampft und erzeugt eine starke sowie schnelle Wirkung, die nach wenigen Minuten ihren Höhepunkt erreicht und innerhalb von 20–40 Minuten nachlässt.
Viele Menschen beschreiben die Erfahrung als Ich-auflösend, mit dem Gefühl, in einen einzigen Seinszustand zu verschmelzen. Im Gegensatz zu DMT bewirkt die Substanz kaum Halluzinationen. 5-MeO-DMT wirkt auf einer tieferen, existenzielleren Ebene.
Aufgrund seiner Stärke sollte es ausschließlich in sicheren, begleiteten Settings konsumiert werden. Manchmal wird es zur emotionalen Heilung und Traumaintegration eingesetzt.
Rechtslage von Entheogenen
Die Rechtslage von Entheogenen variiert weltweit. Substanzen wie Psilocybin, LSD und DMT sind in den meisten Ländern illegal, obgleich jüngste Gesetzesinitiativen und öffentliches Engagement diese Verbote immer mehr infrage stellen.
In machen US-Städten wie Oakland und Denver wurden bestimmte entheogene Pflanzen entkriminalisiert. In Kanada, dem Vereinigten Königreich und Europa entstehen ähnliche Bewegungen.
In Europa erlaubt etwa die Niederlande den Verkauf von Psilocybin-Trüffeln und das portugiesische Entkriminalisierungsmodell wird oft als fortschrittliches Beispiel genannt. Derzeit starten in Deutschland Pilotversuche, um psychedelisch unterstützte Therapien in klinischen Settings zu evaluieren. Im Fokus stehen dabei meist Schadensminimierung, kultureller Respekt und das therapeutische Potenzial. Dennoch bleiben die meisten Entheogene in den meisten Ländern weiterhin verboten.
Die religiöse oder zeremonielle Nutzung von Substanzen wie Peyote oder Ayahuasca ist in manchen Fällen durch Sonderregelungen zum Schutz indigener Traditionen erlaubt. Der Zugang ist jedoch kontrovers und nicht flächendeckend gewährleistet.
Ein bewusster Weg in die Zukunft: Entheogene in der modernen Welt
Das Interesse an Entheogenen wächst. Wissenschaftliche Studien bestätigen heute, was viele indigene Kulturen seit Jahrhunderten wissen: Diese Substanzen können zu tiefen Einsichten, emotionaler Heilung und einem tieferen Verständnis von Bewusstsein führen.
Initiativen wie Decriminalize Nature setzen sich für rechtliche Reformen ein, die Entheogene als wichtige kulturelle und therapeutische Werkzeuge anerkennen. Parallel dazu erforschen Wissenschaftler in klinischen Studien die Wirksamkeit von Psilocybin, LSD und Ketamin bei psychischen Erkrankungen wie Depression, Angststörungen und PTBS.
Die größte Herausforderung besteht nun darin, sicheren und respektvollen Zugang zu gewährleisten. Dazu gehören der Schutz indigenen Wissens, die Entwicklung von Richtlinien für den sicheren Gebrauch und rechtliche Rahmenbedingungen, die Menschen, die nach Heilung und spiritueller Entwicklung suchen, nicht bestrafen, sondern aktiv unterstützen. Entheogene sind nicht für jeden geeignet, können aber eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, das Bewusstsein und Wohlbefinden zu erforschen. Bei achtsamer und respektvoller Anwendung können sie die Verbindung zur Natur, Gemeinschaft und zu unseren inneren Welten vertiefen.
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