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Was Sind MAO-Hemmer?
4 min

Was Sind MAO-Hemmer?

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Du hast vielleicht schon gehört, dass MAO-Hemmer in Kombination mit Psychedelika einen Trip verstärken können, was manche mögen. Bei der Einnahme von MAO-Hemmern ist jedoch Vorsicht geboten, da sie tödliche Wirkungen haben können. Wir geben einen kurzen Überblick darüber, was sie eigentlich sind und was man vor der Einnahme bedenken muss.

Für die meisten Psychonauten sind Psychedelika (Psilocybin, DMT und LSD) so, wie sie sind, stark genug. Manche Menschen haben jedoch schon vor Jahrhunderten – wenn nicht Jahrtausenden – die Praxis angewandt, Psychedelika mit MAO-Hemmern zu kombinieren, um die Erfahrung zu verbessern oder zu intensivieren.

Was aber macht diese Kombination aus, und ist es eine gute Idee, sie auszuprobieren? Dieser Artikel versucht nicht, Dich auf die eine oder andere Weise zu überzeugen oder von etwas abzubringen, weil es nur wenige konkrete Belege dafür gibt, was die gemeinsame Verwendung von MAO-Hemmern und anderen Drogen angeht. Stattdessen geben wir einen kurzen Überblick über das, was man von diesen Substanzen und ihre Kombination weiß, wobei wir hoffen, Dir dabei helfen zu können, eine eigene Entscheidung zu treffen.

Bevor wir fortfahren, eine wichtige Mahnung zur Vorsicht: MAO-Hemmer sind bekannt für ihre gefährlichen Wechselwirkungen mit bestimmten Nahrungsmitteln und anderen Arzneimitteln. Falls Du also beabsichtigst, MAO-Hemmer einzunehmen, solltest Du über das Lesen dieses Artikels hinaus noch viel mehr eigene Recherche betreiben.

Was sind Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)?

Was sind Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)?

Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) oder -inhibitoren (MAOI) sind eine Klasse von Medikamenten, die, wie der Name schon sagt, die Monoaminoxidase hemmen. Bei ihnen handelt es sich um Enzyme, die in der Membran von Zellmitochondrien zu finden sind.

Es gibt viele natürlich vorkommende Pflanzen, die MAO-Hemmer enthalten. Diese Verbindungen werden jedoch auch synthetisiert, um Antidepressiva und Medikamente gegen Angstzustände herzustellen. Tatsächlich waren die frühesten Antidepressiva MAO-Hemmer. Obwohl sie heute noch verwendet werden, sind sie mittlerweile aufgrund ihrer Nebenwirkungen weniger beliebt. In den meisten Fällen sind stattdessen selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) das Medikament der ersten Wahl für diese Erkrankungen.

MAO-Hemmer weisen ein sehr breites Spektrum an Wechselwirkungen mit anderen Substanzen auf, was sowohl für Nahrungsmittel als auch für Arzneimittel und Drogen gilt. Obwohl einige dieser Interaktionen genutzt werden könnten, um psychedelische Erfahrungen zu verstärken (eingenommene DMT-Trips sind ohne sie beispielsweise nicht möglich), sind diese Interaktionen zum größten Teil extrem gefährlich, einige davon sogar tödlich.

Beispiele für MAO-Hemmer

Beispiele für MAO-Hemmer

Die häufigsten pharmazeutischen MAO-Hemmer sind:

  • Phenelzin: zur Behandlung atypischer Depressionen bei Erwachsenen; nicht geeignet für bipolare oder schwere Depressionen.
  • Tranylcypromin: wird bei schweren Depressionen angewendet, wenn andere Behandlungen nicht wirken.
  • Selegilin: baut Dopamin im Gehirn ab und wird zur Behandlung der Parkinson-Krankheit eingesetzt.
  • Isocarboxazid: wird bei Depressionen, Angst- und Panikzuständen sowie Phobien eingesetzt.

Die genannten Verbindungen sind pharmazeutische, synthetisierte MAO-Hemmer, und wir raten entschieden davon ab, sie einzunehmen, um die Wirkung von Psychedelika zu verstärken! Sie sind stark und können schwere Nebenwirkungen sowie sehr gefährliche Wechselwirkungen auslösen. Halte Dich von ihnen fern, es sei denn, sie werden Dir von einem Fachmann verschrieben.

Es gibt ebenfalls natürlich vorkommende MAO-Hemmer, die tendenziell weniger stark sind, was sie für psychedelische Zwecke nützlicher macht – was allerdings nicht bedeutet nicht, dass sie ungefährlich sind.

Dazu gehören:

  • Caapi: Wird häufig in Ayahuasca-Zubereitungen verwendet, um DMT verfügbar zu machen.
  • Bobinsana: Wird in der traditionellen medizinischen Praxis bestimmter Völker aus dem amazonischen Teil Perus verwendet.
  • Peganum harmala (Steppenraute): wächst in Afrika, Asien und Europa. Diese Pflanze gilt als giftig, wird aber ebenfalls in traditionellen Heilpraktiken verwendet.
  • Kakao: Rohkakao ist ein milder MAO-Hemmer und wurde in Kombination mit Psilocybe-cubensis-Pilzen in aztekischen Pilzritualen verwendet.
  • Grapefruit: Auch Grapefruits enthalten MAO-Hemmer.

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Was bewirken Monoaminoxidase-Hemmer?

Was bewirken Monoaminoxidase-Hemmer?

MAO-Hemmer wirken, indem sie eines oder beide der Monoaminoxidase-Enzyme hemmen: MAO-A und MAO-B.

Die Hemmung von MAO-A reduziert den Abbau von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin. Es wird angenommen, dass diese Beziehung zu Neurotransmittern einige der Möglichkeiten erklärt, wie diese Medikamente bestimmte psychische Störungen beeinflussen können.

Die Hemmung von MAO-B reduziert den Abbau von Dopamin und Phenylethylamin. Es ist erwähnenswert, dass die Klasse der MAO-Hemmer, die ausschließlich auf MAO-B abzielen, nicht mit denselben Ernährungseinschränkungen einhergeht wie andere.

Können MAO-Hemmer mit anderen Substanzen interagieren?

Einer der Gründe, warum MAO-Hemmer nicht bevorzugt verschrieben werden, besteht in der großen Anzahl von Wechselwirkungen, die sie mit anderen Substanzen und Lebensmitteln eingehen können. In den meisten Fällen sind diese Wechselwirkungen gefährlich und können bei regelmäßiger Einnahme von MAO-Hemmern nachteilig wirken. Werden MAO-Hemmer jedoch nur einmalig eingenommen, sind diese Wechselwirkungen nicht so schwerwiegend.

Psychedelika und MAO-Hemmer

Psychedelika und MAO-Hemmer

MAO-Hemmer können die Wirkung von DMT, Psilocybin und LSD verstärken und verlängern. Was DMT angeht, ist bekannt, dass diese Droge ohne die gleichzeitige Einnahme von MAO-Hemmern überhaupt keine Wirkung entfalten kann.

Insoweit Psilocybin und LSD betroffen sind, gibt es wenig solide Forschung darüber, ob MAO-Hemmer diese Drogen potenter machen können. Da beide jedoch Wirkmechanismen aufweisen, die denen von DMT ähneln, nimmt man an, dass ihre Wirkung durch diese Medikamente verstärkt werden kann. Darüber hinaus gibt es eine ganze Menge Belege aus Erfahrungsberichten, die auf eine starke Beziehung zwischen solchen Substanzen hindeuten.

Insgesamt gelten diese Kombinationen als sicher (Malcolm 2021).

Sei jedoch sehr vorsichtig, vor allem wenn Du LSD einnimmst. Es stimmt zwar, dass die gemeinsame Einnahme von LSD und MAO-Hemmern allgemein als ziemlich sicher gilt, allerdings sind viele Substanzen, die als LSD verkauft werden, nicht sicher. Als Beispiel sei eine Substanz namens DOx genannt, die oft als LSD verkauft wird und sehr ähnliche Wirkungen aufweist. Auf physiologischer Ebene wirkt es jedoch ähnlich wie MDMA, das mit MAO-Hemmern fatale Wechselwirkungen entwickeln kann.

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Nahrungsmittel und MAO-Hemmer

Nahrungsmittel und MAO-Hemmer

Menschen, die regelmäßig MAO-Hemmer einnehmen, müssen Nahrungsmittel meiden, die Tyramin enthalten, was beispielsweise für fermentierte Lebensmittel, Käse, Sojasauce und vieles mehr gilt. Diese Liste ist keineswegs vollständig. Die gleichzeitige Einnahme von Tyramin und MAO-Hemmern kann zu einer sogenannten "hypertensiven Krise" führen, die tödlich verlaufen kann.

Weitere Substanzen und MAO-Hemmer

Weitere Substanzen und MAO-Hemmer

Weitere Drogen oder Substanzen, einschließlich Amphetamine, MDMA, SSRIs, Johanniskraut, 5-HTP und viele mehr, haben durchweg extrem gefährliche Wechselwirkungen mit MAO-Hemmern. Dies gilt definitiv für alle Nutzer, die sie regelmäßig einnehmen. Nimmt man hingegen einen natürlichen MAO-Hemmer nur gelegentlich ein, ist unklar, welche Wirkung er in Verbindung mit diesen Substanzen entfalten könnte.

Eine der Hauptgefahren einer Wechselwirkung zwischen einem MAO-Hemmer und einer Droge ist das Serotoninsyndrom. Dieses tritt auf, wenn der Körper Serotonin nicht abbauen kann, so dass dessen Werte gefährlich hoch ansteigen (Laban und Saabadi, 2022). Alle oben aufgeführten Substanzen sind mit diesem Risiko behaftet.

Es gibt Geschichten von Menschen, die Peganum harmala gemeinsam mit 5-HTP einnahmen und im Krankenhaus landeten. Es ist wirklich immer am besten, auf Nummer sicher zu gehen und potenziell gefährliche Kombinationen zu vermeiden.

Sind Risiken mit MAO-Hemmern verbunden?

Abgesehen von den bereits aufgeführten gibt es offensichtliche Risiken, die mit der gleichzeitigen Einnahme von MAO-Hemmern und Psychedelika verbunden sind. Auch wenn alles wie geplant verläuft und ihre Wirkung stärker wird, kann dies an sich schon gefährlich sein.

Psychedelika sind starke und manchmal überwältigende Drogen. MAO-Hemmer zusammen mit solchen Substanzen einzunehmen, verstärkt nicht nur deren Wirkung, sondern kann auch den Charakter des Trips verändern – und nicht immer zum Besseren. Überlege sorgfältig, bevor Du die Art und Weise änderst, in der diese Substanzen in Dir wirken. Solltest Du Dir einen stärkeren Trip wünschen, ist es oft besser, einfach eine höhere Dosis der Droge einzunehmen.

Sollte man während seines Trips MAO-Hemmer verwenden?

Sollte man während seines Trips MAO-Hemmer verwenden?

Diese Entscheidung liegt bei Dir. Verlasse Dich nicht allein auf die Informationen in diesem Artikel. Es gibt viele Berichte über Trips und Diskussionen zu diesem Thema in Foren. Recherchiere selbst!

Manche genießen es, Psychedelika mit MAO-Hemmern zu kombinieren, aber die meisten berichten auch, dass es eine sehr starke und nicht immer angenehme Erfahrung ist. Falls Du Dich dafür entscheidest, empfehlen wir Dir, zumindest einen nüchternen Tripsitter dabei zu haben.

Zamnesia
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Zamnesia ist ein überirdischer Experte für alles, was mit Cannabis und Psychedelika zu tun hat. Durch die Kombination dieses Fachwissens mit stundenlanger, akribischer Recherche erstellt Zamnesia rund um die Uhr herausragende Inhalte. Dank ihrer traumhaften Persönlichkeiten können wir mit Stolz sagen, dass Zamnesia zu unserer ersten Anlaufstelle für alles geworden ist, was mit bewusstseinsverändernden Substanzen zu tun hat.
Quellen
  • -. (n.d.). Monoamine Oxidase Inhibitors (MAOI): Significant Drug-Drug/Drug-Food Interactions with MAOIs - https://aapp.org
  • Malcolm, Benjamin, Thomas, & Kelan. (2022, June). Serotonin toxicity of serotonergic psychedelics - https://link.springer.com
  • Malcolm, Benjamin, Thomas, & Kelan. (2022, June). Serotonin toxicity of serotonergic psychedelics - https://link.springer.com
  • Malcolm, Benjamin, Thomas, & Kelan. (2022, June). Serotonin toxicity of serotonergic psychedelics - https://link.springer.com
  • Malcolm, Benjamin, Thomas, & Kelan. (2022, June). Serotonin toxicity of serotonergic psychedelics - https://link.springer.com
  • Malcolm, Benjamin, Thomas, & Kelan. (2022, June). Serotonin toxicity of serotonergic psychedelics - https://link.springer.com
  • Malcolm, Benjamin, Thomas, & Kelan. (2022, June). Serotonin toxicity of serotonergic psychedelics - https://link.springer.com
  • Malcolm, Benjamin, Thomas, & Kelan. (2022, June). Serotonin toxicity of serotonergic psychedelics - https://link.springer.com
  • Sub Laban T, & Saadabadi A. (2022). Monoamine Oxidase Inhibitors - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
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