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Entourage-Effekt
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Was Ist Der Entourage-Effekt?

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Experten beschreiben den Entourage-Effekt als einen der Hauptakteure hinter den potenziellen Nutzen von CBD. Wenn Du mit diesem Konzept nicht vertraut bist, lass es Dir von uns erklären, damit Du CBD oder Cannabis in vollen Zügen nutzen kannst.

Versuche, eine Google-Suche nach CBD-Öl und seinen potenziellen Vorteilen zu machen. Du wirst wahrscheinlich auf Artikel stoßen, die behaupten, dass die Vollspektrum-Variante die beste Wahl ist.

Unter den drei Arten von Cannabidiol-Extrakten ist Vollspektrum-CBD-Öl das einzige, das THC enthält, die psychotrope Verbindung von Cannabis. Es enthält jedoch nicht mehr als 0,2 oder 0,3% THC, was kein High verursachen kann.

Aber warum ist Vollspektrum-CBD-Öl die am meisten empfohlene Variante? Experten schreiben dies dem Entourage-Effekt zu.

Wenn Du zum ersten Mal davon hörst und nicht weißt, was das bedeutet, mach Dir keine Sorgen. In diesem Artikel erfährst Du, was der Entourage-Effekt ist, was seine potenziellen Nutzen sind und wie Du ihn mit CBD-Öl und Cannabis erreichen kannst.

Der Entourage-Effekt: Eines der großen Geheimnisse von Cannabis

Der Entourage-Effekt

Der Entourage-Effekt ist eine Theorie der chemischen Synergie. Sie weist darauf hin, dass Cannabinoide, Terpene und andere Chemikalien in der Cannabispflanze zusammenwirken, um eine ausgeprägtere Wirkung zu produzieren. Es wird zum Beispiel angenommen, dass THC und CBD wirksamer sind, wenn sie unter bestimmten Umständen zusammen eingenommen werden.

Die Theorie des Entourage-Effekts entstand im Jahr 1998 unter der Leitung des israelischen Cannabis-Chemikaers Dr. Raphael Mechoulam. Im Grunde besagt sie, dass die wahrgenommenen Nutzen von Cannabis aus dem vollständigen Phytokomplex der Cannabispflanze resultieren, auch bekannt als die gesamte Palette der darin enthaltenen aktiven chemischen Verbindungen.

Nun könnte die Idee, THC zusammen mit ihrem Cannabidiol einzunehmen, CBD-Öl-Nutzern Anlass zur Sorge geben. Bedeutet dies, dass man psychotrope Wirkungen erfahren muss? Auf welche Weise ist es CBD zuträglich?

Was ist der Entourage-Effekt?

Da er sich sowohl mit Cannabinoiden als auch Terpenen in Verbindung steht, lass uns tiefer in die Details des Entourage-Effekts eintauchen.

Der Entourage-Effekt und Cannabinoide

Der Entourage-Effekt Und Cannabinoide

Einzelne Cannabinoide rufen einzigartige Effekte hervor. In Kombination soll die gesamte Palette von Auswirkungen jedoch umfassender sein als bei einer einfachen Verbindung.

Nehmen wir zum Beispiel THC und CBD. In einer Studie (Johnson et al., 2010), die sich auf verschiedene menschliche Erkrankungen konzentrierte, wurde die Wirkung dieser Cannabinoide in Isolation mit der kombinierten Wirkung verglichen, wobei festgestellt wurde, dass die THC-CBD-Kombination wirksamer ist.

Dies zeigt sich auch bei Sativex, einem von der FDA zugelassenen Medikament, das sowohl THC als auch CBD enthält und in über 25 Ländern erhältlich ist. Sativex ist eines von sehr wenigen zugelassenen Arzneimitteln auf Cannabinoidbasis und wurde ausgiebig untersucht.

In einer Studie aus dem Jahr 2018 (Cuttler et al., 2018) zu Cannabis und negativen Auswirkungen wurden sowohl THC als auch CBD hinsichtlich ihrer vermeintlichen Wirkung auf die Stimmung untersucht. Letztendlich verspürten die Teilnehmenden die größten Stimmungsverbesserungen, als sie eine Sorte mit einem hohen CBD- (>9,5%) und einem niedrigen THC-Gehalt (<5,5%) rauchten.

Dies sind nur einige Beispiele von möglicher Cannabinoidsynergie in wissenschaftlichen Settings, und aktuelle Ergebnisse haben Präparate mit mehreren Cannabinoiden beliebter als je zuvor gemacht.

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Der Entourage-Effekt und Terpene

Der Entourage-Effekt und Terpene

Neben Cannabinoiden sind auch Cannabisterpene für das Verstärken des Entourage-Effekts verantwortlich. Dies wird beim Probieren verschiedener Sorten ersichtlich. Warum sonst rufen zwei Sorten mit demselben Cannabinoidgehalt völlig einzigartige Effekte hervor? Terpene sind für das dynamische Geschmacksprofil von Cannabis verantwortlich, weisen aber auch selbst physiologische Effekte auf.

Werfen wir einen Blick auf die Beziehung zwischen Cannabis und Schlaf. Im Laufe der Jahrzehnte haben Experten eine ziemlich starke Verbindung zwischen beiden nachgewiesen. Schon 1972 stellten Forschende (Pivik et al., 1972) fest, dass eine akute THC-Einwirkung Menschen möglicherweise dabei hilft, schneller einzuschlafen. Andere Ergebnisse umfassten verringertes Aufwachen nach dem Schlafbeginn und einen verlängerten Tiefschlaf.

Doch ist es nur THC, das Schlaf fördert? Andere Studien lassen anderes vermuten.

Dr. Ethan Russos häufig zitierte Review "Taming THC" (Russo, 2011), 2011 publiziert, hebt das schlafinduzierende Potenzial von Myrcen hervor, einem in Hopfen und anderen Pflanzen vorkommendem Cannabisterpen. Russo glaubt, dass dieses Terpen die mögliche Ursache hinter dem mit Cannabis assoziierten "Couch-Lock"-Phänomen ist.

Caryophyllen ist ein weiteres Terpen, das womöglich eine Rolle beim Entourage-Effekt spielt. Es ist für das ausgeprägte würzige und moschusartige Aroma von Cannabis verantwortlich und besitzt, wie in Studien nahegelegt wird, beruhigende und schützende Qualitäten, die es für holistische Nutzer ideal machen.

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Wie fühlt sich der Entourage-Effekt an?

Wie fühlt sich der Entourage-Effekt an?

Je nach Verbindung wird der Entourage-Effekt sich natürlich unterschiedlich auf Dich auswirken. Gleichwohl ist das Ziel, entweder die Wirkung der primären Verbindung zu verstärken oder ihre Nebenwirkungen oder nachteiligen Auswirkungen zu mildern.

Ein klassisches Beispiel dafür ist die Wechselwirkung zwischen CBD und THC. In mehreren Studien, darunter eine von 2013 (Niesink & van Laar, 2013), wird auf das Potenzial von CBD verwiesen, die negativen Auswirkungen von THC zu begrenzen. Generell wird angenommen, dass CBD der Psychoaktivität von THC die Schärfe nimmt, wenn sie zusammen eingenommen werden, was für ein sanfteres und angenehmeres High sorgt. Dies unterstützen jedoch nicht alle Ergebnisse.

In einer Studie von 2019 (Solowij et al., 2019) mit 36 Individuen wurde festgestellt, dass eine THC-reiche, CBD-arme Kombination zu einem stärkeren wahrgenommenen Rausch führte als THC allein. Das bedeutet zwar nicht, dass dies notwendigerweise immer zutrifft, deutet aber darauf hin, dass Dosis und Konzentration eine wichtige Rolle für das Erleben des Entourage-Effekts spielen. In der Studie wurde zudem Verdampfen als Konsummethode genutzt, was sich möglicherweise auch auf die Ergebnisse ausgewirkt haben könnte.

Macht der Entourage-Effekt high?

Macht der Entourage-Effekt high?

Auch hier kommt es auf die Kombination von Cannabinoiden und Terpenen an.

Wie bereits erwähnt, kann THC in Kombination mit dem Terpen Mycren für den sogenannten Couch-Lock-Effekt verantwortlich sein, an dem sich viele Genussnutzer erfreuen. In diesem Fall könnte man die psychotrope Wirkung der Pflanze auch gleich in vollen Zügen genießen.

Auf der anderen Seite wird ein CBD-Produkt mit einer nur geringen Menge THC (nicht mehr als 0,3%) einen nicht high machen. Stattdessen wird man hauptsächlich die wahrgenommenen Wirkungen von Cannabidiol spüren.

Wie man den Entourage-Effekt erzielt

Es gibt mehrere Wege, den Entourage-Effekt zu erzielen, aber im Folgenden konzentrieren wir uns auf nur zwei dieser Methoden. Die erste beinhaltet die Verwendung von Vollspektrum-CBD-Produkten und die zweite beinhaltet traditionelle Cannabisblüten.

Vollspektrum-CBD-Öl

Vollspektrum-CBD-Öl

Wir haben Vollspektrum-CBD-Öl in unserer Einleitung bereits kurz angesprochen. Wie wir bereits erwähnt haben, nutzt diese CBD-Öl-Variante eine kleine Menge THC (deutlich unter dem berauschenden Schwellenwert), so dass es CBD subtil unterstützen kann, ohne den Nutzer high zu machen. Darüber hinaus enthält Vollspektrum-CBD-Öl auch kleine Mengen nützlicher Cannabinoide wie CBN, CBG und CBC.

Und in Vollspektrum-CBD-Öl sind nicht nur Cannabinoide enthalten: auch Terpene spielen eine Rolle. Seien es Mycren, ß-Caryophyllen, Pinen oder verschiedene andere; sie alle können die Gesamtwirkung eines bestimmten CBD-Produkts beeinflussen. In einem Vollspektrum-CBD-Öl können auch verschiedene Flavonoide enthalten sein.

Im Gegensatz dazu enthält Breitspektrum-CBD-Öl alle oben genannten Verbindungen außer THC. In Breitspektrum-Rezepturen ist die psychotrope Verbindung absolut nicht vorhanden. Dennoch kann der Nutzer vom Zusammenspiel von anderen sekundären Pflanzenstoffe profitieren. CBD-Isolat, die dritte Variante von CBD-Öl, enthält nur CBD. Infolgedessen profitiert der Nutzer nur von den Wirkungen von CBD, ohne den Einfluss des Entourage-Effekts.

Als wissenschaftliches Beispiel für die potenzielle Wirksamkeit von Vollspektrum-CBD kann eine Studie von 2015 (Gallily et al., 2015) an Labormäusen herangezogen werden.

Die Studie untersuchte zunächst die Wirkungen von CBD-Isolaten, die letztendlich keine klaren Hinweise auf die wahrgenommene Fähigkeiten von Cannabidiol zeigten, das Gefühl von Unbehagen zu blockieren. DBei Vollspektrum-CBD war dies nicht der Fall, was “einen klaren Zusammenhang” zwischen den genannten positiven Reaktionen und den verabreichten Dosen lieferte.

Der Hauptnachteil von Vollspektrum-CBD-Öl besteht darin, dass es aufgrund des winzigen THC-Gehalts eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit gibt, einen positiven Drogentest auszulösen. Wenn Du dies aus beruflichen Gründen vermeiden musst, ist es am besten, bei Breitspektrum-CBD-Produkten oder CBD-Isolaten zu bleiben.

Der Entourage-Effekt mit Cannabis

Der Entourage-Effekt mit Cannabis

Wenn Du Dich dafür entscheidest, Cannabis zu konsumieren, um den Entourage-Effekt zu erzielen, ist es wahrscheinlich besser, wenn Du es verdampfst, anstatt es zu rauchen. Die Hauptgründe: Temperatur und Verbrennung.

Wenn man einen Joint raucht oder an einer Bong zieht, erhitzt man das Pflanzenmaterial der Cannabispflanze bis zur Verbrennung und verbrennt am Ende einen ziemlich großen Anteil der wertvollen Terpene und Cannabinoide der Blüten.

Aber beim Verdampfen erhitzt man die Blüten genau richtig, um das volle Terpen- und Cannabinoid-Profil zu erhalten. Einige Geräte verfügen sogar über eine präzise Temperaturreglung, mit der man direkt auf bestimmte Cannabinoide oder Terpene abzielen kann. Letztendlich holt man das Beste aus seiner Erfahrung heraus und bewahrt gleichzeitig die synergistische Beziehung, die die Wirkung unseres geliebten Krauts aufwertet.

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Ist der Entourage-Effekt echt?

Ist der Entourage-Effekt eine reale Sache?

Ob der Entourage-Effekt zumindest im klinischen Kontext quantifizierbar ist, lässt sich derzeit noch nicht mit Sicherheit bestimmen. Um alle möglichen Wechselwirkungen zu untersuchen, müssen umfassendere Untersuchungen durchgeführt werden.

Theoretisch ist der Entourage-Effekt vielversprechend. Es ist jedoch auch wichtig, die Kritikpunkte dagegen zu betrachten. Da es keine ausreichenden Belege für solide Behauptungen gibt, sehen einige Experten darin einen Vermarktungstrick zur Stärkung der Cannabisindustrie.

Davon abgesehen erlebt man den Entourage-Effekt zu einem gewissen Grad, wenn man seine Lieblingssorte raucht. Diese Terpene und Cannabinoide in den Blüten arbeiten zusammen, um dieses spezifische High zu erzeugen, weshalb man sich in diese spezifische Haze, Kush usw. verliebt hat. Darüber, ob “Entourage-Effekt” der beste Begriff ist, um diese Beziehung zu beschreiben, lässt sich argumentieren.

Miguel Antonio Ordoñez
Miguel Antonio Ordoñez
Mit einem AB in Massenmedien und Kommunikation ist Miguel Ordoñez seit mehr als 13 Jahren ein erfahrener Autor und kreiert seit 2017 Inhalte mit Bezug zu Cannabis. Kontinuierliche, neben persönlicher Erfahrung halfen ihm akribische Recherchen, ein tiefes Wissen über das Thema aufzubauen.
Quellen
  • Cuttler C, Spradlin A, & McLaughlin RJ. (08/01/2018). A naturalistic examination of the perceived effects of cannabis on negative affect - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  • Ethan B Russo. (2011, August). Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  • Gallily, R., Yekhtin, Z., & Hanuš, L. O. (2015). Overcoming the Bell-Shaped Dose-Response of Cannabidiol by Using Cannabis Extract Enriched in Cannabidiol. Pharmacology & Pharmacy, 06(02), 75–85. - https://www.scirp.org
  • Johnson JR, Burnell-Nugent M, Lossignol D, Ganae-Motan ED, Potts R, & Fallon MT. (2010 Feb). Multicenter, double-blind, randomized, placebo-controlled, parallel-group study of the efficacy, safety, and tolerability of THC:CBD extract and THC extract in patients with intractable cancer-related pain - https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  • Pivik RT, Zarcone V, Dement WC, & Hollister LE. (1972 May-Jun). Delta-9-tetrahydrocannabinol and synhexl: effects on human sleep patterns - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  • Raymond J. M. Niesink, & Margriet W. van Laar. (2013). Does Cannabidiol Protect Against Adverse Psychological Effects of THC? - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  • Solowij, Nadia, Broyd, Samantha, Greenwood, Lisa-marie, van Hell, Hendrika, Martelozzo, Dave, Rueb, Kuna, Todd, Juanita, Liu, Zheng, Galettis, Peter, Martin, Jennifer, Murray, Robin, Jones, Alison, Michie, Patricia T., Croft, & Rodney. (2019, March). A randomised controlled trial of vaporised Δ 9 -tetrahydrocannabinol and cannabidiol alone and in combination in frequent and infrequent cannabis users: acute intoxication effects - https://link.springer.com
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