
Wie Man Cannabis Decarboxyliert
Decarboxylierung ist notwendig, um Cannabis vor dem Kochen/Backen und Extrahieren zu aktivieren. Dieser Prozess beinhaltet die Zufuhr von Hitze, bis diese die Cannabinoide chemisch von ihrer Vorläuferform zu ihrer aktiven Form verändert. Ohne diesen Prozess wären Deine Esswaren nicht wirksam.
Es mag viele Cannabisnutzer überraschen, dass die rohe Pflanze wenig bis gar keine psychoaktiven Substanzen enthält. Wenn Du eine Handvoll rohe Cannabisblüten essen oder sie entsaften würdest, wäre kein High spürbar. Das liegt daran, dass Cannabinoide in rohem Cannabis in ihrer säurehaltigen Form existieren, was bedeutet, dass das Molekül eine zusätzliche Carboxygruppe hat. Anstatt also Tetrahydrocannabinol (THC) oder Cannabidiol (CBD) zu produzieren, erzeugen die Trichome stattdessen Tetrahydrocannabinolsäure (THCA) und Cannabidiolsäure (CBDA).
Von Cannabinoidsäuren ist nachgewiesen worden, dass sie selbst einige medizinische Nutzen besitzen, um aber ihre besser bekannten aktiven Formen zu werden, einschließlich THC und CBD, müssen sie den Decarboxylierung genannten Prozess durchlaufen.
Was ist Decarboxylierung?
Decarboxylierung verweist auf den Prozess, Cannabis Hitze auszusetzen, wie etwa wenn Blüten verdampft oder geraucht werden. Während des Vorgangs des Anzündens und Rauchens eines Joints wird das Pflanzenmaterial darin Temperaturen ausgesetzt, die hoch genug sind, um die Carboxygruppe von Cannabinoidsäuren wie THCA und CBDA abzulösen. Dabei wird THCA zu dem psychotropen Cannabinoid THC und kann so mit Leichtigkeit an Endocannabinoid-Rezeptoren binden. CBDA hingegen wird zu dem sehr angesehenen und medizinisch erforschten Cannabinoid CBD.
Warum muss Cannabis decarboxyliert werden?
Beim Rauchen und Verdampfen findet die Decarboxylierung automatisch statt. Wenn Du allerdings vorhast mit Cannabis zu kochen oder eine Vielfalt von Extrakten wie Öle und Tinkturen zu machen, musst Du Dein Pflanzenmaterial auf jeden Fall zuerst decarboxylieren, um am Ende ein "aktives" Endprodukt zu bekommen. Es stimmt, dass manche Cannabinoidsäuren einmalige und starke Effekte haben, und dass die Einnahme von rohem Cannabis in der Form von Säften im Aufstieg begriffen ist, aber decarboxylierte Cannabinoide wie THC und CBD sind viel besser erforscht und haben mehr Anwendungsmöglichkeiten. Wenn Du Cannabis zudem verwendest, um ein High zu erleben, muss Dein Weed decarboxyliert sein, um ausreichende THC-Werte zu erzeugen.
Wie du zu Hause dein Weed decarboxylierst
Um Dein Weed zu decarboxylieren, musst Du es für einen bestimmten Zeitraum recht hohen Temperaturen aussetzen. Zum Beispiel: Um sicherzustellen, dass THCA sich in THC umwandelt, musst Du Deine Cannabisblüten für 30–45 Minuten einer Temperatur von 105–116°C aussetzen. Manche Publikationen schlagen Temperaturen von bis zu 120°C vor, aber dies wird üblicherweise als Obergrenze angesehen. Es ist wichtig, Dein Gras nicht länger als die empfohlenen 30–45 Minuten (oder höher als die empfohlene Temperatur) zu decarboxylieren, damit die aromatischen Terpene bewahrt bleiben, die Cannabis seinen Geschmack geben. Sowohl Cannabinoide als auch Terpene werden bei Temperaturen über 150°C zerfallen, also werden Temperaturen von etwa 105°C den Erhalt von Geschmack und Potenz garantieren.
Diese Temperaturen können durch mehrere unterschiedliche Methoden erzielt werden und hängen größtenteils davon ab, was Du bevorzugst oder wozu Du Zugang hast. Im Folgenden findest Du zwei verschiedene bewährte und erprobte Methoden für die Decarboxylierung von Weed.
METHODE 1 - MIT EINEM OFEN DECARBOXYLIEREN
Die meisten Menschen haben in ihrer Küche einen Ofen, was diese Methode zur praktischsten macht. Am Ende wird Dein Vorrat vollkommen psychoaktiv sein. Du wirst mit ihm also auch kochen oder Extrakte herstellen können.
Option 1: Auf einem Backblech
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Heize zunächst Deinen Ofen auf etwa 105°C vor (die exakt erreichte Temperatur wird von Deinem Ofen abhängen). Während Du darauf wartest, dass sich Dein Ofen aufheizt, kannst Du Dein Pflanzenmaterial nehmen und es mit Deinen Händen oder einer Schere zerkleinern, bis es nur noch kleine Stücke sind.
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Lege als Nächstes ein Blatt Backpapier auf ein Backblech und verteile Dein Weed gleichmäßig darauf. Schiebe es für 30–45 Minuten in den Ofen.
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Nachdem die Zeit vergangen ist, kannst Du das Gras aus dem Ofen nehmen. Es sollte goldbraun aussehen und sich bröselig anfühlen. Sobald es abgekühlt ist, kannst Du Dein THC-reiches Weed mit einem Grinder oder einem Mixer zu einem groben Korn zermahlen, mit dem Du kochen und extrahieren kannst.
Option 2: In einem Einmachglas
Die Backblech-Methode gehört zu den einfachsten Möglichkeiten, kann aber dazu führen, dass Deine Küche tagelang nach Weed riecht. Doch schon die Verwendung von ein paar zusätzlichen Ausrüstungsgegenständen könnte Dir die Reinigung erleichtern und die Beziehung zu Deinem Mitbewohner retten!
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Heize Deinen Backofen auf 110°C vor. Während Du darauf wartest, dass der Ofen diese Temperatur erreicht, bereitest Du ein ofenfestes Glas vor und legst die Sorte Deiner Wahl dort hinein. Schließe den Deckel.
Tipp: Du kannst dasselbe Glas verwenden, um Deine Cannabutter oder Dein Canna-Öl zuzubereiten. Weniger Abwasch für Dich!
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Befeuchte ein Küchenhandtuch (dies verhindert eine Überhitzung des Glases). Sobald der Ofen aufgeheizt ist, legst Du das Handtuch auf ein Backblech und stellst das Glas aufrecht darauf.
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Lass das Glas 1 Stunde im Ofen, wobei Du es alle 15 Minuten drehst und schüttelst. Trage dabei unbedingt Ofenhandschuhe!
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Lass das Glas abkühlen und lagere es entsprechend.
METHODE 2 - DIE VAKUUMMETHODE DECARBOXYLIERT DEIN WEED GLEICHMÄẞIG
Die Vakuummethode beinhaltet, Dein Cannabis in Plastikbeuteln vakuumzuversiegeln und sie in einem mit Wasser gefüllten Kochtopf zu legen. Diese Methode ist bekannt dafür, Cannabis gleichmäßig und gründlich zu decarboxylieren und es davor zu schützen, während des Vorgangs zu verbrennen. Für diese Methode wirst Du einen Vakuumierer, einen Grinder, einen Sous-Vide-Präzisionskocher und einen Kochtopf brauchen.
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Um den Prozess zu beginnen, musst Du Dein Weed zu einem groben Korn zermahlen, aber nicht zu einem feinen Pulver.
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Versiegele als Nächstes Deine zerkleinerten Blüten mit Deinem Vakuumierer in einem hitzefesten Plastikbeutel.
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Fülle den Topf mit Wasser, platziere den Sous-Vide-Präzisionskocher darin und stelle die Temperatur auf 95°C ein.
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Sobald das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht hat, kannst Du den versiegelten Beutel mit Gras für eine Stunde in den Topf legen.
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Von hier an musst Du nur noch vorsichtig den Beutel aus dem Topf und dann Deine Buds aus dem Beutel nehmen!
Wichtige Decarboxylierungstipps
Nachdem Du nun ein wenig mehr über den Prozess der Decarboxylierung gelernt hast und weißt, wie Du ihn bequem zu Hause durchführen kannst, möchten wir Dir einige nützliche Tipps geben, um Deine Erfahrung mit Edibles auf die nächste Stufe zu heben!
💡 Zermahle Deine Blüten nicht zu sehr
Wir verweisen immer darauf, dass das Mahlen des Weeds vor der Decarboxylierung die maximal verfügbare Oberfläche herstellt, was sicherstellt, dass bei der Erhitzung mehr Komponenten freigesetzt werden. Das ist richtig. Aber es gibt auch ein "zu viel": Das Cannabis zu einem feinen Pulver zu vermahlen, ist nicht die klügste Option, denn es kann dann leicht passieren, dass Du Dein Pflanzenmaterial zu stark erhitzt und verbrennst. Um dies zu verhindern, solltest Du für die Zerkleinerung der Blüten Deine Finger oder eine Schere einsetzen, oder Dein Gras mit dem Grinder nur grob zermahlen.
💡 Überhitze Dein Weed nicht
Du könntest versucht sein, die Zeit im Ofen etwas zu verlängern oder die Hitze in Deinem Ofen zu erhöhen, um 10 Minuten schneller "fertig" zu sein. Allerdings werden die Cannabisverbindungen in bestimmten Temperaturbereichen freigesetzt, weshalb eine Überhitzung sie unweigerlich zerstört. Indem Du die in diesem Artikel genannten Richtlinien befolgst, erreichst Du, dass die Cannabinoide und flüchtigen Terpene erhalten bleiben.
💡 Wenn Du Edibles herstellst, kannst Du die Aushärtung überspringen
Solltest Du bereits wissen, dass Du das Cannabis in Deiner Growbox verwendest, um eine nächste Runde Cannabutter herzustellen, musst Du Deine Blüten weder trocknen, noch aushärten. Beides wird hauptsächlich durchgeführt, um Feuchtigkeit aus dem Kraut zu entfernen und so die Gefahr zu minimieren, dass es schimmelt. Da Du Deine Blüten decarboxylierst und infundierst, ist dieser Schritt nicht erforderlich. Ein weiterer Vorteil ist, dass frisches Cannabis mehr Terpene enthält. Decarboxyliere Dein frisches Gras auf dieselbe Weise wie Deine ausgehärteten Blüten.
💡 Auch Konzentrate müssen decarboxyliert werden
Es mag manchen überraschen, aber Konzentrate (wie Kief) sind noch nicht decarboxyliert! Da Cannabiskonzentrate wie Wax und Budder bereits manipuliert sind, könnte man meinen, dass sie auch "gebrauchsfertig" sind. Das stimmt aber nicht. Man muss sie zuerst decarboxylieren. Überprüfe sie dabei regelmäßig, da sie leicht verbrennen können, was insbesondere für Kief gilt.
💡 Sei vorsichtig beim Nachschlagen von Tabellen für die Decarboxylierung
Beim Scrollen durch verschiedene Artikel und Blogs wirst Du wahrscheinlich auf unterschiedliche Tabellen stoßen. Obwohl sie vielleicht praktisch aussehen, sind viele Decarb-Tabellen veraltet und basieren auf bestimmten Parametern. Die dort aufgeführten Zeiten und Temperaturen können sich vollständig von dem Produkt und der Ausrüstung unterscheiden, mit denen Du arbeitest. Wir versuchen immer, Informationen zu sammeln, die für den Standardleser mit Standardausrüstung funktionieren!
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