Einst mit einem schlechten Ertrag und geringer Potenz assoziiert, liefert moderne autoflowering Genetik mittlerweile in jeder Hinsicht ab. Autoflowers von heute produzieren ebenso viele wie potente Blüten, ohne dadurch ihre berühmte Effizienz zu opfern. Erfahre im folgenden Leitfaden, wie Du mit Deinen Autoflowers das beste Ergebnis erzielst.
Autoflowering Cannabispflanzen liefern Dir ein schnelles Ergebnis. Ihre robuste Ruderalis-Genetik stammt von russischen Vorfahren ab, die sich an die kurze und unwirtliche Anbausaison ihrer Heimatregion angepasst haben. Trotz ihrer Kompaktheit und robusten Natur werden autoflowering Sorten wegen vermeintlich geringen Erträgen und unterdurchschnittlicher Potenz von einigen Growern nicht beachtet.
Obwohl viele Autoflowers nicht bis zu der beeindruckenden Höhe photoperiodischer Sorten hinaufklettern, kannst Du als Grower ihre Anbauumgebung trotzdem beeinflussen, um den Ertrag zu optimieren. Ein paar Verbesserungen hier und da sorgen dafür, dass Deine selbstblühenden Sorten ihre Bestleistung erzielen und eine Ernte hervorbringen, die häufig mit der ihrer photoperiodischen Gegenstücke konkurrieren kann.
Autoflowering Sorten haben über die letzten paar Jahrzehnte einen langen Weg hinter sich gebracht. In den frühen Tagen begeisterten Autoflowers die Anbauer mit ihrem schnellen Lebenszyklus und ihrer robusten Genetik. Sie schienen beinahe alles zu überleben und verhielten sich wirklich wie Unkraut (engl. Weed).
Ihre dürftige Ausbeute und geringe Potenz schmälerten jedoch ihre ansonsten beeindruckenden Eigenschaften. Die meisten Grower beginnen ihr Anbauprojekt mit zwei bestimmten Zielen vor Augen: potente Blüten und jede Menge davon. Über Generationen von selektivem Kreuzen, Stabilisieren und Herauskitzeln der besten Eigenschaften haben Züchter erfolgreich autoflowering Sorten entwickelt, die einen wesentlich besseren Ertrag und eine bessere Potenz liefern als die erste Generation. Mittlerweile kannst Du damit in einem Bruchteil der Zeit fantastische Resultate erzielen.
Als Grower musst Du unterschiedliche Techniken anwenden, wenn es um die Optimierung des Ertrags von autoflowering vs. photoperiodschen Sorten geht.
Sieh Dir im Folgenden die Hauptunterschiede zwischen ihnen an.
Autoflowers:
Photoperiodische Pflanzen:
Verschiedene intrinsische und extrinsische Faktoren spielen eine Rolle, wenn es darum geht, die Ausbeute einer selbstblühenden Sorte zu optimieren. Die Genetik allein bringt die Ernte nur bis zu einem bestimmten Punkt. Es liegt an dem Anbauer, für die jeweilige Sorte die idealen Umweltbedingungen herzustellen, damit sie ihr volles Potential entfalten kann.
Mit der richtigen Genetik zu beginnen, schafft ein solides Fundament, mit dem Du arbeiten kannst. Grower haben Zugriff auf eine riesige Gen-Bibliothek, aus der sie wählen können, wenn es um Autoflowers geht. Wähle eine Pflanze, die Züchter speziell hinsichtlich ihrer Produktivität gezüchtet haben. Du solltest auch ihre Wirkung und ihren Geschmack bedenken, um sicherzustellen, dass Du das Ergebnis auch genießen kannst.
Als wichtigste Ressource für das Überleben von Pflanzen spielt Licht eine Schlüsselrolle in der Physiologie von Cannabispflanzen. Licht treibt die Photosynthese voran, ermöglicht es Pflanzen, Zucker zu erzeugen und fördert Wachstum und Produktivität. Wir empfehlen die Verwendung einer 200W-LED-Lampe pro Pflanze, um optimale Lichtintensität und -verteilung sicherzustellen.
Wenn Du Deine Lampen zu weit entfernt vom Blätterdach Deiner Pflanzen aufstellst, wird dies deren Wachstum verlangsamen, während ein zu geringer Abstand zu Verbrennungen führt. Hänge Deine Lichtquelle 30–50cm oberhalb des Blätterdachs auf. Behalte Deine Pflanzen gut im Auge, um mögliche leichte Verbrennungen zu erkennen.
Die Chloroplasten innerhalb der Cannabisblätter absorbieren Licht und wandeln es mittels Wasser und Kohlendioxid in Energie um. Diese Energie erzeugenden Organellen bevorzugen bestimmte Bereiche des Lichtspektrums. Blaue LEDs (400–500nm) unterstützen das Wachstum während der vegetativen Phase, während rote LEDs (620–780nm) das Wachstum der Buds während der Blütephase wirksamer fördern.
Cannabispflanzen müssen atmen. Bei dem Respiration/Atmung genannten Vorgang nehmen sie Sauerstoff auf und setzen Kohlendioxid über winzige Löcher in ihren Blättern frei, die als Stomata bekannt sind. Du musst Deinen Grow Room mittels Einlass- und Auslassventilatoren gut belüften, um diese Anforderung zu erfüllen. Außerdem hilft sachgemäße Ventilation dabei, Pilzpathogene in Schach zu halten.
Falls Deine Anbauumgebung zu warm oder zu kalt wird, werden dadurch Deine Pflanzen gestresst. Diese suboptimalen Bedingungen verlangsamen das Wachstum, erhöhen das Risiko für Schädlinge und Pathogene und beeinflussen den Ertrag. Versuche, die Temperatur in Deinem Grow Room bei 20–30°C zu halten, damit Deine Pflanzen problemlos wachsen können. Die optimale Temperatur beträgt 25°C.
Wenn Du in einer besonders heißen oder kalten Region lebst, empfehlen wir Dir die Verwendung einer Klimaanlage oder eines Heizgeräts in Deinem Anbaubereich. Du kannst die Temperatur automatisieren, indem Du einen Sensor und eine Steuerung installierst.
Autoflowering Pflanzen schätzen einen niedrigeren Nährstoffgehalt. Sie brauchen dennoch eine vernünftige Menge an Makro- und Mikronährstoffen, um zu wachsen und zu funktionieren, aber wesentlich weniger als photoperiodische Pflanzen. Insbesondere zu viel Stickstoff kann das Wurzelsystem irritieren. Beginne mit dem unten angeführten Erdmix und füge nur dann extra Nährstoffe hinzu, falls Du Mangelerscheinungen feststellst.
Beginne mit einem leichten und luftigen Erdmix, damit sich diese robusten Pflanzen wie zu Hause fühlen. Die folgende Erdmischung sorgt für ausreichend Nährstoffe, Belüftung und Drainage:
Schädlinge und Krankheiten können das Cannabiswachstum erheblich beeinträchtigen. Ein Befall kann von leichtem Knabbern an den Blättern bis zur Zerstörung einer ganzen Pflanze reichen. Insekten und Pilze sind Teil des Ökosystems und kommen immer wieder vor. Einige dieser Räuber sind nützlich, während andere Chaos anrichten können. Erfahre im Folgenden, wie Du diese Bedrohungen am besten verhinderst.
Das Trainieren von Pflanzen bezieht sich auf zahlreiche Methoden, die angewendet werden, um den Ertrag zu erhören und/oder den Platz besser zu nutzen. Training erlaubt dem Grower, seine Pflanzen zu formen und sogar die Anzahl der Blütenstände zu kontrollieren. Es dauert jedoch eine Weile, bis sich die Pflanzen vom Toppen, Knicken und Fimmen erholt haben. Da autoflowering Pflanzen nur einen kurzen Lebenszyklus haben, sollten sie nur spärlich oder gar nicht trainiert werden, um einen Ertragsverlust zu verhindern.
Der pH-Wert der Erde spielt für die Pflanzengesundheit eine essentielle Rolle. Jede Erde hat einen bestimmten pH-Wert, der den Säure- oder Basengehalt des Substrats anzeigt. Cannabiswurzeln benötigen einen bestimmten pH-Wert, um Nährstoffe korrekt aufzunehmen. Ist dieser Gehalt zu hoch oder zu niedrig, kann eine Nährstoffsperre auftreten.
Cannabispflanzen benötigen Wasser, so wie sie Sonnenlicht und Nährstoffe brauchen. Diese Flüssigkeit des Lebens hilft ihnen, Nährstoffe zu transportieren und prall und stark zu bleiben. Die meisten Anbauanfänger machen den Fehler und überwässern ihre Pflanzen, indem sie es etwas zu gut meinen. In Folge kommt es zu Wurzelfäule, Verwelken und einem niedrigeren Ertrag.
Die Topfgröße erfordert beim Anbau von Weed einige sorgfältige Überlegungen. Kleine Behälter begrenzen das Pflanzenwachstum und den Ertrag auf drastische Weise, während zu große Töpfe dazu führen könnten, dass die Pflanzen über die gewünschte Größe hinauswachsen. Für gewöhnlich sind 11-Liter-Töpfe für eine durchschnittliche Autoflower genau richtig.
Nachdem Du nun die Schlüsselfaktoren kennst, die den Ertrag einer Autoflower beeinflussen, ist es an der Zeit, die besten ertragssteigernden Methoden kennenzulernen, die Dir zur Verfügung stehen.
Autoflowers wachsen schnell. Also so richtig schnell. Obwohl ihr Anbau einfacher ist, haben sie nicht viel Zeit, um sich an gravierende Veränderungen anzupassen oder Fehler zu korrigieren. Vergewissere Dich, dass Du alles parat und Deine Checkliste abgearbeitet hast, angefangen bei den Ventilatoren und Lampen bis hin zum Platz und Deinem Bewässerungsplan.
Die meisten autoflowering Pflanzen brauchen von der Keimung bis zur Ernte ungefähr 10 Wochen. Vermeide alles, das sie zu sehr stressen könnte, wozu beispielsweise das Umtopfen zählt. Es kann einige Tage bis zu einer Woche dauern, bis sich die Pflanzen von diesem Stress erholt haben – ein signifikanter Teil der gesamten Wachstumszeit.
Überbewässerung und Staunässe verhindern, dass das Wurzelsystem Nährstoffe effizient aufnimmt. Da die Uhr schnell tickt, wird sich jedes verkümmerte Wachstum auf den finalen Ertrag auswirken. Füge Deinem Anbaumedium Perlite hinzu, um für ausreichend Lufttaschen und Drainagekanäle zu sorgen.
Stofftopf Geotextilie
Widerstehe dem Drang, Nährstoffe in Deine Erde zu kippen. Obwohl es nach einer guten Idee klingen mag, wird dies wahrscheinlich alles verlangsamen. Autoflowers bevorzugen ein eher nährstoffarmes Anbaumedium. Überschüssiger Stickstoff verbrennt die Wurzeln und verlangsamt das Wachstum.
Behalte den pH-Wert Deiner Erde gut im Auge und vergewissere Dich, dass er zwischen 6,0–7,0 liegt. Verwende ein pH-Meter, um einen Messwert zu erhalten, und stelle den pH-Wert nach oben und unten entsprechend ein.
Verbinde Deine LED-Lampen mit einer Zeitschaltuhr, um sie zu automatisieren und den Arbeitsaufwand zu reduzieren. Wir empfehlen einen Lichtzyklus von 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit. Dieser Zeitplan gibt Deinen Pflanzen ausreichend Zeit, um ihre Photosynthese zu maximieren, während sie ausreichend Zeit zum Ruhen und Erholen haben.
Gehe es beim Trainieren langsam an. Techniken, die Deine Pflanzen stressen, zwingen sie zu einer Heilungspause, die ungefähr eine Woche des proliferativen Wachstums in Anspruch nimmt. Nutze Low-Stress-Trainingstechniken, um Deine Pflanze in Form zu bringen und zu trainieren, indem Du sie an den Rand des Topfes runterbindest. Binde die Pflanzenspitze ungefähr 3 Wochen nach Grow-Beginn nach unten, um das Wachstum der Äste zu lenken. Dadurch erhöhst Du Deinen Ertrag, ohne zu viel Schaden zu verursachen.
Füge Deinem Substrat Mykorrhizapilze dazu, um ein gesundes Nahrungsnetz für den Boden zu erhalten. Diese symbiotischen Pilze verbinden sich mit den Cannabiswurzeln und erweitern ihr Netzwerk, sie zersetzen organisches Material und liefern Nährstoffe im Austausch für Pflanzenzucker. Sie helfen dabei, Schädlinge in Schach zu halten und verbessern den Ertrag während der Blütephase.
Egal, ob Du indoor oder outdoor anbaust, helfen Begleitpflanzen dabei, grasende Insekten von Deinem Cannabis fernzuhalten. Arten wie Dill, Kamille, Lavendel und Basilikum halten Schädlinge fern, während sie nützliche Insekten anlocken.
Wenn Du den besten Ertrag aus Deinen Autoflowers herausholen möchtest, ohne sie signifikantem Stress auszusetzen, solltest Du es in Betracht ziehen, Deinem Grow Room CO₂ hinzuzufügen. Dies kann zu einer üppigeren Ernte und einer effizienteren Blüte führen und Deine Pflanzen werden dabei keinerlei Zeit für die Erholung benötigen.