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Was ist Peyote und wofür wird er verwendet?
6 min

Was ist Peyote und wofür wird er verwendet?

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Du bist neugierig auf Peyote? Dann erfahre hier mehr über die Geschichte, Herkunft und Verwendung des Meskalin-Kaktus. Von alten amerikanischen Stämmen bis hin zu modernen Ritualen spielt Peyote nach wie vor eine wichtige Rolle für die menschliche Spiritualität.

Peyote ist mehr als nur ein Kaktus: Er ist ein Tor zur Welt der Psychedelika und der Spiritualität. Tief verwurzelt in alten Traditionen, hilft Peyote Menschen seit jeher mit seinen starken psychedelischen Wirkungen, ihr Bewusstsein und ihre spirituellen Erkenntnisse zu erweitern.

Der Peyote-Kaktus (Lophophora williamsii) ist ein fester Bestandteil alter Rituale, hat aber auch einen Platz in der modernen Welt. Dennoch wird seine Verwendung oft missverstanden. Aus diesem Grund haben wir diesen Leitfaden verfasst, der den Peyote-Kaktus nicht nur als Pflanze beleuchtet, sondern neben seiner Geschichte und Wirkung auch seinen Anbau und rechtlichen Status erläutert.

Bitte beachte, dass dieser Artikel keine spezifischen Informationen zu Zucht und zum Konsum von Peyote oder zum Ablauf von Peyote-Ritualen enthält. Weitere Informationen zu diesen Themen findest du allerdings in unseren eigens dazu verfassten Blog-Beiträgen.

Was ist Peyote?

Was ist Peyote?

Peyote ist der Trivialname von Lophophora williamsii, einer kleinen, runden und stachellosen Kaktusart, die in Mexiko (insbesondere in der Chihuahua-Wüste) und im Südwesten der USA heimisch ist. Seine einzigartige, bewusstseinserweiternde Wirkung verdankt er dem hohen Gehalt an Meskalin, einer natürlichen halluzinogenen Verbindung. Es gibt also einen Unterschied zwischen Meskalin und Peyote: Meskalin ist eine chemische Verbindung, Peyote eine Pflanze.

Obwohl jeder Konsument Meskalin anders erlebt, weiß man, dass es eine tief introspektive psychedelische Erfahrung mit intensiven visuellen Halluzinationen hervorruft. Meskalin gilt nicht als suchterzeugend, da sich bei Konsumenten bereits nach wenigen Tagen wiederholten Konsums schnell eine Toleranz entwickelt.

Falls du dich fragst, wo du Peyote kaufen kannst, wirst du später im Text mehr darüber erfahren. Allerdings kannst du den Kaktus zu Hause auch selbst züchten, falls es an deinem Wohnort legal möglich ist. Der Peyote-Anbau erfreut sich großer Beliebtheit. Mehr dazu erfährst du in diesem Leitfaden.

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Wie sieht Peyote aus?

Wie sieht Peyote aus?

Der Williamsii-Peyote-Kaktus, den man wegen seiner kurzen, gedrungenen Form und Struktur auch „Peyote-Button“ nennt, ist klein bzw. kuppelförmig, blaugrün oder gräulich gefärbt und bildet flauschige Büschel an den Areolen. Die Kakteen werden in der Regel nicht höher als 7 cm; dabei erreichen sie einen Durchmesser von 4–12 cm.

Im Gegensatz zum San-Pedro-Kaktus mit seinen markanten Stacheln ist Peyote völlig stachellos. Auch er kann sporadisch blühen, wobei er an der Spitze schnell wachsende rosa oder weiße Blüten bildet, die rosa Früchte mit flachen, schwarzen Samen hervorbringen können.

Zu den typischen Kennzeichen von Peyote gehören:

  • Kurzes, rundliches, knopfartiges Aussehen
  • Blaugrüne oder graugrüne Farbe mit glatter, wachsartiger Oberfläche
  • Keine Stacheln
  • Büschel weißer, wolliger Haare an den Areolen

Die Wirkung von Peyote

Wie bereits erwähnt, ist Meskalin (3,4,5-Trimethoxyphenethylamin) die Verbindung, die in erster Linie für die psychedelische Wirkung von Peyote verantwortlich ist.

Dank einer chemischen Struktur, die der von Neurotransmittern wie Dopamin und Serotonin ähnelt, wirkt Meskalin primär als Agonist des 5-HT2A-Serotoninrezeptors (desselben Rezeptors, auf den auch LSD und Psilocin wirken). Infolgedessen können Konsumenten visuelle oder akustische Halluzinationen und intensive emotionale Reaktionen erleben.

Die Peyote-Erfahrung kann (wie jede andere psychedelische Erfahrung auch) variieren. Manche Menschen können tiefe spirituelle Erkenntnisse erlangen, andere verspüren eine langanhaltende Euphorie, während wiederum andere unangenehme Trips erleben, die von intensiven Angstgefühlen geprägt sind. Dosis sowie Set und Setting gehören zu den wichtigsten Faktoren, die die Reaktion eines Nutzers auf Peyote beeinflussen.

Nach dem Abklingen des Trips verspüren Nutzer häufig Müdigkeit, aber auch emotionale Sensibilität und spirituelle Einsichten. Um diese Einsichten optimal nutzen zu können, empfehlen erfahrene Peyote-Konsumenten und Psychonauten, die Erfahrungen des psychedelischen Trips schriftlich festzuhalten.

Beachte, dass viele Psychonauten Peyote und Ayahuasca zwar vergleichen, beide Substanzen jedoch sehr unterschiedlich sind. Mehr über Ayahuasca und seine Wirkung erfährst du in diesem Artikel.

Kurzzeitwirkungen (während des Trips):

Kurzzeitwirkungen (während des Trips):

Die Wirkung von Peyote setzt typischerweise nach 30–120 Minuten ein. Ihren Höhepunkt erreicht sie nach 2–4 Stunden und insgesamt kann sie bis zu 12 Stunden anhalten. Auf dem Höhepunkt der Peyote-Erfahrung sind folgende Effekte zu beobachten:

  • Lebhafte visuelle Eindrücke, sowohl mit offenen als auch mit geschlossenen Augen
  • Veränderungen der Zeit- und Raumwahrnehmung
  • Selbstbeobachtung oder Euphorie (individuell unterschiedlich)
  • Gesteigerte Sinneswahrnehmung und eine verstärkte Reaktion auf Geräusche, Farben und Berührungen
  • Tiefe persönliche oder spirituelle Erkenntnisse

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Langzeiteffekte (Integration der Erfahrung)

Langzeiteffekte (Integration der Erfahrung)

Wie bereits erwähnt, kann die psychedelische Erfahrung durch Peyote zwar innerhalb weniger Stunden nachlassen, die Nachwirkungen können allerdings noch Tage oder sogar Wochen nach einem Trip spürbar sein. Auch dies variiert von Person zu Person, häufig treten jedoch bei Peyote-Konsumenten folgende Langzeiteffekte auf:

  • Verbesserte Stimmung oder emotionale Ausgeglichenheit
  • Vermehrte Selbstreflexion
  • Reduktion von Angstgefühlen
  • Positive Einstellung

Körperliche Nebenwirkungen

Nutzer von Psychedelika erwähnen zwar gerne die Vorteile von Peyote; allerdings kann die Einnahme des Kaktus auch häufig zu unangenehmen Nebenwirkungen führen, die für die meisten Menschen im Allgemeinen allerdings ungefährlich sind. Abhängig von Dosis und Person kann Folgendes auftreten:

  • Übelkeit und Erbrechen (häufig; meist als eine Form der Reinigung oder Vorbereitung vor dem Trip interpretiert)
  • Erhöhte Herzfrequenz und erhöhter Blutdruck, insbesondere zu Beginn
  • Schwindel, Schwitzen oder Schüttelfrost
  • Zittern oder Muskelverspannungen
  • Appetitlosigkeit
  • Trockener Mund

Die Risiken von Peyote

Die Risiken von Peyote

Obwohl Peyote wahrscheinlich nicht abhängig macht, ist es wichtig zu wissen, dass seine Einnahme (wie die jedes anderen Psychedelikums) mit psychischen und emotionalen Risiken verbunden ist.

Die größten Risiken des Peyote-Konsums bestehen für Menschen mit einer Vorgeschichte psychischer Erkrankungen. Ebenso gibt es Hinweise darauf, dass psychedelische Substanzen wie Meskalin bei Personen mit einer Prädisposition für diese Erkrankungen psychische Störungen auslösen können (Simonsson et al., 2023). Generell sollten Menschen, in deren Vorgeschichte Psychosen, Schizophrenie und bipolare Störungen aufgetreten sind, Psychedelika (einschließlich Peyote) meiden.

Selbstverständlich sollten auch Menschen, die Medikamente einnehmen, die Serotonin oder Serotoninrezeptoren beeinflussen (wie selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer oder Monoaminooxidasehemmer), auf den Konsum von Peyote (und von Psychedelika generell) verzichten.

Denke daran, dass Meskalintrips von Angstzuständen, Verwirrung, Desorientiertheit oder sogar ausgewachsenen Panikattacken geprägt sein können. Bei manchen Menschen können Psychedelika vergangene Traumata an die Oberfläche bringen, andere hingegen werden einfach besonders sensibel und machen sich ihre Gedanken und Erinnerungen stärker bewusst.

Um die Risiken beim Konsum von Peyote zu minimieren, solltest du die folgenden einfachen Tipps befolgen.

  • Achte genau auf dein Set (Geisteszustand in den Wochen, Tagen und Stunden vor einem Trip).
  • Achte auf das Setting (die Umgebung, in der du auf Trip gehst) und bereite dich entsprechend vor.
  • Ziehe einen Tripsitter in Betracht, d. h. einen vertrauenswürdigen Begleiter, vorzugsweise mit Erfahrung im Konsum von Psychedelika, der dich auf deinem Trip begleitet.
  • Achte in den Tagen vor deinem Trip auf deine Ernährung. Die meisten Psychonauten bevorzugen leichte, rohe Mahlzeiten und minimieren ihren Konsum von Fleisch, Milchprodukten, Junkfood und Alkohol vor dem Trip.
  • Ruhe dich aus. Ein guter Schlafrhythmus ist nicht nur wichtig für die allgemeine Gesundheit, sondern auch als Vorbereitung auf einen psychedelischen Trip.

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Geschichte und kulturelle Bedeutung von Peyote

Geschichte und kulturelle Bedeutung von Peyote

Peyote spielt seit Jahrtausenden eine zentrale Rolle in bestimmten Kulturen, insbesondere bei Stämmen im heutigen Mexiko und im Süden der USA. In den 1930er Jahren bargen Archäologen über 5000 Jahre alte Peyote-Exemplare in Höhlen entlang der US-mexikanischen Grenze (Terry et al., 2006). Ähnliche Forschungen in Coahuila, Mexiko, förderten Peyote-Exemplare aus dem Jahr 1070 n. Chr. zutage.

Doch solltest du nicht glauben, Peyote-Zeremonien gehörten der Vergangenheit an: Die Native American Church führt nach wie vor Peyote-Rituale durch, um die lange traditionelle Verwendung der Pflanze weiterzuführen. Obwohl die einzelnen Zeremonien variieren können, basieren sie meist auf folgenden Grundprinzipien:

  • Die Rituale finden oft über Nacht in Tipis oder ähnlichen traditionellen Behausungen statt.
  • Sie können Gebete, Trommeln und Gesang umfassen.
  • Diese Zeremonien werden von einem Schamanen oder Roadman geleitet, der die Teilnehmer durch ihre psychedelische Erfahrung begleitet.
  • Peyote-Rituale konzentrieren sich meist auf Heilung, Spiritualität und die Stärkung gemeinschaftlicher Bindungen.

In manchen Regionen ist die religiöse oder zeremonielle Verwendung von Peyote sogar gesetzlich geschützt. Die Änderungen des American Indian Religious Freedom Act von 1994 legalisierten beispielsweise ausdrücklich den Konsum, Besitz und Transport von Peyote durch Angehörige anerkannter indigener Stämme (Vile, 2009). Die US-amerikanische Drogenbehörde DEA nimmt den Gebrauch von Peyote bei Zeremonien der Native American Church zudem von den im US-amerikanischen Betäubungsmittelgesetz festgelegten Strafen aus (The Peyote Way Church, o.D.).

Die Legalität von Peyote

Wo ist Peyote legal? Wie so oft bei Psychedelika ist die Antwort komplex, denn sie variiert von Region zu Region. In den USA beispielsweise ist Peyote gemäß dem Betäubungsmittelgesetz illegal, wobei es jedoch Ausnahmen für Angehörige staatlich anerkannter indigener Stämme gibt.

In Mexiko ist Peyote durch Gesetze zum Schutz des kulturellen Erbes geschützt: Einige indigene Gruppen haben das Recht, ihn anzubauen und für zeremonielle Zwecke zu verwenden. Im Rest der Welt sind Peyote und Meskalin hingegen generell illegal. Solltest du vorhaben, Peyote selbst zu züchten, informiere dich unbedingt, ob der Kaktus an deinem Wohnort legal ist.

Der Peyote-Kaktus: Eine heilige Pflanze mit moderner Relevanz

Der Peyote-Kaktus: Eine heilige Pflanze mit moderner Relevanz

Nach der Lektüre dieses Textes wirst du die Frage „Was ist Peyote?“ nun sicher beantworten können. Jetzt weißt du, wie Peyote aussieht, sodass du den Kaktus leichter identifizieren und von anderen Arten unterscheiden kannst. Und wenn du seine Wirkung verstehst, wirst du besser entscheiden können, ob sie für dich interessant ist. Außerdem kannst du nun die Unterschiede zwischen Ayahuasca, Peyote sowie anderen Psychedelika besser verstehen und die Wirkungen der einzelnen Pflanzen besser einschätzen.

Falls du nun die faszinierende Welt von Peyote und Meskalin selbst entdecken möchtest, bietet Zamnesias ausgewähltes Sortiment an Peyote-Kakteen und anderen Produkten einen vertrauenswürdigen, ethischen Einstieg, unter Beachtung der geltenden örtlichen Bestimmungen. Lerne hier Zamnesias Peyote-Sortiment kennen oder lies unseren Leitfaden über den Peyote-Konsum, um mehr über die Anwendung dieses kraftvollen psychedelischen Kaktus zu erfahren.

Steven Voser
Steven Voser
Steven Voser ist ein unabhängiger Cannabisjournalist mit über 6 Jahren Schreiberfahrung über alle relevanten Cannabisthemen. Er schreibt darüber wie man es anbaut, wie man es am besten genießt und auch über die boomende Industrie und die undurchsichtige rechtliche Lage.
Quellen
  • Simonsson, Otto, Goldberg, Simon B., Chambers, Richard, Osika, Walter, Simonsson, Charlotta, Hendricks, & Peter S. (2025, July). Psychedelic use and psychiatric risks - https://link.springer.com
  • Terry, M., Steelman, K. L., Guilderson, T., Dering, P., & Rowe, M. W. (2006/07/01). Lower Pecos and Coahuila peyote: new radiocarbon dates - https://www.sciencedirect.com
  • The Peyote Way Church of God. ((n.d.)). Legality of Peyote « The Peyote Way Church of God - https://peyoteway.org
  • Vile, & J. R. (2009, January 1). Free Speech Center at MTSU - https://firstamendment.mtsu.edu
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