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7 Faktoren, Die Die Cannabisblüte Beeinflussen Können
6 min

7 Faktoren, Die Die Cannabisblüte Beeinflussen Können

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Der Lichtzyklus ist nicht die einzige Variable, die sich auf die Blüte von Cannabispflanzen auswirkt. Lies weiter, um mehr über sieben externe Faktoren zu erfahren, die die Blütephase beschleunigen oder verzögern können, damit Du mit auftretenden Problemen zuversichtlich umgehen kannst.

Als Cannabisanbauer möchten wir in der Regel so viel Kontrolle wie möglich über unsere Angelegenheiten behalten. Für Grower photoperiodischer Cannabissorten bedeutet dies, festzulegen, wann die Pflanzen blühen, indem die Lichtstunden reduziert werden, denen die Pflanzen in Innenräumen ausgesetzt sind. Im Freien müssen die Pflanzen die Botschaften von Mutter Natur verstehen, um zu wissen, wann es an der Zeit ist, Blüten auszubilden. Aber was machst Du, wenn die eigenen photoperiodischen Pflanzen ohne Deine Zustimmung oder die Vorgaben von Mutter Natur in die Blütephase übergehen?

Leider kann der Beginn bzw. die Dauer der Blüte Deiner Cannabispflanzen schon allein durch Faktoren verändert werden, die außerhalb des Lichtzyklus liegen. Es ist dann an Dir, dem Grower, die Probleme zu identifizieren und zu beheben.

Im Folgenden werden wir sieben externe Faktoren beleuchten, die die Blüte von Cannabispflanzen beschleunigen, verzögern oder verlängern können.

Schlechte Nährstoffversorgung

Schlechte Nährstoffversorgung

Um sich entwickeln zu können, benötigen Deine Cannabispflanzen Nahrung, und eine schlechte Nährstoffversorgung kann ihnen signalisieren, aus Angst vor schwindenden Ressourcen zu blühen. Während überschüssige Nährstoffe genauso schädlich wie zu wenige sein können, neigt Cannabis dazu, vorbeugend die Blüte einzuleiten, wenn der Gehalt an vegetativen Nährstoffen abnimmt.

Erfahrene Cannabis-Grower wissen, dass Stickstoff der primäre Makronährstoff ist, der zur Unterstützung der vegetativen Phase verwendet wird. Sobald die Pflanzen blühen, reduzieren Grower den N-Spiegel zugunsten anderer Nährstoffe, zu denen insbesondere Phosphor (P) zählt.

Bei photoperiodischen Pflanzen spielt Gibberellinsäure (GA) eine bedeutende Rolle bei der Induktion der Blüte. Interessanterweise sind die GA-Werte unter "nitratlimitierenden Bedingungen" erhöht und die Blüte beginnt.

Daher liegt es nahe, dass ein niedriger Nitratgehalt (pflanzenverfügbarer Stickstoff) im Boden den Pflanzen mitteilt, dass die Wachstumsphase zu Ende geht, und sie sich beeilen sollten, um vor dem bevorstehenden Winter zu blühen zu beginnen.

Selbst wenn sich Deine Pflanzen in einem 18/6-Lichtzyklus befinden, können niedrige Nitratwerte ausreichen, um unmittelbar ein vorzeitiges Einsetzen der Blüte zu bewirken.

Saccharose- und Lipid-Spiegel

Saccharose- und Lipid-Spiegel

Zucker ist für die Entwicklung von Cannabispflanzen unerlässlich und tatsächlich reagieren sie nicht nur auf überschüssigen Zucker, sondern auch auf zu wenig davon. Obwohl dies bei Cannabispflanzen noch nicht bestätigt wurde, werden bestimmte photoperiodische Pflanzen bei Gabe einer geringen Saccharose-Konzentration den Übergang in die Blütephase einleiten.

Von höheren Konzentrationen von etwa 5% oder mehr ist jedoch bekannt, dass sie bei bestimmten Pflanzenarten die Blüte verzögern. Dies bedeutet, dass das Hinzufügen von zu viel Zucker die Blüte verhindern kann, was genauso unbequem wie eine zu früh einsetzende Blüte ist.

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Darüber hinaus nimmt man an, dass neben einem niedrigen Zuckergehalt auch ein erhöhter Lipid-Spiegel den Beginn der Blütephase beschleunigt. Eine Studie an Rapspflanzen aus dem Jahr 2015 ergab, dass die Überexpression von BnWRI1 (das an der Fettsäurebiosynthese beteiligt ist) zu einer "4–6 Tage früher einsetzenden Pflanzenblüte führte, ohne das vegetative Wachstum zu verringern". Dies könnte auch daran liegen, dass, wie man feststellte, BnWRI1 den Gehalt an löslichen Zuckern erhöht, was, wie oben erwähnt, die Blüte selbst fördert.

Umgebungstemperatur

Umgebungstemperatur

Neben dem Lichtzyklus kann auch die Umgebungstemperatur beeinflussen, wann eine Cannabispflanze blüht. Cannabis benötigt in der Regel Tagestemperaturen von 20–30°C und etwas niedrigere Nachttemperaturen.

Studien zeigen, dass Temperaturen über 27°C bei bestimmten Sorten zu einer Hochregulierung der Blütenproteine führen und die Pflanzen früher in die Blüte eintreten. Andererseits neigen Pflanzen dazu, später in die Blütephase überzugehen, wenn die Temperaturen weit unter dem idealen Bereich liegen.

Allerdings können zu hohe Temperaturen (über 30°C) die Blüte auch verzögern, da die Pflanzen Schwierigkeiten haben, ihre normalen physiologischen Prozesse auszuführen.

Für den Cannabis-Grower ist es ein feiner Balanceakt, für ausreichend hohe Temperaturen zu sorgen, ohne die Pflanzen zu stressen und das Risiko von Gesundheitsproblemen zu erhöhen. Wenn Du Deine Töpfe im Freien während der heißeren Zeit des Tages an einen schattigeren Ort stellst, kannst Du Probleme vermeiden, die mit übermäßiger Hitze in Zusammenhang stehen.

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Trockenheit

Trockenheit

Aufbauend auf dem eben genannten Punkt kann auch anhaltende Trockenheit das normale Fortschreiten der Blüte beschleunigen. Cannabispflanzen benötigen während ihres gesamten Lebens eine stetige Wasserversorgung. Müssen sie zu lange ohne Wasser auskommen, kann der Stress dazu führen, dass sie früh blühen – in der Hoffnung, noch Samen bilden zu können, bevor sie verdursten.

Man hat an Cannabispflanzen interessante Untersuchungen zur "kontrollierten Dürre" durchgeführt. In einer Studie aus dem Jahr 2019 fanden Forscher heraus, dass die Einschränkung der Wassergabe während der Blütephase den Cannabinoid-Gehalt signifikant erhöht. Im Vergleich zur Kontrollgruppe registrierte man 12% mehr THCA und 13% mehr CBDA. Unter anderem aus diesem Grund schränken manche Cannabisanbauer in der Hoffnung auf eine bessere Ernte das Gießen gezielt ein.

Überschüssiges Wasser hingegen kann die Ausbildung von Blüten verhindern und stellt eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit und Lebensfähigkeit der Pflanzen dar. Im Gegensatz zu trockenen Bedingungen, gegen die Cannabis eigentlich ziemlich widerstandsfähig ist, kann zu viel Wasser das Todesurteil für Deine Plantage bedeuten.

Salzansammlung

Salzansammlung

Ein weiterer Schuldiger, der die Blüte unterdrücken kann, sind überschüssige Salze. Studien haben gezeigt, dass ein hoher Salzgehalt die Ausbildung von Blüten direkt verhindert, wobei höhere Salzkonzentrationen eine stärkere Wirkung als niedrigere ausüben.

Leider ist ein Salzüberschuss keine seltene Notlage im Anbauraum von nicht-biologisch aufgezogenen Pflanzen. Pflanzen mit mineralischen Nährstoffen zu düngen, kann zu Salzansammlungen in der Wurzelzone führen, was die Nährstoffaufnahme verhindert. Dies verzögert nicht nur die Blüte, sondern kann auch zu einer Reihe anderer Probleme führen, insbesondere solchen, die mit einer Nährstoffsperre in Zusammenhang stehen.

Es sieht ganz so aus, als würden Salze die Blüte unterdrücken, indem sie den Signalweg von Gibberellinsäure stören, die wie bereits erwähnt eine Schlüsselsubstanz darstellt, was das Einleiten der Blüte angeht.

Falls ein übermäßiger Salzgehalt Probleme verursacht, spülst Du das Substrat einfach mit reinem Wasser, um die Wurzelzone von überschüssigen Salzen zu befreien.

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Exogene Chemikalien

Exogene Chemikalien

Auch exogene Chemikalien (also Substanzen, die man den Pflanzen verabreicht) können eine Rolle spielen, wann Dein Cannabis blüht. Einige dieser Chemikalien sind das Ergebnis der bereits genannten Aspekte wie Trockenheit, hohe Temperaturen und hoher Salzgehalt. Sehen wir uns nun an, wie die Verabreichung dieser Chemikalien den Beginn der Blüte verzögern oder beschleunigen kann.

  • Stickstoffmonoxid (NO)

Stickstoffmonoxid ist ein freies Radikal, das in Pflanzen als Signalmolekül fungiert. Diese Verbindung ist während des gesamten Lebenszyklus vorhanden und kann beeinflussen, wann Deine Pflanzen blühen. Es ist bekannt, dass exogene NO-Gaben die Blüte in verschiedenen Kurztagspflanzen unterdrücken. Insbesondere kann der NO-Spiegel aufgrund von Faktoren wie Trockenheit und Krankheitserregern ansteigen.

  • Stickstoffdioxid (NO₂)

Anders als NO spielt Stickstoffdioxid (NO₂) bei Pflanzen die Rolle eines positiven Wachstumsregulators und kann bei Vorliegen ausreichender atmosphärischer Werte die Blüte stimulieren. Die Anwendung von NO₂ auf Cannabispflanzen beschleunigt wahrscheinlich die Blüte, ohne das vegetative Wachstum zu beeinträchtigen. Übermäßiges NO₂ kann jedoch genauso schädlich wie sehr niedrige Werte sein.

  • Atmosphärisches Kohlendioxid (CO₂)

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Cannabis-Grower in der Hoffnung, größere, gesündere und produktivere Pflanzen zu erhalten, den Gehalt an atmosphärischem CO₂ im Anbauraum erhöhen. CO₂ fördert die Photosynthese und reduziert die Transpiration, was wiederum zu einem erhöhten Zuckergehalt in den Blättern führt.

Dies wiederum könnte der Grund dafür sein, warum es auch CO₂ gelingt, die Blüte bei bestimmten Pflanzenarten zu beschleunigen. Es sollte jedoch beachtet werden, dass CO₂ die Blüte je nach Pflanzenart auf unterschiedliche Weise beeinflussen kann.

  • Ascorbinsäure (Vitamin C)

Ascorbinsäure spielt bei Pflanzen eine wichtige Rolle in der Biosynthese von Hormonen, die für die Bestimmung des richtigen Blütezeitpunkts verantwortlich sind. Studien haben gezeigt, dass erhöhte Ascorbinsäure-Spiegel den Gibberellinsäure-Pfad hemmen, was wiederum die Blüte verzögert.

Vorhandensein mikrobieller Krankheitserreger

Vorhandensein Mikrobieller Krankheitserreger

Ja, sogar Bakterien, Pilze und andere Erreger können die Blüte Deiner Pflanzen beeinflussen. Pilz-Pathogene wie beispielsweise Fusarium können bei bestimmten Sorten eine zu frühe und zu späte Blüte verursachen; je nachdem, ob der spezifische Phänotyp eine hohe Resistenz gegen diese missliche Lage aufweist.

Eine Studie aus dem Jahr 2003 untersuchte, wie sich der bakterielle Erreger Pseudomonas syringae auf die Blütezeit befallener Pflanzen auswirkt. Während sich zeigte, dass kleine Mengen des Pathogens die Blüte um einige Tage beschleunigen, ergab sich, dass größere Mengen die Blüte verzögern.

Allerdings können nicht nur Pathogene die Blütezeit beeinflussen. Auch natürliche Bodenmikroben können Auswirkungen haben. Bestimmte Formen von Rhizobakterien zum Beispiel, nützliche Bakterien, die mit dem Wurzelsystem zusammenarbeiten, beschleunigen den Beginn der Blütephase, indem sie die Bodenzusammensetzung verbessern und die Expression von Aktivatorprotein 1 (AP-1) erhöhen.

7 Faktoren, die die Blüte von Cannabis beeinflussen: Was kannst Du tun?

7 Faktoren, Die Die Blüte Von Cannabis Beeinflussen: Was Kannst Du Tun?

Obwohl bei einigen der hier genannten Bedingungen die Gefahr besteht, dass das Wachstum Deiner Cannabispflanzen beeinträchtigt wird, kann man andere Faktoren tatsächlich als Hilfsmittel einsetzen. So düngen viele Grower ihre Pflanzen beispielsweise mit einem Zuckerzusatz wie Melasse, um die Photosynthese zu verbessern und möglicherweise die Blüte zu beschleunigen. Darüber hinaus könnte es zu einem effizienteren und produktiveren Wachstum führen, wenn man die Pflanzen höheren Durchschnittstemperaturen (innerhalb des gewünschten Bereichs) und mehr CO₂ aussetzt.

Wenn Du Dich mit dem Wissen wappnest, dass externe Faktoren die Blütezeit beeinflussen können, kannst Du in jedem Fall besser mit Problemen umgehen, die Dir begegnen können – egal. ob es sich um Schädlinge, Trockenheit oder Nährstoffunterversorgung handelt.

Adam Parsons
Adam Parsons
Der professionelle Cannabisjournalist, Texter und Autor Adam Parsons ist ein langjähriger Mitarbeiter von Zamnesia. Mit der Aufgabe, ein breites Themenspektrum von CBD bis Psychedelika und allem dazwischen abzudecken, erstellt Adam Blog-Posts, Leitfäden und erforscht eine ständig wachsende Produktpalette.
Quellen
  • (n.d.). (PDF) Increasing Inflorescence Dry Weight and Cannabinoid Content in Medical Cannabis Using Controlled Drought Stress - https://www.researchgate.net
  • Barth, Carina, De Tullio, Mario, Conklin, & Patricia L. (2006/05/01). role of ascorbic acid in the control of flowering time and the onset of senescence | Journal of Experimental Botany | Oxford Academic - https://academic.oup.com
  • Misa Takahashi, & Hiromichi Morikawa. (2014). Nitrogen dioxide is a positive regulator of plant growth - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  • Qing Li, Jianhua Shao, Shaohua Tang, Qingwen Shen, Tiehu Wang, Wenling Chen, & Yueyun Hong. (2015). Wrinkled1 Accelerates Flowering and Regulates Lipid Homeostasis between Oil Accumulation and Membrane Lipid Anabolism in Brassica napus - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  • Tonia M. Korves, & Joy Bergelson. (2003, September). A Developmental Response to Pathogen Infection in Arabidopsis - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
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