Sprossen Im Vergleich Zu Microgreens: Was Ist Der Unterschied?

Sprossen und Microgreens bieten fast jedem die Möglichkeit, seine eigenen Lebensmittel zu Hause anzubauen, unabhängig davon, wie wenig Platz oder Zeit man zur Verfügung hat. Obwohl es Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden Mikrokulturen gibt, sind sie doch recht unterschiedlich.

In diesem Artikel vergleichen wir Sprossen und Microgreens und stellen ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus.

Sind Microgreens das Gleiche wie Sprossen?

Nein, sie sind nicht das Gleiche. Sprossen und Microgreens können von der gleichen Art sein, und ein Microgreen entsteht aus einer Sprosse, aber in der Praxis unterscheiden sie sich.

Microgreens sind junge, blattreiche Pflanzen – etwa zwei Wochen alt –, die in einem Erdmedium gezüchtet und für kulinarische und Ernährungszwecke verwendet werden. Sprossen hingegen sind nur wenige Tage alt und werden nicht in einem Nährboden gezüchtet. Auch sie werden wegen ihres Nährstoffgehalts und Geschmacks genutzt, werden aber etwas anders verwendet als Microgreens.

Kann man aus Sprossen Microgreens machen?

Nicht wirklich. Microgreens durchlaufen zwar eine Keimphase, aber diese Keime befinden sich in der Erde und können daher nicht auf die gleiche Weise verwendet werden wie die uns geläufigen Sprossen. Und der Grund, warum Sprossen nicht zu Microgreens werden können, ist, dass viele von ihnen in einem Glas ohne Nährboden gezüchtet werden.

Wenn sich jemand die Mühe machen würde, sie sorgfältig in Erde einzupflanzen, könnten sie technisch gesehen zu Microgreens oder sogar zu vollwertigen Pflanzen herangezogen werden. In der Praxis wäre dies jedoch sehr mühsam, und es wäre weitaus besser, die Samen von Microgreens von Anfang an einfach in Erde zu pflanzen.

Microgreens vs. Sprossen

Obwohl sie ähnlich sind, gibt es eine Reihe von Unterschieden zwischen Microgreens und Sprossen, zumindest was den Anbau und die Verwendung angeht.

Anbau zuhause

Einer der größten Unterschiede zwischen Sprossen und Microgreens ist die Art und Weise, wie sie angebaut werden.

Sprossen werden, wie bereits erwähnt, in Gläsern ohne jegliches Nährmedium gezogen. Alles, was sie brauchen, ist ein wenig Feuchtigkeit und Licht, und schon bald gehen die Samen auf und die Sprossen kommen zum Vorschein. Viele werden in einem einzigen Glas gezüchtet und wachsen nur 3–5 Tage, bevor sie geerntet werden. Außerdem haben sie keine Zeit, echte Blätter zu entwickeln, sondern bilden nur Keimblätter aus – die ersten Blätter, die direkt aus dem Samen kommen.

Microgreens hingegen werden wie die meisten normalen Samen in Erde gezogen. Allerdings werden sie in der Regel viel dichter aneinander gepflanzt als Samen, die für die Reife bestimmt sind. Diese Pflanzen werden etwa zwei Wochen lang herangezogen und können echte Blätter ausbilden. Diese reichhaltigen und frischen echten Blätter sind es, auf die es Anbauer oft abgesehen haben.

Nährwert

Sowohl Sprossen als auch Microgreens werden wegen ihres hohen Nährstoffgehalts geschätzt. Der Nährwert ist jedoch bei beiden unterschiedlich.

Bevor wir weitermachen, sollten wir wissen, dass es viele verschiedene Pflanzenarten gibt, die als Microgreens oder Sprossen angebaut werden können, und dass jede von ihnen in jedem Stadium ein anderes Nährwertprofil aufweist. Dennoch können wir einige allgemeine Bemerkungen über den Nährstoffgehalt von Sprossen und Microgreens machen.

Sprossen (insbesondere Brokkoli, Radieschen, Linsen) sind in der Regel sehr reich an Antioxidantien, da sie einen hohen Gehalt an Polyphenolen und L-Ascorbinsäure aufweisen. Außerdem sind sie eine bessere Quelle für Aminosäuren, Pektine und Zucker als Microgreens.

Microgreens hingegen enthalten in der Regel mehr Carotinoide und Chlorophylle sowie organische Säure, aber keinen Zucker. Dadurch eignen sie sich besser als Sprossen für antidiabetische und anticholinerge Zwecke.

Verwendungsmöglichkeiten

Beide haben eine recht ähnliche Verwendung und können zusammen oder getrennt verwendet werden.

Sprossen sind sehr klein und werden hauptsächlich in Salaten verwendet, um ihnen Geschmack und Nährwert zu verleihen. Sie können aber auch in verschiedenen asiatischen Gerichten wie Pho, Ramen oder Frühlingsrollen verwendet werden.

Auch Microgreens werden in der Regel in Salaten verwendet. Während Sprossen jedoch für den Geschmack und die Schärfe verwendet werden, sind Microgreens groß genug, um manchmal den Großteil eines Salats ausmachen oder zumindest einen wichtigen Beitrag leisten zu können.

Arten

Ein weiterer Unterschied zwischen Sprossen und Microgreens besteht in der Art der Pflanzen, die man für beide verwendet. Einige Pflanzen eignen sich besser für die Ernte von Sprossen, während andere sich besser für die Herstellung von Microgreens eignen. Es gibt auch einige Überschneidungen, wie die folgende Liste zeigt.

Beliebte Sprossen und Microgreens zum Ausprobieren

Beliebte Sprossen sind unter anderem:

• Alfalfa
• Brokkoli
• Klee
• Mungobohne
• Linsen
• Senf

Beliebte Microgreens sind unter anderem:

• Alfalfa
• Rüben
• Mangold
• Klee
• Grünkohl
• Kohlrabi
• Erbsen
• Radieschen

Erbsensamen (Pisum sativum)

Ansehen

Ist der Verzehr von Microgreens sicherer als der von Sprossen?

Bei Sprossen ist ein wenig Vorsicht geboten, da sie Bakterien beherbergen können, die normalerweise nicht auf anderen essbaren Pflanzen zu finden sind. Wenn gefährliche Bakterien bereits auf den Samen vorhanden sind, dann ist die feuchte und warme Umgebung, in der Sprossen angebaut werden, der perfekte Nährboden für sie. Zieht man die Samen dagegen in Erde an, gelangen diese Bakterien nicht auf die Pflanze selbst.

Die folgenden Personengruppen sollten rohe Sprossen gänzlich meiden:

• Schwangere Frauen
• Menschen mit geschwächtem Immunsystem
• Ältere Menschen
• Kleine Kinder

Bei allen anderen kann man folgende Vorsichtsmaßnahmen ergreifen:

• Verwende nur hochwertige Keimsaaten. Diese sind frei von Verunreinigungen, und die Erträge sind besser.
• Reinige alles, was mit dem Saatgut in Berührung kommt, vor und während des Anbaus; dadurch wird die Gefahr einer Verunreinigung verringert.
• Verwende sauberes Wasser. Spüle die Keimlinge mindestens zweimal täglich ab, um die Ansammlung unerwünschter Bakterien zu verhindern.
• Gut abtropfen lassen.
• Lagere die Sprossen richtig im Kühlschrank und verbrauche sie innerhalb einer Woche.
• Im Zweifelsfall solltest Du Deine Sprossen kochen.

Max Sargent

Max schreibt seit über einem Jahrzehnt und ist in den letzten paar Jahren in den Cannabis- und Psychedelika-Journalismus eingestiegen. Durch seine Arbeit für Unternehmen wie Zamnesia, Royal Queen Seeds, Cannaconnection, Gorilla Seeds, MushMagic und viele mehr hat er in der Branche umfassende Erfahrung gesammelt.

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