

NPK-Dünger: Was Ist Es Und Wie Wichtig Ist Es?

Um Cannabis erfolgreich anzubauen, brauchst Du insgesamt 18 verschiedene Elemente. Wir schauen uns drei wichtigsten hier mal an! Der N-P-K-Wert jedes Düngers steht fettgedruckt auf der Packung. Hier findest Du alle Infos, die Du über Stickstoff, Phosphor und Kalium brauchst.
Falls Du wirklich komplett neu im Cannabisanbau bist, verschwenden wir hier keine Zeit und fangen direkt mit der Erklärung an, wofür N-P-K steht. Auf jedem Dünger stehen drei fettgedruckte Zahlen, welchen Dir verraten, wie viel Prozent Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in dem Dünger sind. Dadurch ergibt sich das N-P-K-Verhältnis. Jetzt konzentrieren wir uns erstmal auf die einzelnen Stoffe. Zeit Dir zu erklären, warum diese Stoffe für Deine Pflanze so wichtig sind.
N STEHT FÜR STICKSTOFF
Stickstoff ist das häufigste Element auf unserer Erde. Massive 78,1% der kompletten Atmosphäre bestehen aus reinem Stickstoff. Daraus erklärt sich auch, warum die petrochemische Industrie sich vor Kraftstoffen auf Stickstoffbasis fürchtet! Und warum Tesla Elektroautos ein Witz sind ... Aber welche Bedeutung hat dieses einfache Element für einen durchschnittlichen Heimzüchter?
Nun, um es mit einfach Worten zu sagen: Stickstoff lässt Dein Gras grün werden. Der hohe Chlorophyllgehalt, der für die dunkelgrüne Färbung sorgt, ist quasi Stickstoff bei der Arbeit! Im Inneren der Pflanze ist der Stickstoff sehr mobil und ein echtes Multitasking-Element: Neben der Herstellung von Chlorophyll ist Stickstoff auch wichtig für die Bildung von Aminosäuren, welche wiederum Proteine bilden.
Hydroponische Substrate sind größtenteils steril. Alle Nährstoffe, Zusätze und auch nützliche Mikroorganismen müssen separat hinzugefügt werden. Doch auch beim Anbau auf Erde kann es leicht Probleme geben, da 98% des Stickstoffs im Boden in einer Form vorliegt, die für die Pflanze nicht verwertbar ist. Nur wenn die Feuchtigkeit und die Temperatur passen und gleichzeitig genug Sauerstoff vorhanden ist, kann der Stickstoff von Mikroorganismen abgebaut und somit für die Pflanze nutzbar gemacht werden. Das Anbaumedien muss also die richtigen Bedingungen liefern, damit dieser Mineralisierungsprozess stattfindet.
Bedenke: Stickstoff kann sehr schnell verloren gehen! Eine Denitrifikation setzt ein, wenn Du die Erde zu oft gießt oder die Temperaturen zu hoch sind. Dadurch sterben die Mikroorganismen ab, da sie zu wenig Sauerstoff bekommen. Durch Blattchlorose erkennst Du sehr gut, wenn Deine Pflanze zu wenig Stickstoff hat. Eine Chlorose verbreitet sich aufgrund der Eigenschaften von Stickstoff sehr schnell über die Pflanze.
Auf der anderen Seite sorgt zu viel Stickstoff jedoch dafür, dass die Blätter dunkelgrün werden und verzögert die Ernte, wenn es in der Blütezeit weiter vorherrscht. Die meisten Grower geben in der vegitativen Phase viel Stickstoff und verringern die Menge im Lauf der Blütephase. 1-2 Wochen vor der Ernte wird nur noch mit klarem Wasser gespült.
P STEHT FÜR PHOSPOR
Phosphor ist das 13. Element. Phosphor wurde 1669 von dem deutschen Alchemisten Henning Brand entdeckt, als er auf der Suche nach dem "Stein der Weisen" war. Er destillierte dafür Salz aus seinem eigenen Urin und entdeckte so weißen Phosphor. Nicht gerade das, was er erhofft hatte! Und doch schaffte er es mit dieser Erfindung, Urin in bare Münzen zu verwandeln!
Im Gegensatz zu Stickstoff ist der zweite Grundnährstoff Phosphor sehr viel enger mit dem Boden verbunden und lässt sich durch Wasser nicht so einfach ausspülen. Egal auf welchem Substrat Du anbaust: Phosphor ist essentiell für die Photosynthese und das Wurzelwachstum! Wenn Du also denkst, dass man in der Wachstumsphase nur viel N-Dünger bräuchte, dann ist das definitiv falsch.
Während der Blütephase solltest Du langsam immer mehr P und K geben, dafür aber immer weniger Stickstoff. Je weiter die Blüte voranschreitet, desto wichtiger wird P für die Entstehung der Blütenstände. Die meisten Grower sind sich einig: Wenn die richtige Menge an Phosphor vorhanden ist, reifen die Pflanzen schneller aus.
Mach bitte nicht den Fehler und denke Du hast eine Lila-Sorte erwischt, nur weil Du einen Phosphormangel hast! Genauso musst du darauf achten, nicht zu viel P zu geben, beispielsweise durch P & K Blütebooster. Dann erhältst Du nämlich keine großen Blüten, sondern eine überdüngte Pflanze!
K STEHT FÜR KALIUM
Der Buchstabe K ist etwas verwirrend, da Kalium heute oft als Potassium bezeichnet wird. Das Wort Potassium leitet sich von dem Begriff "Pottasche" ab, was für "Pflanzenasche" steht. Klingt logisch und nachvollziehbar und sollte Dir dabei helfen, die Verwirrung um das 19. Element in der Periodentabelle zu lösen.
Anders als die beiden zuvor erwähnten Makronährstoffe findet man Kalium auf dem Grund von Seen oder in Meersalzablagerungen. Pures, elementares Kalium kommt in der Natur nicht vor, da Kalium sehr reaktiv ist. Viele kennen vielleicht noch das Expertiment aus dem Chemieunterricht: Kalium in Wasser geben und schon entzündet es sich!
Kalium spielt in der Blütephase eine Schlüsselrolle und kann den Unterschied zwischen "magere" und "krasse" Ernte ausmachen. Kalium ist für die Pflanzen so wichtig, dass "im Jahr 2005 ungefähr 93% der weltweiten Kaliumproduktion in der Düngerindustrie" eingesetzt wurde. Kalium sorgt einerseits für dicke Blüten, andererseits regelt die Pflanze mit dem Kalium auch den eigenen Salzhaushalt. Aus diesem Grund wird in der Wachstumsphase generell weniger Kalium gegeben.
FAZIT: ORGANISCH VS. MINERALISCH
Bevor Du Dir einen NPK-Dünger für Cannabis kaufst, solltest Du immer erst genau durchlesen was der Dünger enthält. Manche sind mineralisch, andere sind organischer Natur. Nicht alle Nährstoffe werden auf die gleiche Art gewonnen und haben die gleiche Qualität oder Produktstandarts! Darauf solltest Du als Grower achten!
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Geschrieben von: Zamnesia |
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