Cannabis-Wurzelfäule erkennen und beheben

Cannabis-Wurzelfäule erkennen und beheben

Adam Parsons
Adam Parsons
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Du beobachtest hängende Blätter, verfärbte Wurzeln oder einen üblen Geruch? Möglicherweise hast du es mit Cannabis-Wurzelfäule zu tun. Erfahre hier, wie du das Problem erkennst, behebst und verhinderst, egal ob du in Erde oder Hydrokultur anbaust. Mit Zamnesia bist du immer einen Schritt voraus.

Deine Pflanzen hängen oder du hast schleimige Wurzeln entdeckt? Keine Panik! Hier erfährst du, wie man Wurzelfäule erkennt und was man dagegen tun kann. Unabhängig davon, in welcher Form du dein Cannabis anbaust, kann Wurzelfäule, falls sie nicht behandelt wird, deine ganze harte Arbeit und letztendlich auch deine Ernte schnell zunichtemachen.

In diesem Leitfaden erklären wir dir, was Wurzelfäule bei Cannabispflanzen ist, wie man ihre Symptome (insbesondere an den Blättern) frühzeitig erkennt, wie man sie in Erde und Hydrokultur bekämpft und wie man einem erneuten Auftreten vorbeugen kann. Vom Erkennen verfärbter, matschiger Wurzeln bis hin zur Wiederherstellung der Sauerstoffversorgung in deinem Grow-System führen wir dich durch jeden Schritt, damit deine Cannabispflanzen gesund, lebendig und fäulnisfrei wachsen können.

Was ist Cannabis-Wurzelfäule?

Was ist Cannabis-Wurzelfäule?

Cannabis-Wurzelfäule ist eine häufige und potenziell verheerende Erkrankung, die das Wurzelsystem von Cannabispflanzen befällt, was insbesondere in Hydrokulturen und bei schlechtem Bodenbedingungen der Fall ist. Sie entsteht, wenn den Wurzeln Sauerstoff entzogen wird und sie anfällig für schädliche Krankheitserreger werden, unter denen Pythium der häufigste ist, ein wasserbürtiger Mikroorganismus, der in feuchten, schlecht belüfteten Umgebungen gedeiht.

Gesunde Cannabiswurzeln sollten fest, weiß und geruchlos sein. Von Fäule befallene Wurzeln hingegen werden schleimig, verfärben sich (braun oder grau) und verströmen einen üblen, supfigen Geruch. Wird die Wurzelfäule nicht schnell behandelt, kann sie die Nährstoffaufnahme der betroffenen Pflanze stören, ihr Gefäßsystem schädigen und schließlich zum Absterben führen. Das Verständnis der Wurzelfäule ist der erste Schritt, um sie zu stoppen.

Was verursacht Wurzelfäule?

Mehrere Faktoren tragen zur Entstehung von Wurzelfäule bei Cannabispflanzen bei. Die Erkrankung ist in der Regel auf eine Kombination aus mangelhafter Kontrolle der Anbauumgebung, Exposition gegenüber Krankheitserregern sowie auf Sauerstoffmangel zurückzuführen. Hier sind einige typische Ursachen für Wurzelfäule:

  • Pythium und weitere Krankheitserreger: Pythium ist einer der häufigsten Verursacher von Wurzelfäule bei Cannabispflanzen. Dieser parasitäre Eipilz befällt geschwächte Wurzeln, wodurch sich die Fäule schnell ausbreitet und die Pflanzengesundheit beeinträchtigt.
  • Schlechte Drainage und Überwässerung: Bei Anbau in Erde entsteht Wurzelfäule meist durch durchnässte Substrate und verdichtete Erde, was die Luftzirkulation einschränkt. Überwässerung sättigt den Wurzelbereich und macht ihn zu einem Nährboden für schädliche Mikroben.
  • Sauerstoffmangel in Hydrokultursystemen: In Hydrokultursystemen begünstigt stehendes oder sauerstoffarmes Wasser das Gedeihen von Krankheitserregern. Ohne ausreichende Belüftung (z. B. durch Ausströmer oder Pumpen) ersticken die Wurzeln, woraufhin die Fäule schnell einsetzt.

Obwohl Cannabis-Wurzelfäule-Symptome in Erd- und Hydrokultursystemen ähnlich sein können, gehen sie meist auf unterschiedliche Ursachen zurück:

  • Hydrokultursysteme: Diese sind besonders anfällig, da sie auf Wasser als primäres Medium angewiesen sind. Falls das Wasser im Tank nicht ausreichend bewegt oder sterilisiert wird, können sich Krankheitserreger schnell ausbreiten. Plötzliche Ausbrüche sind dann häufig und oft schwerwiegend.
  • Bodenwachstum: Wurzelfäule kann, obwohl dies seltener geschieht, auch in Erde auftreten, insbesondere bei schweren, lehmhaltigen Böden oder bei fehlerhafter Bewässerung. Der Pilz- und Bakterienbefall nimmt zu, falls man das Substrat zwischen den Bewässerungen nicht austrocknen lässt.

Anleitung: Cannabis-Wurzelfäule erkennen

Anleitung: Cannabis-Wurzelfäule erkennen

Wurzelfäule frühzeitig zu erkennen, kann den entscheidenden Unterschied zwischen der Rettung und dem vollständigen Verlust deiner Cannabisernte ausmachen. Wenn man weiß, worauf man achten muss, sind die Symptome der Wurzelfäule bei Cannabispflanzen glücklicherweise meist sichtbar, insbesondere bei Hydrokulturen mit freiliegenden Wurzeln. Egal, ob du in Erde oder Hydrokultur anbaust, ist sorgfältige Beobachtung entscheidend.

Frühwarnzeichen

Frühwarnzeichen

Die ersten Anzeichen von Wurzelfäule ähneln oft allgemeinem Pflanzenstress, verstärken sich aber schnell:

  • Hängende oder welke Pflanzen (selbst bei ausreichender Bewässerung)
  • Vergilbende oder sich kräuselnde Blätter (vor allem im unteren Bereich)
  • Braune, schleimige oder matschige Wurzeln
  • Wachstumsstörungen oder Nährstoffmangel
  • Schwache oder schlaffe Stiele

Von Wurzelfäule betroffene Cannabisblätter können ebenfalls Symptome wie blasse Flecken, verbrannte Spitzen oder den plötzlichen Verlust der Festigkeit aufweisen. Sollten deine Pflanzen überwässert wirken, sich der Gießplan aber nicht geändert haben, könnte dafür durchaus Wurzelfäule die Ursache sein.

Tipps zur Sichtprüfung

Um Wurzelfäule zu identifizieren, solltest du das Wurzelsystem deiner Pflanze genau untersuchen – und zwar vor allem in Hydrokulturen, wo der Zugang einfacher ist. Wie bereits erwähnt, sollten gesunde Wurzeln strahlend weiß oder cremefarben aussehen, sich fest anfühlen und kaum oder gar nicht riechen. Im Gegensatz dazu verfärben sich infizierte Wurzeln meist braun, werden weich bzw. sichtbar schleimig und können bei Berührung verklumpen oder zerfallen.

Achte zudem immer auf den Geruch, denn ein übler, sumpfiger Gestank, ähnlich wie abgestandenes Wasser oder faule Eier, ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass sich Wurzelfäule eingenistet hat. Solltest du dir immer noch nicht sicher sein, ob es sich um Wurzelfäule oder eine andere Krankheit handelt, dann lies unseren umfassenden Leitfaden zur Erkennung und Behandlung von Cannabispflanzenkrankheiten, um weitere Informationen zu erhalten.

Symptome von Wurzelfäule in Hydrokultur und Erde

Mittlerweile ist klar, dass Cannabis-Wurzelfäule nicht auf ein bestimmtes Anbausystem beschränkt ist. Wie sie sich jedoch äußert und was die richtigen Maßnahmen sind, hängt stark von deiner Anbaumethode ab.

Wurzelfäule in Hydrokultur

Wurzelfäule in Hydrokultur

Hydroponische Systeme bieten viele Vorteile, sind aber bei unsachgemäßer Pflege besonders anfällig für Wurzelfäule. Beim Hydrokulturanbau hängt das Wurzelsystem typischerweise im Wasser, was unter unsachgemäßen Bedingungen zu Sauerstoffmangel und der Ansammlung von Krankheitserregern führen kann. Stehendes, unsteriles oder zu warmes Wasser kann schnell zu einem Befall mit Bakterien und Pilzen wie Pythium führen.

Spezifische Symptome von Wurzelfäule in Hydrokulturen sind:

  • Schnelles Hängen der Pflanze, selbst bei passender Nährstoffzufuhr und richtigem pH-Wert
  • Wurzeln, die fast über Nacht braun und schleimig werden
  • Blasen- oder Schaumbildung im Wassertank
  • Ein starker, unangenehmer Geruch aus dem Wurzelbereich

Da die Wurzeln in Hydrokulturen sichtbar sind, ist das Erkennen von Wurzelfäule einfacher: Eine Sichtkontrolle ist leicht durchführbar.

Wurzelfäule in Erde

Wurzelfäule in Erde

In Erde treten die Symptome von Wurzelfäule bei Cannabispflanzen zwar langsamer auf, können aber genauso schädlich sein. Überwässerung und schlechte Drainage sind die Hauptursachen, da sie anaerobe Bedingungen schaffen, die die Wurzeln ersticken und das Pilzwachstum fördern.

Häufige Anzeichen bei in Erde angebautem Cannabis sind:

  • Langsame, fortschreitende Vergilbung oder Einrollen der unteren Blätter
  • Erde, die zu lange feucht bleibt oder sauer riecht
  • Schwaches, spindelförmiges Wachstum und häufige Anzeichen einer Nährstoffsperre

Anders als bei Hydrokulturen erfordert die Untersuchung der Wurzeln in Erde das vorsichtige Herausnehmen der Pflanze aus dem Behälter. Wenn du Symptome von Wurzelfäule an Cannabisblättern in Verbindung mit feuchter, verdichteter Erde feststellst, ist Fäule wahrscheinlich die Ursache.

Cannabis-Wurzelfäule bekämpfen

Falls du bei deinem Cannabis Wurzelfäule festgestellt hast, lautet die gute Nachricht: Heilung ist möglich, insbesondere wenn du schnell und präzise handelst. Egal, ob du in Hydrokultur oder in Erde anbaust, liegt der Schlüssel darin, die Infektionsquelle zu beseitigen, die Wurzelgesundheit wiederherzustellen und deine Anbauumgebung anzupassen, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern.

Befallene Wurzeln entfernen

Befallene Wurzeln entfernen

Nimm deine betroffene Cannabispflanze zunächst vorsichtig aus dem Topf (Erde) oder dem Wassertank (Hydro) und wasche alle Rückstände sorgfältig mit lauwarmem, gefiltertem Wasser ab. Untersuche dann das Wurzelsystem genau. Entferne mit einer sterilen Schere oder Gartenschere alle matschigen, braunen oder übelriechenden Wurzeln. Diese Bereiche erholen sich nicht und bergen das Risiko, dass die Fäule sich von hier aus weiter ausbreitet.

Gehe gründlich, aber auch vorsichtig vor. Belasse nur feste, blasse Wurzeln an den Pflanzen, die Lebenszeichen aufweisen. Entsorge infiziertes Wurzelmaterial sofort und desinfiziere deine Werkzeuge nach Gebrauch, um eine Kreuzkontamination zu vermeiden.

Behandlung mit H₂O₂ oder nützlichen Bakterien

Behandlung mit H₂O₂ oder nützlichen Bakterien

Nachdem die beschädigten Wurzeln abgeschnitten sind, behandelst du den gesunden Rest entweder mit Wasserstoffperoxid (H₂O₂) oder nützlichen Mikroben, allerdings nicht mit beidem gleichzeitig.

  • Wasserstoffperoxid: In Hydrokultur hilft eine milde Lösung aus lebensmittelechtem H₂O₂ (typischerweise 3 %), den Wurzelbereich zu sterilisieren und verbleibende Krankheitserreger abzutöten. Die Lösung kann jedoch auch nützliche Bakterien abtöten, weshalb eine selektive Anwendung erforderlich ist.
  • Nützliche Bakterien oder Pilze: In Hydrokulturen und Erde führen Produkte mit Mykorrhiza oder Bacillus subtilis nützliche Mikroben ein, die Krankheitserreger verdrängen und das Wurzelwachstum fördern. Beide sind besonders wirksam im biologischen Anbau oder wenn zuvor mit Peroxid alles komplett bereinigt wurde.

Die richtige Behandlung stärkt die Widerstandsfähigkeit der Wurzeln und trägt zur Wiederherstellung eines ausgewogenen mikrobiellen Milieus bei.

Sauerstoffversorgung und Drainage verbessern

Sauerstoffversorgung und Drainage verbessern

Wurzelfäule gedeiht in sauerstoffarmen Umgebungen, daher ist eine Verbesserung der Belüftung und Drainage für eine vollständige Genesung unerlässlich.

  • In Hydrokultursystemen: Ergänze oder verbessere deine Ausströmer, Pumpen oder Zirkulationssysteme, um das Wasser mit einem hohen Sauerstoffgehalt auszustatten und in Bewegung zu halten. Stelle die Wassertemperatur auf unter 20 °C ein, was das Wachstum von Krankheitserregern verlangsamt.
  • Anbau in Erde: Setze die Pflanzen in ein frisches, gut durchlässiges Substrat wie Kokosfasern oder eine perlitreiche Erdmischung um. Vermeide verdichtete oder torfhaltige Substrate, die überschüssige Feuchtigkeit speichern. Dieser Schritt ist entscheidend, um Wurzelfäule im Boden langfristig zu bekämpfen.

Indem du die Luftzirkulation wiederherstellst und die Bedingungen beseitigst, unter denen Wurzelfäule begünstigt wurde, gibst du deinen Pflanzen die Gelegenheit, sich zu erholen.

Wurzelfäule in Zukunft vorbeugen

Wurzelfäule in Zukunft vorbeugen

Nachdem du die Wurzelfäule an deinen Cannabispflanzen bekämpft hast, gilt es in Zukunft eine erneute Infektion zu vermeiden. Sobald du deine Pflanzen wieder gesund gepflegt und die Anbauumgebung stabilisiert hast, solltest du sicherstellen, dass Wurzelfäule nicht erneut auftritt. Die gute Nachricht lautet: Durch den Aufbau eines gesünderen Wurzelbereichs und verbesserte Anbaugewohnheiten kannst du das Risiko eines erneuten Auftretens drastisch reduzieren.

Im Folgenden findest du einige wichtige Strategien für die Bewahrung starker, widerstandsfähiger Wurzeln, die dir eine ertragreiche Ernte bescheren werden.

Kontrolliere deine Gießgewohnheiten

Zu viel zu gießen ist einer der häufigsten Fehler von Growern. Um Staunässe zu vermeiden, die Wurzelfäule bei Cannabis begünstigt, solltest du einen ausgewogenen, bedarfsgerechten Bewässerungsplan einhalten. Lass zwischen dem Gießen die oberste Schicht austrocknen und achte auf eine ausreichende Drainage der Töpfe, um Überwässerung zu vermeiden.

Weitere Hinweise findest du in unserem umfassenden Artikel: Wie man Cannabispflanzen richtig gießt.

Sauerstoff und Luftzirkulation verbessern

In Hydrokulturen sorgst du mit hochwertigen Ausströmern und Pumpen für eine gute Belüftung deines Wassertanks. Halte die Wassertemperatur im idealen Bereich zwischen 18–20 °C, um den Anteil des gelösten Sauerstoffs zu erhöhen und das Risiko der Ansiedlung schädlicher Mikroben zu verringern. In Erde kannst du Perlit oder Kokosfasern hinzufügen, um die Belüftung und Struktur zu verbessern.

Zudem fördert eine gute Luftzirkulation über dem Blätterdach die allgemeine Pflanzengesundheit und beugt Folgeproblemen wie Schimmel vor.

Schimmelresistente Sorten verwenden

Manche Sorten kommen einfach besser mit feuchten Umgebungen zurecht. Falls du in einer Region mit hoher Luftfeuchtigkeit anbaust oder in der Vergangenheit mit Wurzelfäule zu kämpfen hattest, kann die richtige Genetik einen großen Unterschied machen.

Sieh dir unsere Liste mit schimmelresistenten Sorten an, um in Sachen Krankheitsvorbeugung bestens gerüstet zu sein.

Ideale Luftfeuchtigkeit aufrechterhalten

Wurzelgesundheit und Luftfeuchtigkeit gehen Hand in Hand. Übermäßige Feuchtigkeit und Nässe fördern Pilzbefall – und zwar nicht nur an den Wurzeln, sondern auf der gesamten Pflanze. Investiere in ein Hygrometer und überwache die relative Luftfeuchtigkeit in deinem Anbauraum, insbesondere während der Blüte.

Erfahre mehr darüber, wie du die Luftfeuchtigkeit beim Cannabisanbau aufrechterhältst und warum dies ein entscheidender Bestandteil der Krankheitsvorbeugung ist.

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Growen ohne Wurzelfäule

Growen ohne Wurzelfäule

Auftretende Wurzelfäule kann eine beunruhigende Entdeckung sein, ist aber bei schnellem Handeln und mit dem richtigen Wissen beherrschbar. Indem du frühe Anzeichen wie schlaffe Blätter, braune oder matschige Wurzeln und unangenehme Gerüche erkennst, kannst du eingreifen, bevor ernsthafte Schäden entstehen. Wenn du weißt, wie du Wurzelfäule in Hydrokultur und Erde behebst – vom Beschneiden beschädigter Wurzeln bis zur Verbesserung der Sauerstoffversorgung –, kannst du deine Pflanzen vor dem Absterben bewahren. Mit cleveren Präventionsstrategien wie besseren Gießgewohnheiten, stärkerer Belüftung und der Wahl schimmelresistenter Sorten kannst du Wurzelfäule bei zukünftigen Grows vollständig vermeiden.

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