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Peyote-Konsum: Alles Wissenswerte
6 min

Peyote-Konsum: Alles Wissenswerte

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In diesem Artikel wird die Verwendung von Peyote in traditionellen und modernen Kontexten untersucht. Beachte, dass Zamnesia weder den Konsum von Peyote noch von anderen Psychedelika befürwortet. Die Inhalte dienen ausschließlich der Aufklärung und Schadensminimierung.

Peyote (Lophophora williamsii) ist ein psychoaktiver Kaktus, der Mescalin enthält. Obgleich der Gebrauch heute sehr beliebt ist, reichen Peyote-Rituale über 5000 Jahre zurück und sind eng mit den spirituellen Zeremonien bestimmter indigener Stämme Amerikas verknüpft. In diesem Artikel untersuchen wir, wie Peyote traditionell und in einem modernen Kontext konsumiert wird.

Bitte beachte jedoch: Wir befürworten weder den Konsum von Peyote noch von Mescalin, denn dieser birgt erhebliche Risiken. Dieser Artikel dient ausschließlich zu Bildungszwecken. Die Informationen richten sich an Leser mit grundlegenden Kenntnissen über die Wirkungsweise von Peyote. Falls das nicht auf dich zutrifft, empfehlen wir unseren Einführungsartikel „Was ist Peyote?“ Dort findest du auch wichtige Hinweise zur komplexen Rechtslage von Peyote. Denke daran, immer die lokalen Gesetze zu prüfen, bevor du Peyote beschaffst, anbaust oder konsumierst.

Sehen wir uns nun an, wie Peyote traditionell und heutzutage konsumiert wird.

Methoden des Peyote-Konsums

Wie konsumiert man Peyote? Diese Frage stellen sich sowohl neugierige Einsteiger als auch erfahrene Psychonauten. Während die traditionellste Methode darin besteht, getrocknete oder frische Peyote-Knöpfe zu kauen, gibt es auch Alternativen wie Peyote-Tee, -Saft oder -Kapseln, die jeweils leicht unterschiedliche Erfahrungen bieten.

Im Folgenden erkunden wir, wie Peyote konsumiert wird, wobei wir uns auf die vier gängigsten Konsummethoden konzentrieren.

Rohe oder getrocknete Peyote-Knöpfe kauen

Rohe oder getrocknete Peyote-Knöpfe kauen

Falls du dich fragst, wie man den Peyote-Kaktus auf traditionelle Weise verwendet: Das Kauen von rohen oder getrockneten Peyote-Segmenten, den sogenannten Knöpfen oder Buttons, ist eine der ältesten Formen des Konsums. Diese Methode war (und ist) bei amerikanischen indigenen Völkern die verbreitetste für Zeremonien.

Die rohen oder getrockneten Knöpfe werden langsam gekaut, damit das enthaltene Mescalin über die Mundschleimhäute aufgenommen werden kann. Aufgrund des stark bitteren Eigengeschmacks des Kaktus ruft das Kauen in der Regel Übelkeit und Erbrechen hervor. Dies gilt innerhalb traditioneller Rituale oft als reinigend und wird als natürlicher Bestandteil der Peyote-Erfahrung angesehen.

Das Kauen von Peyote kann jedoch sehr intensive Trips und unangenehme körperliche Nebenwirkungen hervorrufen. Diese Methode ist daher besser Zeremonien oder Riten mit erfahrener Anleitung vorbehalten.

Peyote-Tee trinken (Infusionsmethode)

Peyote-Tee trinken (Infusionsmethode)

Peyote als teeähnlichen Aufguss zuzubereiten, ist ebenfalls sehr beliebt, besonders außerhalb indigener Zeremonien und Rituale. Doch was genau ist Peyote-Tee? Es handelt sich um ein einfaches Gebräu, bei dem Peyote-Knöpfe mehrere Stunden in Wasser gekocht werden. Manche Nutzer finden diese Variante leichter verdaulich als das Kauen des frischen oder getrockneten Kaktus.

Hier folgt eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Zubereitung von Peyote-Tee:

  1. Trockne deine Peyote-Knöpfe, bis sie eine lederartige oder brüchige Textur haben. Das kannst du erreichen, indem du sie einfach an einem warmen, trockenen Ort liegen lässt, sie in einem Dörrautomaten trocknest oder sie bei sehr niedriger Temperatur im Ofen erhitzt.
  2. Zerkleinere die getrockneten Peyote-Knöpfe. Das vergrößert die Oberfläche und erleichtert die Mescalinextraktion.
  3. Lass die zerkleinerten Stücke in einem Edelstahltopf bei niedriger Hitze 2–3 Stunden köcheln. Rühre regelmäßig um, aber bringe sie nicht zum Kochen. Verwende 1 l Wasser auf 25–30 g getrocknetes Pflanzenmaterial.
  4. Seihe das Gebräu durch ein feines Sieb oder ein Tuch in ein sauberes Glasgefäß ab. Presse die festen Pflanzenteile gründlich aus, um so viel Mescalin wie möglich zu extrahieren.
  5. Wiederhole den Kochvorgang mit den ausgepressten Stücken bis zu zweimal und kombiniere alle Flüssigkeiten, um deinen Ertrag zu maximieren.
  6. Lass den Tee abkühlen und trinke ihn über einen Zeitraum von 30–60 Minuten langsam in kleinen Schlucken. Beachte, dass der charakteristische bittere Geschmack erhalten bleibt und Übelkeit oder Erbrechen hervorrufen kann.

Eine präzise Dosierung ist bei Peyote leider schwierig, da der Mescalin-Gehalt je nach Kaktus stark variiert. Getrocknete Peyote-Knöpfe enthalten im Schnitt etwa 3–6 % Mescalin. Wenn du 25–30 g in 1 l Wasser kochst, können 100 ml Tee bis zu 180 mg Mescalin enthalten (genug für eine sanfte Dosis). Weitere Hinweise zur Dosierung findest du weiter unten.

Peyote-Saft aus dem Mixer

Peyote-Saft aus dem Mixer

Eine weitere beliebte Methode, Peyote zu konsumieren, besteht darin, die Kaktus-Knöpfe in Wasser zu pürieren, um einen frischen Saft oder Brei herzustellen. Manche Nutzer bevorzugen diese Methode, da sie ohne Hitze auskommt und somit möglicherweise mehr Wirkstoffe bewahrt. Allerdings ist Peyote-Saft schwerer verdaulich und erregt oft stärkere Übelkeit als Peyote-Tee.

Die Zubereitung von Peyote-Saft ist einfach: Püriere 25–30 g getrocknete Peyote-Knöpfe (oder 125–150 g vom frischen Kaktus) in 1 l Wasser und seihe die Mischung anschließend durch ein Tuch oder ein feines Sieb ab, um das Pflanzenmaterial zu entfernen. Trinke ungefähr 100 ml des Safts über 30–60 Minuten in kleinen Schlucken. Sei jedoch vorsichtig: Peyote-Saft hat einen schnelleren Wirkungseintritt und die Wirkung ist potenter als bei Peyote-Tee.

Auch wenn der Konsum von Peyote-Saft bei einigen indigenen Völkern sowie in häuslichen Zubereitungen üblich ist, wirkt er sehr potent und sollte mit Vorsicht genossen werden.

Kapseln mit getrocknetem Peyote (Pulverform)

Kapseln mit getrocknetem Peyote (Pulverform)

Eine modernere Konsummethode von Peyote ist die Herstellung und Einnahme von Kapseln, die getrocknetes Peyote-Pulver enthalten. Diese Methode erfreut sich zunehmender Beliebtheit, da sie eine langsamere und gleichmäßigere Freisetzung des Mescalins über den Magen-Darm-Trakt ermöglicht. Gleichzeitig setzt die Wirkung aber auch verzögert ein, was man unbedingt beachten sollte.

Um Peyote-Kapseln herzustellen, musst du die Knöpfe trocknen, zu einem feinen Pulver zermahlen und in Gelatinekapseln füllen. Diese Methode eignet sich besonders gut für Peyote-Microdosing; wer jedoch eine stärkere Wirkung erzielen will, muss meist viele Kapseln einnehmen, was unter Umständen zu Magenbeschwerden, Übelkeit oder Erbrechen führen kann.

Auch wenn die Einnahme von Peyote in Kapselform klinisch oder kontrollierter erscheinen mag, birgt sie die gleichen rechtlichen und psychischen Risiken wie das Kauen, Aufbrühen oder Pürieren von Peyote. Außerdem ist diese Konsumform losgelöst vom traditionellen Gebrauch der Pflanze. Dennoch spricht sie Menschen an, die verschiedene Konsumformen dieses uralten Kaktus erkunden möchten, insbesondere im Rahmen von Microdosing.

Peyote dosieren und die Potenz richtig einschätzen

Die Dosierung von Peyote ist aus mehreren Gründen schwierig. Anders als bei vielen anderen Psychedelika gibt es keine offiziell anerkannte sichere Peyote-Dosis. Deshalb birgt jede der oben genannten Konsumformen gewisse Risiken.

Darüber hinaus ist Peyote ein Naturprodukt, weshalb der Mescalin-Gehalt einzelner Kakteen stark variieren kann. Des Weiteren beeinflussen zahlreiche weitere Faktoren die Wirkung und richtige Dosierung von Peyote, wie zum Beispiel:

  • Körpergewicht
  • Alter
  • Gesundheitszustand
  • Psychische Vorgeschichte
  • Zubereitungsmethode
  • Individueller Stoffwechsel und Toleranz

Allgemeine Peyote-Dosierungen im traditionellen Gebrauch

Allgemeine Peyote-Dosierungen im traditionellen Gebrauch

In traditionellen Zeremonien geben Schamanen in der Regel deutlich größere Mengen Peyote aus, als Psychonauten im Freizeitkontext konsumieren würden. In manchen Ritualen von Native Americans kann die Dosis zum Beispiel zwischen 30 und 150 g getrocknetem Peyote liegen. Das entspricht etwa 4–12 Knöpfen. Peyote-Tee wird in Zeremonien seltener verwendet, obwohl einige erfahrene Begleiter auch auf diese Methode zurückgreifen.

Denke daran, dass Peyote-Zeremonien in der Regel die uralte spirituelle Bedeutung der Pflanze in der Kultur indigener amerikanischer Gemeinschaften respektieren. Die Teilnehmenden werden von einem Schamanen oder sogenannten Roadman durch die Erfahrung geführt, der für die Gestaltung von Set und Setting sowie die Dosierung verantwortlich ist (in manchen Ritualen werden im Verlauf der Nacht mehrere Dosen Peyote eingenommen).

Die Potenz von Peyote nach Gewicht schätzen

Die genaue Mescalin-Menge in einem Peyote-Kaktus anhand seines Gewichts zu bestimmen, ist bestenfalls eine grobe Schätzung. Im Allgemeinen enthält ein frischer Peyote-Knopf etwa 200–300 mg Mescalin. Getrocknete Knöpfe weisen hingegen typischerweise eine Mescalinkonzentration von 3–6 % auf.

Im Schnitt kann man Mescalin-Dosen in drei Kategorien einteilen:

  • Schwellen-Dosen (also Dosen, die eine spürbare, aber sanfte Wirkung erzeugen): in der Regel 100–150 mg Mescalin oder ungefähr 3–4 getrocknete Peyote-Knöpfe.
  • Moderate Dosen: 200–300 mg, was ungefähr 6–12 getrockneten Knöpfen entspricht.
  • Starke Dosen: 400+ mg Mescalin. Dies wird im Allgemeinen nicht empfohlen, auch nicht für erfahrene Psychonauten.

Denke daran, dass die oben genannten Dosierungsbereiche nur grobe Richtwerte darstellen. Der Mescalin-Gehalt von Peyote-Knöpfen kann aufgrund natürlicher Schwankungen des Alkaloid-Gehalts innerhalb der Pflanze stark variieren, selbst bei Exemplaren gleicher Größe.

Wenn du Peyote ausprobieren möchtest, beginne immer mit einer kleinen Dosis und beobachte die Reaktion deines Körpers. Warte mindestens eine Stunde, bevor du die Dosis gegebenenfalls erhöhst. Tue das nur, wenn es wirklich nötig ist. Konsumiere Mescalin niemals an mehreren Tagen hintereinander, da sich der Körper sehr schnell daran gewöhnt. Warte mindestens eine Woche zwischen zwei Mescalin-Trips.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise

Besondere Vorsichtsmaßnahmen und Warnhinweise

Auch wenn Peyote häufig zu zeremoniellen und spirituellen Zwecken konsumiert wird, gilt er allgemein als nicht unbedenklich, vor allem wegen fehlender Dosierungsstandards und potenzieller Nebenwirkungen. Dazu gehören unter anderem:

  • Übelkeit und Erbrechen
  • Erhöhter Puls, Blutdruck und Atemfrequenz
  • Angst, Paranoia, emotionale Instabilität, Panik und Furcht
  • Halluzinationen, die zu psychotischem, suizidalem oder aggressivem Verhalten führen können
  • Kopfschmerzen und Schwindel
  • übermäßiger Speichelfluss
  • Verschwommenes Sehen und Benommenheit

Direkt auf Mescalin oder Peyote zurückzuführende Todesfälle sind selten. Dennoch kann Mescalin gefährliche psychische Episoden auslösen, insbesondere bei Menschen mit psychischen Vorerkrankungen. Wenn du eine Vorgeschichte mit Psychosen, starker Angst oder einer bipolaren Störung hast, solltest du unbedingt die Finger von Peyote und anderen Psychedelika lassen. Es gibt fundierte Forschungsergebnisse, die nahelegen, dass solche Substanzen Symptome dieser Erkrankungen auslösen oder verstärken können.

Auch Set und Setting spielen bei einer Peyote-Erfahrung eine entscheidende Rolle. Achte in den Tagen vor einem geplanten Trip auf dein Set, also deine innere Verfassung. Wenn du dich niedergeschlagen, stark angespannt oder anderweitig unwohl fühlst, solltest du nicht auf einen Peyote-Trip gehen.

Ebenso wichtig ist das Setting, also die äußere Umgebung. Auch wenn das ideale Umfeld je nach Person unterschiedlich sein kann, empfiehlt es sich in der Regel (wie bei allen Psychedelika), Peyote in einer ruhigen, sicheren und entspannten Atmosphäre zu konsumieren – meide sehr reizintensive Situation. Denke daran: Peyote ist definitiv keine Partydroge.

Nimm Peyote nicht, wenn du:

  • schwanger bist oder stillst,
  • psychische Vorerkrankungen hast,
  • Herzprobleme hast,
  • dich auf eine Operation vorbereitest oder dich gerade davon erholst,
  • Medikamente wie Antidepressiva (SSRIs oder MAOIs), Blutdruckmittel, Beruhigungsmittel oder Stimulanzien einnimmst.

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Peyote bildete ein zentrales Element spiritueller Praktiken im alten Amerika und ist bis heute Bestandteil moderner Zeremonien und Rituale indigener Völker Amerikas. Auch Psychonauten sind fasziniert von der psychedelischen Wirkung von Peyote, seinem spirituellen Potenzial und seiner langen Geschichte.

Leider erschweren die intensive Wirkung von Peyote, die damit verbundenen Risiken sowie die strengen gesetzlichen Einschränkungen die Einstufung des Konsums als sicher. Deshalb empfehlen wir selbst erfahrenen Nutzern psychedelischer Substanzen den Konsum zu spirituellen oder Genusszwecken nicht. Der Anbau von Peyote hingegen kann eine risikofreie (und im allgemeinen legale!) Möglichkeit darstellen, sich mit dieser uralten Pflanze zu verbinden.

Bei Zamnesia findest du ausführliche Anleitungen zum Anbau von Peyote. Außerdem kannst du in unserem Smartshop auch Peyote-Kakteen und weitere passende Produkte kaufen – perfekt für alle, die außergewöhnliche Kakteen sammeln! Worauf wartest du noch? Hol dir jetzt dein Exemplar.

Steven Voser
Steven Voser
Steven Voser ist ein unabhängiger Cannabisjournalist mit über 6 Jahren Schreiberfahrung über alle relevanten Cannabisthemen. Er schreibt darüber wie man es anbaut, wie man es am besten genießt und auch über die boomende Industrie und die undurchsichtige rechtliche Lage.
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