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Was ist ein Comedown von Drogen und wie erholt man sich davon?
6 min

Was ist ein Comedown von Drogen und wie erholt man sich davon?

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Ein Comedown, das unangenehme Runterkommen nach dem Drogenkonsum, kann dazu führen, dass sich das High kaum noch lohnt – aber das muss nicht so sein. Wir untersuchen, was Comedowns verursacht, wie sie sich auf die psychische Gesundheit auswirken, was die Unterschiede zu Entzugserscheinungen sind und wie man sich schnell davon erholt.

Der Comedown („Runterkommen“) ist die Geißel im Leben vieler Drogenkonsumenten. Plötzlich, brutal und lang anhaltend, kann er dazu führen, dass das vergleichsweise kurzzeitige High nur noch wie ein flacher Witz erscheint. Wenn man es jedoch richtig handhabt und versteht, muss das Runterkommen gar nicht so schlimm sein.

In diesem Artikel geht es darum, was ein Comedown ist und wie man damit umgeht.

Comedown: Eine kurze Einführung

Comedown: Eine kurze Einführung

Da es im Deutschen keinen festen Begriff für diese Phase gibt, nutzen wir in diesem Artikel einfach das englische Wort „Comedown“. Comedowns sind die Nachwirkungen bestimmter Drogen – in der Regel Stimulanzien. Sobald die Wirkung der Droge nachlässt und die Neurotransmitteraktivität sinkt – oder genauer gesagt, wenn die Rezeptoren desensibilisiert werden – können die energetisierenden, euphorischen Gefühle in etwas weniger Angenehmes umschlagen. Bei manchen äußert sich dies in einer leicht mürrischen Stimmung und Müdigkeit. Bei anderen kann es zu einem Zustand extremen Leidens bis hin zu depressiven Schüben kommen.

Eine Art Comedown ist bei der Einnahme bestimmter Drogen fast schon normal. Mit einem angemessenen Selbstbewusstsein, einer guten Vorbereitung und dem Verständnis dafür, wie Drogen und unser Körper interagieren, kann man jedoch die negativen Auswirkungen minimieren.

Wie fühlt sich ein Comedown an?

Wie fühlt sich ein Comedown an?

Einfach ausgedrückt fühlt sich ein Comedown wie die Umkehrung des Highs an. Euphorie und ein Gefühl extremer Extrovertiertheit können sich in Traurigkeit und Introvertiertheit verwandeln; Hoffnung in Angst; Sorglosigkeit in Sorgen usw. Ein Comedown fühlt sich nicht gut an!

Bei Menschen, die sich in einem guten Zustand befinden und nicht sehr oft Drogen nehmen, kann so ein Comedown nur ein oder zwei Tage dauern und sich wie eine kleine Unannehmlichkeit anfühlen. Bei Menschen, die häufig Drogen nehmen oder deren geistige oder körperliche Gesundheit nicht optimal ist, kann die Comedown-Phase zu einer ernsthaften Destabilisierung führen und Depressionen, Angstzustände oder Paranoia auslösen – und in extremen Fällen kann die Erholung Wochen dauern.

Bei Menschen irgendwo dazwischen führt ein Comedown zu Müdigkeit und schlechter Laune für 3–7 Tage. Aber wenn du dich und deinen Körper vor und nach dem Drogenkonsum gut behandelst, kann das einen großen Unterschied machen!

Comedowns können die folgenden Symptome aufweisen:

  • Angst, Depression oder Reizbarkeit
  • Müdigkeit/Erschöpfung
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Hoffnungslosigkeit
  • Schlafschwierigkeiten
  • Appetitlosigkeit
  • Muskelzuckungen
  • Zittern
  • Restless Legs/ Unruhige Beine
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • kleine Geschwüre im Mund

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Welche Drogen verursachen einen Comedown?

MDMA (3,4-Methylenedioxymethamphetamin), Kokain, Mephedron, Amphetamin, Methamphetamin – im Grunde genommen stimulierende Drogen. Andere Drogen wie Opiate und Opioide können ebenfalls Comedown-ähnliche Effekte verursachen, aber dies hat mehr mit Entzugserscheinungen zu tun als nur mit den Nachwirkungen der Droge selbst.

Selbst Koffein und Zucker sollen einen Mini-Comedown verursachen. Diese Drogen verursachen zwar nicht den intensiven Crash eines MDMA-Comedowns, können aber dennoch zu einem erheblichen Abfall der Energie, der kognitiven Fähigkeiten und der Stimmung führen.

Psychedelika und Cannabis verursachen meistens keine Comedowns – ihre Wirkung lässt einfach allmählich nach, bis man wieder nüchtern ist. Das heißt nicht, dass diese Drogen keine Nachwirkungen haben. Die meisten Menschen, die Gras geraucht haben, werden wissen, wie sich ein „Weedover“ oder „Kiff-Kater“ anfühlt. Aber diese Nachwirkungen sind nicht dasselbe wie ein Crash bzw. Comedown.

Was passiert eigentlich in der Comedown-Phase?

Was passiert eigentlich in der Comedown-Phase?

Es gibt mehrere Faktoren, die zu einem Comedown beitragen. Der wichtigste ist, was dabei im Gehirn passiert. Psychoaktive Drogen wirken, indem sie die Freisetzung bestimmter Neurotransmitter im Gehirn verändern. Nehmen wir zum Beispiel MDMA. MDMA wirkt – neben anderen Mechanismen –, indem es einen Anstieg des Serotoninspiegels verursacht. Dieser Neurotransmitter sorgt dann dafür, dass der Konsument sich extrem glücklich, gesellig, hoffnungsvoll, energiegeladen usw. fühlt.

Im Laufe der Zeit reagieren die Rezeptoren auf überschüssiges Serotonin, indem sie die Empfindlichkeit darauf herunterregulieren, um zu versuchen, das normale Gleichgewicht wiederherzustellen. Im Wesentlichen verringert sich die Anzahl der Punkte, an die Serotonin binden kann. Sobald jemand aufhört, MDMA einzunehmen, nimmt auch die Menge des freigesetzten Serotonins ab. Das Gehirn kehrt also zu einem normalen Serotoninspiegel zurück, aber die Anzahl der Serotoninrezeptoren ist deutlich reduziert.

Deshalb sind Comedowns durch die gegenteiligen Effekte des entsprechenden Rausches gekennzeichnet.

Dies erklärt den größten Teil eines Comedowns, aber es gibt noch weitere Faktoren:

  • Die durch Stimulanzien verursachte Müdigkeit und der Schlafmangel
  • Dehydrierung
  • Hunger

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Ist ein Comedown dasselbe wie Entzugserscheinungen?

Ein Comedown ist nicht dasselbe wie Entzugserscheinungen, aber sie hängen miteinander zusammen. Entzugserscheinungen haben mit Dopamin zu tun, während ein Comedown mit dem Rezeptor zusammenhängt, auf den die Droge hauptsächlich wirkt.

Nehmen wir Kokain als Beispiel. Kokain kann bei einmaligem Konsum einen akuten Crash verursachen – wie viele Menschen wissen. Dies ist eine kurzlebige Erfahrung mit den oben aufgeführten Symptomen. Entscheidend ist, dass sich die Menschen in dieser Zeit zwar unwohl fühlen, aber sich nicht gezwungen fühlen, mehr Kokain zu konsumieren, um diesen Gefühlen entgegenzuwirken.

Menschen, die regelmäßig Kokain konsumieren und eine Substanzstörung entwickeln, können jedoch davon abhängig werden. Wenn diese Menschen dann aufhören, Kokain zu konsumieren, treten Entzugserscheinungen auf – wenn das Gehirn eine bestimmte Droge benötigt, um normale Neurotransmitter- und Rezeptorspiegel aufrechtzuerhalten, und ohne eine bestimmte Droge kein angemessenes Gleichgewicht herstellen kann.

Entzugserscheinungen treten also bei längerem Gebrauch auf und sind ein Aspekt der Abhängigkeit. Comedowns hingegen sind nur die „Nachwirkungen“ bestimmter Drogen.

Wie kann man sich von einem Comedown erholen?

Wie kann man sich von einem Comedown erholen?

Comedowns müssen nicht schrecklich sein! Es gibt viele Schritte, die du unternehmen kannst, um die Auswirkungen von Comedowns zu minimieren und ihre Dauer zu verkürzen. Aber bevor wir uns damit befassen, hier eine wichtige Randbemerkung.

Wissen, wann man keine Drogen nehmen sollte

Wenn es um deine psychische oder körperliche Gesundheit schlecht bestellt ist oder dein Leben besonders stressig ist, können Comedowns sehr beunruhigend und belastend sein. Sie nehmen dir die Fähigkeit, dich selbst zu regulieren und motiviert zu bleiben, daher ist es wichtig zu verstehen, dass es einige Phasen im Leben gibt, in denen man Drogen, die Comedowns verursachen, am besten meidet.

Ein Comedown ist leichter zu bewältigen, wenn man genug Raum und Zeit hat, um sich richtig zu erholen. Aber wenn du am nächsten Tag (oder Montag) aufstehen und dich mit all dem Stress des Lebens auseinandersetzen musst, wird es wehtun.

Schauen wir uns nun an, wie man Comedowns abmildern kann.

Hol dir eine Mütze Schlaf

Hol dir eine Mütze Schlaf

Im Schlaf kümmert sich unser Körper quasi um sich selbst und regeneriert sich. Wenn du deinem Körper also den Schlaf verweigerst, verweigerst du ihm auch die Möglichkeit, sich von einem Drogentrip zu erholen. Dies ist sowohl vor als auch nach dem Konsum der betreffenden Droge wichtig, aber eben besonders danach!

Wenn du mehrere Nächte lang festen, hochwertigen und erholsamen Schlaf bekommst, wirst du feststellen, dass dein Comedown ziemlich schmerzlos vergeht.

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Vermeide Stress

Stress kann einen angenehmen Comedown sehr schnell in einen Albtraum verwandeln. Wie bereits erwähnt, ist es am besten, einen Comedown von vornherein zu vermeiden, wenn du weißt, dass viel Stress oder Verantwortung auf dich zukommt.

Wenn du einen Comedown bewältigen musst, vermeide Stressauslöser – wie das Checken deines Smartphones, insbesondere von Arbeits-Chats und E-Mails. Teile den Leuten im Voraus mit, dass du für ein paar Tage nicht einsatzfähig sein wirst. Kaufe außerdem im Voraus ein, damit du alles hast, was du brauchst, räume dein Zuhause auf und mach dir dein Leben in den nächsten Tagen so einfach und bequem wie möglich.

Cortisol (ein Stresshormon) und Comedowns passen nicht gut zusammen, also versuche, eine gechillte Zeit zu haben.

Ernähre dich gesund

Ernähre dich gesund

Wahrscheinlich wirst du versucht sein, dir aus Bequemlichkeit Junkfood zu bestellen, während du runterkommst. Vermeide es aber so gut wie möglich und iss stattdessen gesundes Essen. Dein Gehirn wird nach einem weiteren Kick suchen (und Junkfood wird diesen Drang stillen, wenn auch nur vorübergehend), aber wenn du widerstehst und stattdessen frische, nährstoffreiche Mahlzeiten zu dir nimmst, wirst du dich sofort besser fühlen und deine Genesung wird beschleunigt.

Stimulanzien belasten deinen Körper ziemlich heftig! Eine gute Ernährung hilft ihm, sich schneller zu erholen.

Vermeide andere Substanzen

Der weitere Konsum von Substanzen verlängert nur die Auswirkungen eines Comedowns, da er dein Gehirn destabilisiert und deinen Körper noch mehr erschöpft. Dies gilt insbesondere für Alkohol und andere Stimulanzien. Aber dasselbe gilt auch für Drogen wie Cannabis!

Manche Menschen rauchen sich gerne durch einen Comedown. Und auch wenn dies funktionieren könnte, empfehlen wir, nüchtern zu bleiben und deinem Gehirn zu erlauben, sich richtig um sich selbst zu kümmern.

Hinweis: Koffein mag wie der perfekte Muntermacher erscheinen, wenn du von einem Comedown erschöpft bist, aber es kann durchaus destabilisierende Auswirkungen haben, also sei dir dessen bewusst.

Sei aktiv

Sei aktiv

Lümmle nicht nur auf der Couch herum! Es mag zwar verlockend sein und vielleicht am ersten Tag auch notwendig, aber ansonsten solltest du dich bewegen. Du musst ja nicht gleich joggen gehen oder einen Berg besteigen, aber versuche es mit einem gemütlichen Spaziergang oder Yoga. Bringe das Blut in Wallung und den Körper in Schwung! So fühlst du dich sofort besser und die Genesung wird beschleunigt.

Tu dir selbst etwas Gutes

Sei einfach nett zu dir selbst. Was auch immer das für dich bedeutet. Selbstmitgefühl ist in den besten Zeiten wichtig, und noch wichtiger, wenn du von einem High runterkommst. Mach dir das Leben leicht und angenehm. Plane ein paar Tage ein, an denen du nichts tun musst, außer das Leben zu genießen.

Nimm Drogen nur selten

Nimm Drogen nur selten

Es ist allgemein bekannt, dass Comedowns mit der Zeit immer schlimmer werden. Wenn du MDMA nur einmal im Jahr nimmst, wird der Comedown wahrscheinlich relativ mild sein. Nimm es einmal im Monat, und sie werden mit der Zeit schlimmer, bis sie anfangen, dein tägliches Wohlbefinden zu beeinträchtigen.

Der seltene Drogenkonsum ist eine der besten Möglichkeiten, um einen schlechten Comedown zu vermeiden. Anders ausgedrückt: Häufiger Drogenkonsum wird zu mehr schlechten Comedowns führen.

Auch wenn es niemand so gerne hören will: Mäßigung ist der Schlüssel zum Erfolg!

Comedowns: Ein notwendiges Übel?

Comedowns: Ein notwendiges Übel?

Wenn du Stimulanzien nimmst, musst du dir darüber im Klaren sein, dass du dich danach schlecht fühlen wirst. Wenn du denkst, dass du Comedowns vollständig vermeiden kannst, machst du dir etwas vor. Aber du kannst sie abmildern.

Ein Comedown muss nicht lange dauern und muss auch nicht schrecklich sein. Wenn du weißt, wann du Drogen nehmen solltest und wann nicht, nimm sie selten und gönne dir vor und nach dem Konsum etwas Gutes, dann vermeidest du die schlimmsten Auswirkungen und kannst dich ganz auf das Positive konzentrieren: high zu sein!

Max Sargent
Max Sargent
Max schreibt seit über einem Jahrzehnt und ist in den letzten paar Jahren in den Cannabis- und Psychedelika-Journalismus eingestiegen. Durch seine Arbeit für Unternehmen wie Zamnesia, Royal Queen Seeds, Cannaconnection, Gorilla Seeds, MushMagic und viele mehr hat er in der Branche umfassende Erfahrung gesammelt.
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