Intercanopy-Beleuchtung im Cannabisanbau: Ja oder nein?

Intercanopy-Beleuchtung im Cannabisanbau: Ja oder nein?

Max Sargent
Max Sargent
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Hol das Maximum aus deinem Anbaubereich heraus – mit Intercanopy-Beleuchtung. Mit dieser Technik kann man schwer erreichbare Blütenstände beleuchten und so den Ertrag, die Qualität und Pflanzengesundheit verbessern. Erfahre, wie sie funktioniert und ob sie das Richtige für deinen Cannabis-Grow ist.

Intercanopy-Beleuchtung (Intercanopy Lighting, ICL) ist eine Beleuchtungstechnik, bei der Growlampen innerhalb des Blätterdachs von Cannabispflanzen platziert werden, anstatt ausschließlich auf Deckenlampen zu setzen. Diese Methode gewinnt bei Growern an Beliebtheit, die ihre Erträge steigern und die Qualität aller Blüten an der gesamten Pflanze verbessern möchten, nicht nur an der Spitze.

In diesem Artikel erfährst du, ob sich der Einsatz von Intercanopy-Beleuchtung im Cannabisanbau lohnt. Wir erklären, wie die Technik funktioniert, vergleichen sie mit anderen Beleuchtungsmethoden und zeigen die Nutzen und Nachteile auf, damit du entscheiden kannst, ob Intercanopy-Beleuchtung für dein Grow-Set-up geeignet ist.

  • Definition: Intercanopy-Beleuchtung bezeichnet den Einsatz von Leuchtmitteln, die innerhalb des Blätterdachs platziert werden, meist auf mittlerer Pflanzenhöhe. Die Lampen werden horizontal positioniert und beleuchten gezielt das Innere des Blätterdachs, wo kaum natürliches Licht hingelangt.
  • Zweck: Das Ziel ist, Beschattung durch obere Blätter zu reduzieren und das Wachstum gesunder Blüten an der ganzen Pflanze zu fördern, nicht nur an den Haupt-Colas.
  • Platzierung: Die Lampen werden zwischen den Pflanzen installiert, typischerweise in Set-ups mit hoher Pflanzendichte oder vertikalen Grows. LEDs werden am häufigsten dafür genutzt, da sie kompakt sind und wenig Wärme abgeben.
  • Am besten geeignet für: Intercanopy-Beleuchtung eignet sich besonders für dichte Blätterdächer, vertikale Anbausysteme oder generell für Set-ups, in denen die unteren Blüten aufgrund von Lichtmangel unterentwickelt bleiben.

Was versteht man unter Intercanopy-Beleuchtung?

Was versteht man unter Intercanopy-Beleuchtung?

Intercanopy Lighting ist eine ergänzende Beleuchtungsmethode für die mittleren und unteren Teile einer Cannabispflanze. In herkömmlichen Set-ups kommt das Licht von oben. Wenn die Pflanze höher und dichter wächst, können die oberen Blätter das Licht blockieren und verhindern, dass es die unteren Bereiche erreicht. ICL behebt dieses Problem, indem es zusätzliches Licht in das normalerweise beschattete Innere des Blätterdachs bringt.

Beim Cannabisanbau ist Licht entscheidend für die Photosynthese, Blütenbildung und Produktion von Cannabinoiden. Wenn die unteren Zweige nicht genug Licht bekommen, bilden sie oft nur kleine, luftige Blüten mit geringem THC-Gehalt. Durch das Platzieren von Lampen im Inneren des Blätterdachs können Grower die Qualität und Größe der Blüten an der ganzen Pflanze verbessern, nicht nur an der Spitze.

Unterschiede zu anderen Beleuchtungstechniken

Hier folgt ein Überblick, wie sich Intercanopy-Beleuchtung von ähnlichen Ansätzen unterscheidet:

Art Richtung Platzierung Zielbereich Optimale Nutzung
ICL Horizontal Innerhalb des Blätterdachs Mittlere/untere Blätter Dichte Blätterdächer
Seitenlicht Seitlich angewinkelt Am Rand des Blätterdachs Äußere Seitenblüten Kleine Anbaubereiche
Unterlicht Nach oben Unterhalb des Blätterdachs Unterseite der Pflanze Hohe/buschige Pflanzen

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Warum sollte man Intercanopy-Beleuchtung nutzen?

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Normale Top-Down-Beleuchtung kann die Lichtdurchdringung zu den unteren Pflanzenteile einschränken, insbesondere bei reifen Pflanzen mit dichtem Blätterdach. Mit zunehmender Pflanzenhöhe nimmt die Lichtintensität in den unteren Teilen stark ab. Das führt oft zu unterentwickelten Blüten und einer insgesamt weniger effizienten Ernte.

Intercanopy-Beleuchtung behebt dieses Problem, indem das Licht gezielt dorthin gebracht wird, wo es am meisten gebraucht wird – in das Innere des Blätterdachs. Es ergänzt die klassische Beleuchtung von oben, ersetzt sie aber nicht. Bei richtigem Einsatz kann ICL den Ertrag, die Qualität und Lichteffizienz an der ganzen Pflanze verbessern.

Im Gegensatz zu einer erhöhten Lichtintensität von oben (was Energie verschwenden oder Lichtstress an der Pflanzenspitze verursachen kann) leuchtet Intercanopy Lighting schattige Zonen aus, ohne die oberen Bereiche überzubelichten.

Nutzen von Intercanopy-Beleuchtung für das Cannabiswachstum

Der Einsatz von Intercanopy Lighting kann die allgemeine Pflanzengesundheit und Produktivität verbessern, da eine gleichmäßigere Ausleuchtung aller Blütenstände erreicht wird. In diesem Abschnitt erklären wir, wie ICL insbesondere bei Grows mit hoher Pflanzendichte zu besseren Ergebnissen hinsichtlich Ertrag, Struktur und Rentabilität führen kann.

Steigert Ertrag und Blütenqualität

Steigert Ertrag und Blütenqualität

Intercanopy-Beleuchtung ermöglicht eine bessere Lichtdurchdringung in die mittleren und unteren Schichten des Blätterdachs. In diesen Bereichen bleiben die Blüten in traditionellen Set-ups oft unterentwickelt. Studien an Gewächshauspflanzen zeigen, dass sich der Ertrag durch gezielte Beleuchtung von Innen um bis zu 30 % steigern lässt (Trouwborst u. a., 2010). Beim Cannabisanbau führt das häufig zu einer gleichmäßigeren Blütenstruktur an der gesamten Pflanzen.

Es geht dabei nicht nur um die Quantität: Mit ICL angebaute Blüten sind meist dichter und reicher an Cannabinoiden. Durch die gleichmäßigere Lichteinwirkung kann die gesamte Pflanze effizienter Photosynthese betreiben, was wiederum den THC-Gehalt und die Terpenproduktion verbessert – beides entscheidend für Geschmack und Aroma.

Fördert das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen

Intercanopy-Beleuchtung löst das Beschattungsproblem, das durch große Fächerblätter im oberen Blätterdach verursacht wird. Durch die Beleuchtung von innen wird die Photosynthese in allen Pflanzenteilen gefördert. Das reduziert die Anzahl kleiner, schwacher Blüten an der Basis und verbessert die Luftzirkulation und Struktur. Die Pflanzen wachsen gleichmäßiger, mit kräftigeren unteren Zweigen und weniger „Popcorn-Buds“.

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Erhöht den Ertrag bei gleichbleibender Anbaufläche

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Da Intercanopy Lighting Licht effizienter nutzt, können Grower mehr aus derselben Anbaufläche herausholen. Das ist besonders in Indoor- oder vertikalen Grows wertvoll, wo jeder Quadratmeter zählt. Höhere Erträge pro Durchgang können so zu einer Steigerung von 20–40 % führen – allein durch die bessere Nutzung der vorhandenen Fläche und Pflanzen.

Weniger Arbeitsaufwand und Stress für die Pflanze

Intercanopy-Beleuchtung kann den Bedarf an umfangreichem Bescheiden oder fortgeschrittenen Trainingstechniken wie ScrOG reduzieren. Dank der gleichmäßigen Lichtverteilung entwickeln sich die Pflanzen natürlicher und einheitlicher. Das bedeutet: weniger Manipulation, geringere Arbeitskosten und ein reduziertes Risiko stressbedingter Probleme wie Hermaphroditismus oder Ertragseinbußen.

Die besten Lampenarten für Intercanopy-Beleuchtung

Die besten Lampenarten für Intercanopy-Beleuchtung

Nicht alle Growlampen sind für den Einsatz innerhalb des Blätterdachs geeignet. Wichtig sind vor allem die Wärmeentwicklung und Lichtverteilung – beides hat direkte Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit und Sicherheit. Die besten Lampen für Intercanopy Lighting sind kompakt, effizient und erzeugen nur wenig Wärme.

Folgende Faktoren solltest du bei der Auswahl der Lampen berücksichtigen:

  • Größe und Aufbau deines Grow Rooms
  • Abstand zwischen den Pflanzen und Wänden
  • Luftzirkulation innerhalb des Blätterdachs
  • Verfügbarkeit von Strom
  • Möglichkeit zur Dimmung oder Anpassung der Lichtintensität

LED-Growlampen

LED-Leisten sind die gängigste und praktischste Wahl für eine Intercanopy-Beleuchtung. Sie erzeugen kaum Wärme, weshalb sie nah an der Pflanze positioniert werden können, ohne Verbrennung oder Stress zu verursachen. Die meisten LED-Leisten bieten ein volles Lichtspektrum, das alle Wachstumsstadien von Cannabis unterstützt. Sie sind energieeffizient, haben eine lange Lebensdauer und sind in verschiedenen Größen für unterschiedliche Grow-Set-ups erhältlich.

Kompaktleuchtstoffröhren

Fluoreszierende Lampen wie T5- oder Kompaktleuchtstoffröhren sind eine weitere Option. Sie laufen relativ kühl und sind in der Anschaffung oft günstiger als LEDs. Allerdings ist ihre Lichtintensität geringer und ihre Lebensdauer kürzer. Für kleinere Grows oder Grower mit begrenztem Budget können sie dennoch eine brauchbare Lösung darstellen. Bedenke jedoch, dass du womöglich mehrere dieser Lampen installieren musst, um denselben Effekt zu erzielen.

HID-Leuchtmittel mit geringer Wärmeabgabe

Hochdruck-Entladungslampen (HID) werden typischerweise für die Beleuchtung von oben verwendet, Modelle mit geringer Wärmeabgabe können in größeren kommerziellen Anlagen aber auch für Intercanopy Lighting angepasst werden. Aufgrund ihrer Wärmeabgabe sollten sie nur eingesetzt werden, wenn es im Grow Room eine gute Belüftung und ein gutes Kühlsystem gibt.

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So integriert man Intercanopy-Beleuchtung in einen Grow Room

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Wenn du dich für den Einsatz von Intercanopy Lighting entschieden hast, ist es wichtig, die Technik korrekt zu installieren und zu managen. Ein schlechtes Set-up kann mehr Probleme verursachen als lösen. Die folgenden Schritte zeigen dir, wie du ICL sicher, effektiv und angepasst an verschiedene Phasen der Pflanzenentwicklung in deinen Grow Room integrierst.

Schritt 1: Beleuchtungskonzept planen

Gutes Planen spart Zeit, vermeidet Fehler und hilft dir, bessere Ergebnisse mit deinem ICL-System zu erzielen.

Grow Room ausmessen und vorbereiten

Grow Room ausmessen und vorbereiten

Beginne, indem du deinen Anbaubereich ausmisst – inklusive Pflanzenhöhe (oder geplanter Höhe) und der Gesamtbreite des Blätterdachs. Die erforderliche Anzahl an Lampen hängt davon ab, wie viele Pflanzen du hast, wie dicht sie stehen und wie weit sich das Blätterdach seitlich ausdehnt.

Achte auf schattige Zonen, in denen Blätter und Zweige kaum Licht bekommen. In den meisten Set-ups beginnen diese Bereiche etwa ab der Hälfte der Pflanzenhöhe. Genau dort solltest du deine ICL-Lampen platzieren.

Halte nach eventuellen Hindernissen wie Ranknetzen, Stangen oder Bewässerungsleitungen Ausschau, die die Installation behindern könnten. Es ist hilfreich, einen groben Plan zu skizzieren, in dem du markierst, wo jede Lampe platziert werden soll und wie sie mit Strom versorgt wird.

Richtlinien für die Positionierung der Lampen

Richtlinien für die Positionierung der Lampen

ICL-Lampen sollten vertikal oder leicht nach oben geneigt auf mittlerer Pflanzenhöhe positioniert werden. Das Ziel ist, für seitliche Beleuchtung zu sorgen, die die obere Lichtquelle ergänzt.

Hier sind einige Richtlinien dafür:

  • Platziere die Lampen etwa 30–60  cm über der Pflanzenbasis.
  • Vermeide direkten Kontakt mit Blättern oder Stielen.
  • Verteile die Lichtleisten gleichmäßig zwischen den Pflanzen, um eine volle Ausleuchtung sicherzustellen.
  • Richte die Lampen leicht nach oben aus, um Hotspots zu reduzieren.
  • Vermeide, die Lampen direkt auf den Stamm auszurichten, um Lichtstress zu verhindern.
  • In mehrstufigen Systemen oder Set-ups mit sehr hoch wachsenden Pflanzen kannst du mit mehreren Intercanopy-Beleuchtungsebenen arbeiten. Achte darauf, dass jede Ebene so positioniert ist, dass es weder zu Überlappungen noch zu übermäßiger Lichteinwirkung kommt.

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Schritt 2: Intercanopy-Lampen installieren

Sobald dein Layout steht, kannst du mit der Installation und Verkabelung der Lampen beginnen.

Erforderliches Equipment

Das benötigst du:

  • Intercanopy-Lichtleisten (LEDs oder Kompaktleuchtstoffröhren)
  • Montageclips oder Halterungen
  • Kabelbinder oder Draht
  • Steckdosenleisten mit Überspannungsschutz
  • Verlängerungskabel
  • Zeitschaltuhren oder intelligente Controller

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Lampen installieren: Fixiere die Lichtleisten an vertikalen Stangen, Seitenwänden oder am Rahmen deiner Growbox. Verwende Halterungen oder Klammern, um sie stabil zu befestigen. Achte darauf, dass sie nicht lose hängen oder direkt auf den Pflanzen aufliegen.
  2. Strom sicher anschließen: Verlege die Kabel entlang des Rahmens oder der Wände (fern von feuchten Bereichen). Verwende Kabelhalter oder Kabelbinder für eine ordentliche Kabelführung. Überlaste die Steckdosen nicht – verteile die Last auf mehrere Steckdosen.
  3. Zeitschaltuhr einstellen: Nutze Zeitschaltuhren, um die Intercanopy-Lampen mit den Haupt-Growlampen zu synchronisieren. Bei dimmbaren Lampen kannst du die Intensität an das Wachstumsstadium anpassen und mit der Zeit erhöhen.
  4. Ausleuchtung testen: Schalte das System ein und überprüfe die Ausleuchtung im Blätterdach. Passe den Winkel und Abstand gegebenenfalls etwas an, um dunkle Stellen auszuleuchten. Prüfe auch, ob die Helligkeit in der Nähe von empfindlichen Blättern zu stark ist.

Schritt 3: Überwachen und anpassen

Nach der Installation musst du deine Lampen regelmäßig überprüfen, um sicherzustellen, dass sie gut funktionieren.

Reaktion der Pflanzen beobachten

Reaktion der Pflanzen beobachten

Beobachte deine Pflanzen in den ersten Tagen ganz genau. Achte auf Anzeichen von Stress durch zu viel Licht oder Wärme:

  1. Bleaching: obere Blätter werden blass oder weiß
  2. Vergilben: beginnt an den Blatträndern und wandert nach innen
  3. Einrollen oder Austrocknen: Blätter wirken spröde oder rollen sich nach unten ein
  4. Stretch: Zweige wachsen von der Lichtquelle weg

Solche Symptome deuten darauf hin, dass das Licht zu intensiv oder nah ist. Passe die Lampen frühzeitig an, um langfristigen Schaden zu verhindern.

Set-up optimieren

Du musst die Position der Lampen immer wieder an das Wachstum der Pflanzen anpassen:

  • Hänge die Lampen höher, um sie an die Pflanzenhöhe anzupassen.
  • Versetze die Lichtleisten nach außen, wenn sich das Blätterdach ausdehnt.
  • Reguliere die Helligkeit mit einem Dimmer (falls vorhanden).
  • Drehe die Pflanzen regelmäßig für eine gleichmäßige Entwicklung.
  • Achte darauf, dass die Lampen sich nicht allzu lange zu nah am Blätterdach befinden – sonst drohen Bleaching und Hitzestaus.

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Schritt 4: Intercanopy-Beleuchtung mit anderen Faktoren abstimmen

Die Beleuchtung ist nur ein Teil der Anbauumgebung. Für die besten Ergebnisse muss sie mit Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftzirkulation und CO₂-Werten abgestimmt werden.

Umweltbedingungen optimieren

Umweltbedingungen optimieren

Intercanopy-Beleuchtung bringt zusätzliche Energie in den Grow Room, was die Temperatur und Luftfeuchtigkeit erhöhen kann. Eine gute Belüftung ist essenziell, damit diese Parameter nicht zu sehr steigen. Zu hohe Temperaturen können die Pflanzenentwicklung hemmen und das Brandrisiko erhöhen.

Um temperaturbedingte Probleme zu vermeiden, achte auf Folgendes:

  • Ventilatoren sollten Luft durch das gesamte Blätterdach zirkulieren lassen.
  • Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und 60 %.
  • Temperatur zwischen 22 und 25 °C.
  • Vermeide Hitzestau in der Nähe von Lichtleisten.
  • Verwende oszillierende Ventilatoren oder Abluftsysteme, um eine konstante Luftzirkulation aufrechtzuerhalten. Dies hilt, Überhitzung zu verhindern, und reduziert das Risiko von Krankheiten, hitzebedingten Wachstumsproblemen und Bränden.

Mit CO₂-Anreicherung kombinieren

Mit CO₂-Anreicherung kombinieren

Eine stärkere Beleuchtung erhöht die Photosyntheserate, aber nur, wenn auch genug CO₂ vorhanden ist. In einem geschlossenen Raum mit hoher Lichtleistung lohnt sich eine CO₂-Anreicherung.

Für Cannabis gilt dabei Folgendes:

  • CO₂-Werte von 800–1200 ppm sind in der Regel am effektivsten.
  • Nutze Controller und Druckminderer für eine konsistente CO₂-Zufuhr.
  • Erhöhe die Luftzirkulation, damit sich das CO₂ gleichmäßig verteilt.
  • Vermeide CO₂-Zufuhr in offenen Räumen mit schlechter Abdichtung, da sie dort kaum etwas bringen wird.

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Wann sollte man Intercanopy-Beleuchtung einsetzen?

Wann sollte man Intercanopy-Beleuchtung einsetzen?

ICL eignet sich nicht für Sämlinge und sollte erst dann zum Einsatz kommen, wenn sich ein dichtes Blätterdach gebildet hat. Am effektivsten ist diese Beleuchtung, wenn die Pflanzen genügend Blätter entwickelt haben, dass sie die unteren Bereiche beschatten.

In der Wachstumsphase

Du kannst Intercanopy-Beleuchtung nutzen, sobald sich die Pflanzen gut etabliert haben, was in der Regel ab einer Höhe von 30–40 cm der Fall ist. An diesem Punkt bekommen die unteren Blätter oft schon zu wenig Licht. ICL unterstützt die gesamte Entwicklung der Pflanzen, indem sie frühzeitig die Lichteinwirkung erhöht.

Wenn sich das Blätterdach füllt

Je dichter das Blätterdach wird, desto weniger Licht gelangt zu den unteren Trieben. Spätestens jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um mit Intercanopy Lighting zu beginnen oder die Lichtmenge zu erhöhen. In der Regel ist dies etwa ab 30–40 % der finalen Pflanzengröße erforderlich.

In der Blütephase für eine bessere Blütenbildung

In der Blütephase ist der Energiebedarf der Pflanzen am höchsten. ICL sorgt dafür, dass auch die unteren Blüten gezielt mit Licht versorgt werden, die sich sonst nur unzureichend entwickeln würden. Dadurch verbessern sich die Größe, Dichte und der Cannabinoidgehalt der Blüten an der ganzen Pflanze – nicht nur an den Spitzen.

In sehr dichten Blätterdächern

Intercanopy-Beleuchtung ist besonders hilfreich in Systemen mit hoher Pflanzendichte, wie zum Beispiel vertikale Racks oder eng gesetzte Reihen. In solchen Set-ups kann herkömmliche Beleuchtung die inneren oder unteren Blätter oft nicht erreichen. ICL sorgt dafür, dass jede Schicht der Pflanze mit Licht versorgt wird, was die Ergebnisse verbessert, ohne das Layout zu verändern.

Gibt es Nachteile?

Intercanopy Lighting kann sehr effektiv sein, bringt aber auch gewisse Herausforderungen mit sich. Bevor du dich dafür entscheidest, solltest du die folgenden Punkte abwägen.

Erhöhte Komplexität des Set-ups

Erhöhte Komplexität des Set-ups

Im Vergleich zu einer herkömmlichen Beleuchtung von oben erfordert Intercanopy Lighting deutlich mehr Planung. Um eine gleichmäßige Ausleuchtung ohne Hotspots zu gewährleisten, müssen die Lampen auf der richtigen Höhe und mit dem passenden Abstand positioniert werden. Auch die Verkabelung muss gut durchdacht und sicher sein – vor allem in Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit. Arbeitet man mit mehreren ICL-Ebenen, kann dies die tägliche Pflege verkomplizieren und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Pflanzen bei Routinearbeiten versehentlich beschädigt werden.

Für Grower, die sich mit elektrischen Schaltplänen oder Raumnutzung nicht gut auskennen, kann der Aufbau recht zeitaufwendig sein. Sorgfältiges Planen im Vorfeld vermeidet später jedoch Probleme und dank modularer LED-Systeme lässt sich die Beleuchtung bei Bedarf auch unkompliziert erweitern oder an das Pflanzenwachstum anpassen.

Höhere Anfangsinvestition

Mehr Lampen bedeuten eine höhere Anfangsinvestition. Zusätzliche Leuchtmittel, Halterungen und unter Umständen eine leistungsstärkere Stromversorgung verursachen Kosten, die für kleinere Grows eine Herausforderung darstellen können, langfristig zahlt sich diese Investition jedoch meist durch höhere Erträge aus.

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Auch wenn LEDs im Vergleich zu älteren Technologien weniger Wärme erzeugen, kann sich die Temperatur innerhalb des Blätterdachs durch mehrere Lampen deutlich erhöhen. Ohne ausreichende Belüftung oder genügend Abstand kann es zu Hitzestau kommen, der sich negativ auf die Pflanzengesundheit auswirken kann.

Risiko von Lichtstress

Werden die Lampen zu nah an den Pflanzen positioniert oder mit zu hoher Intensität betrieben, kann dies zu Lichtstress führen – besonders in der Blütephase. Typische Anzeichen sind eingerollte Blätter, Bleaching oder verlangsamtes Wachstum. Der richtige Abstand und dimmbare Lampen können helfen, Lichtstress und Bleaching zu vermeiden.

Sollte man Intercanopy-Beleuchtung nutzen?

Sollte man Intercanopy-Beleuchtung nutzen?

Intercanopy Lighting kann im Cannabisanbau echte Nutzen bieten, insbesondere in dichten oder ertragsorientierten Set-ups. ICL verbessert die Blütenentwicklung im gesamten Blätterdach und reduziert gleichzeitig den Bedarf an intensivem Pflanzentraining. In Kombination mit moderner LED-Technologie lässt sich so deutlich mehr aus demselben Platz herausholen – sicher und effizient.

Gleichwohl ist Intercanopy-Beleuchtung nicht für jeden geeignet. Sie erfordert eine höhere Erstinvestition und eine komplexere Installation. Außerdem muss sie regelmäßig kontrolliert werden, um Probleme wie Hitzestau oder Überbelichtung zu vermeiden. Doch wenn man auf engem Raum oder in vertikalen Systemen den Ertrag maximieren will, kann sich der zusätzliche Aufwand durchaus lohnen – belohnt wird man mit hochwertigeren, fetteren Blüten.

Wenn dein Blätterdach sehr dicht ist und die unteren Blüten kaum Licht abbekommen, könnte ICL also eine sinnvolle Ergänzung für dein Set-up darstellen.

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