Anleitung: Cannabis trocknen

Anleitung: Cannabis trocknen

Adam Parsons
Adam Parsons
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Das Trocknen deines Cannabis ist ein entscheidender Teil der Prozesse nach der Ernte. Nimm dir die Zeit dafür, um den Geschmack, das Aroma, die Potenz und Haltbarkeit deiner Buds zu verbessern. Her findest du einen vollständigen Guide, um Weed wie ein Profi zu trocknen.

Du hast deine Cannabispflanzen über viele Wochen hinweg gegossen, gedüngt und gepflegt. Doch auf die entscheidende Ernte folgen zwei der wichtigsten Phasen des gesamten Anbauprozesses: das Trocknen und Fermentieren (Aushärten oder auch Curing). Viele Grower (insbesondere Anfänger) scheitern jedoch genau an dieser letzten Hürde und ruinieren ihre harte Arbeit, da sie nicht wissen, wie man Cannabis trocknet und die Buds richtig auf den Konsum vorbereitet.

Aber keine Sorge, wir führen dich durch den Trocknungsprozess, damit du am Ende mit hochwertigem Cannabis belohnt wirst. In diesem Guide konzentrieren wir uns ausschließlich auf das Trocknen von Weed. Wenn du mehr über das Trimmen, Fermentieren oder Aufbewahren deiner Buds wissen willst, wirf einen Blick in unsere anderen Anleitungen.

Warum muss man Cannabis trocknen?

Warum muss man Cannabis trocknen?

Du fragst dich, warum man Cannabis überhaupt trocknen muss? Leider kannst du die Blüten nicht einfach von der Pflanze ernten und direkt rauchen. Frisch geerntete Cannabisblüten enthalten noch viel Feuchtigkeit, die zuerst entfernt werden muss, bevor du sie genießen kannst. Beim Trocknen verdunstet diese Feuchtigkeit aus den Blüten. Das sorgt für einen sanfteren Rauchgenuss und lässt die köstlichen Terpene der Pflanze besser zur Geltung kommen. Am wichtigsten ist jedoch: Durch das Trocknen werden die Buds auf die Lagerung vorbereitet und vor Schimmel geschützt.

Darüber hinaus setzt das Trocknen chemische Prozesse wie die Decarboxylierung in Gang, was für die Aktivierung wichtiger Cannabinoide wie THC und CBD essenziell ist. Erst so entfalten sie beim Konsum ihr volles Potenzial.

Worin besteht der Unterschied zwischen Trocknen und Fermentieren?

Manche Grower denken, die Begriffe „Trocknen“ und „Fermentieren“ seien Synonyme. Das ist jedoch nicht der Fall.

Wie der Name schon sagt, wird beim Trocknen die Restfeuchte aus Cannabisblüten entfernt. Das Fermentieren beginnt erst danach: Hierbei werden die bereits getrockneten Buds mindestens zwei Wochen in einem luftdichten Behälter gelagert.

Das Fermentieren verbessert erheblich den Geschmack, das Rauchgefühl und die Potenz deiner Blüten, indem es langsam stattfindende chemische Veränderungen (wie die Decarboxylierung) ermöglicht. Darüber hinaus verlängert es auch die Haltbarkeit von Cannabis und verhindert den Abbau wertvoller Cannabinoide.

Hier folgt eine praktische Übersichtstabelle, die dir die Nutzen von richtigem Trocknen und Curing zeigt:

Geschmack und AromaRauchqualität Schimmelrisiko Potenz
Richtiges Trocknen und Fermentieren Aromatisch, vollmundig und intensiv Hoch  Niedrig  Hoch 
Falsches Trocknen und Fermentieren Herber Geschmack, schwache Aromen Niedrig  Hoch  Niedrig 

Eine vollständige Anleitung zum Fermentieren deiner Buds findest du in unserem Curing-Guide.

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Optimale Bedingungen für das Trocknen von Cannabis

Um die Qualität, Potenz und das Aroma deiner Buds zu bewahren, ist das Trocknen unter den richtigen Bedingungen entscheidend. Weiter unten stellen wir dir verschiedene Trocknungsmethoden vor. Doch egal, für welche Methode du dich entschiedest: Die Trocknungsbedingungen haben eine enorme Auswirkung auf das Endprodukt.

Ist der Raum beispielsweise zu feucht oder schlecht belüftet, kann sich Schimmel bilden. Ist er hingegen zu warm oder zu trocken, riskierst du den Abbau wertvoller Cannabinoide und Terpene, was kratziges Weed mit wenig Geschmack und Wirkung zur Folge hat.

Viele Anbauer, insbesondere Indoor-Grower, nutzen umfunktionierte Growboxen, um ausgezeichnete Trocknungsbedingungen zu schaffen. Solche Boxen bieten eine saubere, geschlossene und diskrete Umgebung, in der sich Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Belüftung exakt kontrollieren lassen – allesamt wichtige Faktoren für erfolgreiches Trocknen.

Die folgende Tabelle gibt dir einen Überblick über die perfekten Bedingungen für das Trocknen von Cannabis:

Faktor   Idealer BereichWarum es wichtig ist
Temperatur  15–21°C Zu heiß = Cannabinoidverlust.
Zu kalt = langsames Trocknen und erhöhtes Schimmelrisiko.
Relative Luftfeuchtigkeit 50–60% Relative Luftfeuchtigkeit über 65 % = Schimmel. Relative Luftfeuchtigkeit unter 45 % = zu schnelles Trocknen, kratziger Rauch.
Luftzirkulation  Sanft, indirekt, gleichmäßig Niemals direkt auf die Buds richten.
Lichteinwirkung  Keine Immer im Dunkeln trocknen UV-Licht baut THC und Terpene ab. Immer im Dunkeln trocknen.
Trocknungsdauer  Typischerweise 7–14 Tage Buds sind fertig, wenn kleine Stiele sauber brechen.
Abstand zwischen den Buds 2–5 cm zwischen den Buds Verhindert Kontakt der Buds für gleichmäßiges Trocknen und Schimmelprävention.

Wenn du diese Bedingungen einhältst, trocknen deine Buds langsam und gleichmäßig, was ihre Potenz bewahrt und ein sanftes Rauchgefühl sicherstellt, ohne dass deine Ernte verdirbt.

Hilfsmittel für eine ideale Trocknungsumgebung

Hilfsmittel für eine ideale Trocknungsumgebung

Um die perfekten Trocknungsbedingungen zu schaffen, können ein paar essenzielle Hilfsmittel den Unterschied machen:

  • Thermo-Hygrometer: unverzichtbar, um die Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit in deinem Trocknungsraum präzise zu überwachen.
  • Luftbefeuchter/-entfeuchter: perfekt, um die Luftfeuchtigkeit im optimalen Bereich zu halten und bei Bedarf anzupassen.
  • Klimaanlage: Ein Klimagerät kann helfen, die Temperatur im Trocknungsraum zu stabilisieren und zu regulieren, besonders in wärmeren Klimata.
  • Oszillierender Ventilator: sorgt für eine sanfte, indirekte Luftzirkulation, um gleichmäßiges Trocknen und stabile Temperaturen zu fördern sowie Schimmel zu verhindern.

Verschiedene Trocknungsmethoden für Cannabis

Es gibt mehrere effektive Möglichkeiten, Cannabis zu Hause zu trocknen. Welche Methode sich am besten eignet, hängt von deinem Platz, deinem Budget und deinen persönlichen Vorlieben ab, doch letztendlich ist alles besser, als Weed im Backofen zu trocknen. Egal, ob du eine kleine oder eine große Ernte verarbeitest, findest du im Folgenden eine für dich passende Lösung.

Unabhängig davon, welche Methode du wählst, ist es entscheidend, darauf zu achten, dass sich deine Buds beim Trocknen nicht berühren. Das beugt Schimmel vor und fördert die Luftzirkulation, was wiederum zu gleichmäßigen Trocknungsergebnissen führt. Außerdem solltest du entscheiden, ob du deine Buds vor dem Trocknen (Nasstrimmen) oder danach (Trockentrimmen) trimmst. Weitere Informationen darüber findest du in unserem speziellen Trimm-Guide.

Pappkarton-Methode

Pappkarton-Methode

Die Pappkarton-Methode ist eine kostengünstige und diskrete Möglichkeit, Cannabis zu trocknen, die sich besonders für kleine Grower oder begrenzte Platzverhältnisse eignet.

Anleitung:

  • Befestige im Inneren eines großen Pappkartons Schnur, Netz oder Draht, um daran Buds oder kleine Zweige aufzuhängen.
  • Stich mehrere Luftlöcher in die Seiten des Kartons, um passiven Luftaustausch zu ermöglichen.
  • Stelle den Karton in einen dunklen, gut belüfteten Raum, geschützt vor direktem Licht oder Wärmequellen.

Praktische Tipps:

  • Lasse mindestens 2–3 cm Abstand zwischen den Buds, um den Einschluss von Feuchtigkeit zu vermeiden und eine gleichmäßige Trocknung zu gewährleisten.
  • Öffne den Karton einmal täglich, um auf Schimmel zu prüfen und Luftaustausch zu ermöglichen.
  • Auch wenn Karton Feuchtigkeit gut aufnimmt, kann er Gerüche binden und eine ungleichmäßige Trocknung begünstigen. Kontrolliere dein Set-up daher regelmäßig.

Hängetrocknung

Hängetrocknung

Die Hängetrocknung ist die gängigste und am weitesten verbreitete Methode unter Homegrowern, da sie unkompliziert und effektiv ist.

Anleitung:

  • Hänge getrimmte Stiele oder einzelne Blüten umgekehrt mit Schnur, Kleiderbügeln oder einer Trockenleine in einen dunklen, temperaturgeregelten Raum.

Praktische Tipps:

  • Hänge Zweige oder Blüte für eine optimale Luftzirkulation mit einem Abstand von 5–10 cm auf.
  • Platziere einen kleinen Ventilator im Raum, um die Temperatur und Luftfeuchtigkeit stabil zu halten. Richte ihn aber nie direkt auf die Buds.
  • Kontrolliere die Pflanzen täglich auf Schimmel, Übertrocknung oder brüchige Stiele. Die Buds sind fertig getrocknet und bereit zum Fermentieren, wenn die Stiele beim Biegen sauber brechen, statt sich zu verbiegen.

Trockengitter verwenden

Trockengitter verwenden

Trockengitter werden speziell für das Trocknen von Cannabis konzipiert. Sie sind kompakt, stapelbar und perfekt für mittlere bis große Erntemengen, besonders in Indoor-Set-ups mit wenig Platz zum Aufhängen.

Anleitung:

Baue dein Trockengitter in einem dunklen, temperaturgeregelten Raum oder einer Growbox auf. Verteile die getrimmten Blüten gleichmäßig über das Gitter.

Praktische Tipps:

  • Lasse für eine gute Luftzirkulation mindestens 2 cm Abstand zwischen den einzelnen Buds.
  • Lege die Blüten nicht übereinander.
  • Drehe die Buds ein- bis zweimal täglich vorsichtig, damit sie gleichmäßig trocknen.

Diese Methode nutzt den vertikalen Raum optimal aus und ermöglicht das gleichzeitige Trocknen großer Mengen an Blüten.

Kräutertrockner

Kräutertrockner

Kräutertrockner eignen sich hervorragend für das Trocknen von Cannabisblüten und bieten eine praktische, platzsparende und organisierte Lösung für Grower. Für optimale Ergebnisse empfehlen wir unseren Zamnesia Kräutertrockner.

Anleitung:

  • Verteile deine Blüten auf den Ebenen. Achte darauf, dass sie sich nicht berühren, da dies die Luftzirkulation einschränkt und das Schimmelrisiko erhöht.
  • Hänge den Trockner an einem Deckenhaken in einem trockenen, dunklen und gut belüfteten Raum oder in deiner Growbox auf.
  • Der Trockner sollte die Wände nicht berühren, damit er sich 360° frei drehen und die Luft rund um die Buds optimal zirkulieren kann.

Diese Methode ist nicht nur effizient und ordentlich, sondern erleichtert auch das regelmäßige Kontrollieren und Wenden der Buds.

Wie lange muss Cannabis trocknen?

Unter optimalen Bedingungen trocknet Cannabis in der Regel innerhalb von 7–14 Tagen. Die genaue Dauer hängt jedoch von mehreren Faktoren ab:

  • Blütengröße: Größere, dichtere Blüten enthalten mehr Feuchtigkeit und brauchen länger zum Trocknen als kleinere.
  • Luftfeuchtigkeit: Eine höhere Luftfeuchtigkeit verlangsamt die Trocknung, während eine niedrigere sie beschleunigt (aber zu Übertrocknung führen kann). Die Luftfeuchtigkeit hat also einen erheblichen Einfluss darauf, wie lange Cannabis trocknet.
  • Temperatur: Niedrigere Temperaturen verlangsamen den Trocknungsprozess, während höhere Temperaturen die Buds zu schnell austrocknen können.
  • Luftzirkulation: Eine gute Belüftung sorgt für eine gleichmäßige Trocknung und beugt Schimmelbildung vor.
  • Trimm-Methode: Nass getrimmte Buds trocknen in der Regel schneller als trocken getrimmte, da sie weniger Pflanzenmaterial enthalten.

Geduld ist hierbei entscheidend! Wer Gras zu schnell trocknet, riskiert erhebliche Einbußen bei Geschmack, Aroma und Potenz.

Wie erkennt man, ob Buds richtig getrocknet und bereit zum Fermentieren sind?

Wie erkennt man, ob Buds richtig getrocknet und bereit zum Fermentieren sind?

Viele Grower verlassen sich auf den bewährten „Snap-Test“, um festzustellen, ob Cannabis trocken und bereit zum Fermentieren ist.

Dazu biegst du vorsichtig einen der Stiele, an dem sich ein Bud befindet. Wenn der Stiel hörbar und sauber bricht, ist dein Cannabis wahrscheinlich ausreichend getrocknet und bereit für das Curing. Lässt sich der Stiel hingegen nur biegen oder wirkt gummiartig, enthält er noch zu viel Feuchtigkeit. Dann musst du deine Buds noch weiter trocknen.

Wenn du den „Snap-Test“ durchführst, überprüfe immer mehrere Buds der Pflanze, um sicherzustellen, dass dein Weed gleichmäßig trocknet. Manchmal musst du erst die kleineren, schneller trocknenden Blüten fermentieren, während du darauf wartest, dass die größeren Buds trocknen.

Häufige Fehler beim Trocknen von Cannabis

Damit du am Ende sanfte, aromatische und hochwertige Buds konsumierst, solltest du beim Trocknen diese häufigen Fehler vermeiden:

  • In direktem Licht trocknen: UV-Licht baut Cannabinoide und Terpene ab, wodurch deine Buds an Potenz und Aroma verlieren. Trockne dein Weed immer in absoluter Dunkelheit.
  • Zu viel Hitze: Hohe Temperaturen können deine Buds zu schnell trocknen, was zu herben Aromen und dem Verlust empfindlicher Terpene führt. Trockne deine Buds für die besten Ergebnisse stets bei 18–22 °C.
  • Schlechte Luftzirkulation: Ohne ausreichende Luftzirkulation bleibt Feuchtigkeit zurück und es kann sich Schimmel entwickeln. Sorge mit Ventilatoren für einen indirekten Luftstrom und blase Luft niemals direkt auf deine Buds.
  • Zu viele Blüten: Wenn sich Buds berühren oder übereinanderliegen, staut sich Feuchtigkeit, was die perfekten Bedingungen für Schimmel schafft. Achte unabhängig von deiner Trocknungsmethode immer darauf, deine Blüten in einem angemessenen Abstand zu platzieren.

Behalte diese Fehler beim Trocknen deines Cannabis im Hinterkopf, um den Geschmack, die Potenz und Qualität zu bewahren.

Bereit für den nächsten Schritt? Starte jetzt mit dem Curing deines Weeds!

Bereit für den nächsten Schritt? Starte jetzt mit dem Curing deines Weeds!

Cannabis richtig zu trocknen, ist ein entscheidender Schritt, der die Grundlage für ein sanftes, aromatisches und potentes Endprodukt schafft. Indem du die richtige Methode wählst und ideale Umgebungsbedingungen aufrechterhältst, schützt du deine Ernte vor Schimmel, Kratzigkeit und unnötigem Potenzverlust.

Denke aber daran, dass Trocknen nur die halbe Miete ist. Erst beim Curing entfalten deine Buds ihr volles Potenzial. Dieser Prozess verbessert nicht nur die Sanftheit, den Geschmack und die Potenz deiner Blüten, sondern auch ihre Lagerfähigkeit.

Für das Curing brauchst du spezielle Ausrüstung wie Gläser und Hygrometer. Sieh dir unbedingt unseren vollständigen Curing-Guide an. Dort findest du eine detaillierte Anleitung sowie eine Liste aller empfohlenen Utensilien, mit denen du deine Ernte perfekt abschließen kannst.

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