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Ist Langgrundblatt in „Der Herr der Ringe“ Weed?
5 min

Ist Langgrundblatt in „Der Herr der Ringe“ Weed?

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Was wird in „Der Herr der Ringe“ eigentlich geraucht? Gandalf, Bilbo, Merry, Pippin und sogar Saruman scheinen Gefallen am geheimnisvollen Langgrundblatt zu finden. Aber werden sie davon auch high? Finde es hier heraus.

Seit Jahren amüsiert die Fans von „Der Herr der Ringe“ eine Frage: Rauchen die Hobbits aus dem Auenland und Gandalf gelegentlich Gras? Die Atmosphäre spricht dafür: Szenen, in denen Pfeife geraucht wird, strahlen absolute Ruhe aus, Bilbo bläst Rauchringe auf seiner Veranda, Merry und Pippin entdecken in Isengart voller Freude Fässer mit dem geheimnisvollen Pfeifenkraut und Saruman wirft Gandalf sogar vor, dass es seine Sinne vernebele.

Diese Theorie hat sich im Internet verbreitet, vor allem unter Fans der Filmtrilogie, die vermuten, dass Tolkien etwas Illegales in seine Fantasy-Welt eingeschmuggelt habe. Doch gibt es dafür irgendwelche Belege? Oder projizieren moderne Leser einfach nur bekannte Assoziationen auf eine ältere, unschuldigere Gewohnheit?

Um die Frage richtig beantworten zu können, müssen wir in die Überlieferungen Tolkiens eintauchen. Während der visuelle Ton der Filme Raum für Interpretationen lässt, sind die Bücher überraschend konkret.

Wie wird Langgrundblatt in „Der Herr der Ringe“ verwendet?

Wie wird Langgrundblatt in „Der Herr der Ringe“ verwendet?

Pfeifenkraut taucht häufig in Tolkiens Werk auf, vor allem in den Händen (und Pfeifen) von Hobbits. Das erste Mal sehen wir es in „Der Hobbit“, als Bilbo Beutlin einen Moment der Ruhe und Kontemplation genießt, bevor Gandalf unerwartet erscheint.

Dieses Thema zieht sich durch „Der Herr der Ringe“. Frodo, Sam, Merry und Pippin rauchen alle an verschiedenen Stellen in den Büchern. Als die Geschichte düsterer wird, wird ihre Liebe zum Pfeifenkraut fast nostalgisch – eine Erinnerung an das Auenland und eine von Krieg und Schatten unberührte Welt.

Der vielleicht berühmteste Moment kommt in „Die zwei Türme“, als Merry und Pippin nach der Schlacht von Isengart in den Trümmern von Orthanc zufällig auf Fässer mit Pfeifenkraut stoßen. Inmitten des Chaos finden sie Trost in diesem vertrauten Exportgut aus dem Auenland. Es ist ein eindrucksvolles Bild: zwei Hobbits, die inmitten einer zerstörten Festung rauchen und lachen und sich dem düsteren Ton ihrer Umgebung widersetzen.

Doch diese Gewohnheit ist nicht nur den Hobbits vorbehalten. Gandalf ist selten ohne seine Pfeife zu sehen und sogar Aragorn gönnt sich gelegentlich eine Pfeife. Pfeifenkraut hat in Mittelerde eine kulturelle Präsenz. Es gibt sogar verschiedene Sorten: Alter Tobi, Südstern, Langgrundblatt – alle werden im Südviertel angebaut. Das beste Pfeifenkraut soll aus dem Dorf Langgrund kommen, wo der Anbau über Generationen hinweg verfeinert wurde.

Tolkien fügte sogar einen kurzen Aufsatz mit dem Titel „Über Pfeifenkraut“ in den Anhang von „Die Rückkehr des Königs“ ein, in dem er dessen Geschichte ausführlich beschreibt. Dem Text zufolge wurde Pfeifenkraut um das Jahr 2670 des Dritten Zeitalters von Tobold Hornbläser aus Langgrund in das Auenland eingeführt. Seine Beliebtheit verbreitete sich schnell und es wurde zu einem wesentlichen Bestandteil der Hobbit-Kultur.

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Was ist Langgrundblatt eigentlich?

Was ist Langgrundblatt eigentlich?

So sehr die Vorstellung von Cannabis in Mittelerde Leser auch amüsiert, hat sich Tolkien ziemlich klar über die Natur von Pfeifenkraut geäußert. In „Der Hobbit“ wird die Substanz sogar direkt als Tabak bezeichnet. Und in „Der Herr der Ringe“ bezeichnet Tolkien sie als Nicotiana, also dieselbe Gattung, die auch in der wissenschaftlichen Klassifizierung von realen Tabakpflanzen verwendet wird.

Dies beseitigt eigentlich die meisten Unklarheiten im Text. Während er in den meisten anderen Bereichen seines Werks keine modernen botanischen Klassifizierungen gebraucht (Pflanzen haben in Mittelerde meist eigene erfundene Namen), ist Tabak die Ausnahme. Tolkien wollte vermutlich, dass seine Leser verstehen, dass es sich hierbei nicht um eine verschlüsselte Anspielung auf etwas Stärkeres handelt. Es sollte vertraut und unstrittig sein.

Es ist erwähnenswert, dass Rauchen in Tolkiens Welt nie als schädlich oder leichtsinnig angesehen, sondern oft mit Momenten der Weisheit, Reflexion und Kameradschaft in Verbindung gebracht wird. Sei es Bilbo, der einen Moment der Einsamkeit genießt, oder Gandalf und Théoden, die nach der Schlacht gemeinsam eine Pfeife rauchen – das Rauchen von Pfeifenkraut wird mit Ruhe assoziiert, nicht mit Chaos.

Gleichwohl gibt es auch eine gewisse Ehrfurcht davor. Besonders das Langgrundblatt wird geschätzt. Sarumans Lagerräume in Isengart sind seltsamerweise gut damit bestückt, was Gandalf zu der Bemerkung veranlasst, dass Saruman vielleicht eine persönliche Vorliebe für die Erzeugnisse des Auenlandes entwickelt hat, vielleicht ein subtiler Hinweis auf seinen unterschwelligen Neid oder ein stilles Laster inmitten seiner wachsenden Bosheit.

Ist Langgrundblatt in den Filmen Cannabis?

Ist Langgrundblatt in den Filmen Cannabis?

Während Tolkiens Text eine klare Grenze zieht, ist Peter Jacksons Verfilmung mehrdeutiger. Der Begriff „Pfeifenkraut“ wird in den Filmen nie geklärt. Es gibt keine Hinweise auf Nicotiana oder Tabak. Stattdessen bleibt es vage, sodass moderne Zuschauer ihre eigenen Interpretationen anstellen können.

Diese Mehrdeutigkeit wirkt gewollt. Man beachte den Ton der Szenen, in denen Pfeifenkraut vorkommt: langsam, skurril und leicht genussvoll; die Figuren atmen mit übertriebener Erleichterung aus; Gespräche werden verträumt. Und dann gibt es noch diese vielsagende Zeile im Drehbuch: Saruman sagt zu Gandalf in „Die Gefährten“: „Deine Vorliebe für das Kraut der Halblinge hat anscheinend deine Sinne vernebelt.“ Mit Verachtung ausgesprochen, klingt das wie eine Kritik an jemandem, der ein paar Züge zu viel hatte.

Hinzu kommt das Verhalten von Merry und Pippin nach dem Überfall auf Isengart. Sie sind entspannt, etwas aufgedreht, essen, rauchen und lachen ohne Hemmungen. Sie sind zwar nicht offensichtlich „high“, aber ihre Stimmung ist definitiv verändert. Diese Momente lassen Raum für Interpretationen, vor allem bei einem modernen Publikum, das eher mit der Cannabiskultur vertraut ist als mit dem Pfeifenrauchen im England des frühen 20. Jahrhunderts.

Jackson und seine Drehbuchautoren haben wahrscheinlich erkannt, dass diese Mehrdeutigkeit die Fans amüsieren würde. Indem sie konkrete Hinweise auf Tabak vermieden, ließen sie den Zuschauern die Freiheit, die Szene so zu interpretieren, wie sie wollten, ohne sich in irgendeiner Weise festzulegen.

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Hat Tolkien Cannabis konsumiert?

Hat Tolkien Cannabis konsumiert?

Es gibt keine Hinweise darauf, dass J.R.R. Tolkien Cannabis konsumiert oder auch nur damit experimentiert hat. Sein Lebensstil, wie er sich in seinen Briefen und Biografien widerspiegelt, lässt auf eine Vorliebe für einfache Freuden schließen: Tee, Bier, Spaziergänge und seine Pfeife. Er war die meiste Zeit seines Lebens Pfeifenraucher und seine Vorliebe für Tabak ist gut dokumentiert.

Noch wichtiger ist, dass Tolkien einen tiefen Respekt vor Tradition und Ordnung hatte. Er hat das Auenland stark an seinen Erfahrungen im ländlichen England vor dem Ersten Weltkrieg angelehnt, einen Ort mit kleinen Annehmlichkeiten, dörflichen Routinen und leichten Gewohnheiten. Die Liebe der Hobbits für Pfeifenkraut spiegelt diese Welt wider. Es ist ein Symbol stiller Würde – nicht von Rebellion.

Während moderne Leser das Pfeifenrauchen vielleicht mit stärkeren Substanzen assoziieren, war Tolkiens Verwendung davon ganz in den sozialen Normen seiner Zeit verankert. Es gibt keinen Hinweis darauf, dass er mit Pfeifenkraut etwas anderes meinte als das, was er sagte: Tabak.

Langgrundblatt in „Der Herr der Ringe“: Wir wünschten, es wäre Weed!

Langgrundblatt in „Der Herr der Ringe“: Wir wünschten, es wäre Weed!

Es ist vielleicht kein Cannabis, doch Langgrundblatt hat dennoch einen besonderen Platz im Herzen der Fans. Ob man es nun als Metapher für Frieden, Nostalgie oder einfach nur als skurrile Gewohnheit der Bewohner des Auenlandes sieht – es fängt etwas ein, das für Tolkiens Welt von zentraler Bedeutung ist: die Idee, dass selbst in Zeiten des Krieges und der Dunkelheit kleine Annehmlichkeiten wichtig sind.

In den Büchern besteht kein Zweifel – es ist Tabak. Doch in den Filmen lässt eine subtile Änderung im Ton die Tür für Interpretationen einen Spalt weit offen. Die Szenen versprühen Charme und die Mehrdeutigkeit ist mit ziemlicher Sicherheit Teil des Reizes. Wenn sich Zuschauer vorstellen möchten, dass Gandalf etwas Stärkeres genießt, werden sie durch die Filme nicht gerade davon abgehalten. Obwohl es sich also eigentlich nicht um Gras handelt, ist die Frage selbst Teil der Fankultur geworden. Und vielleicht ist das auch gut so, denn es zeigt einmal mehr, wie gewaltig, vielschichtig und detailreich Mittelerde ist.

Max Sargent
Max Sargent
Max schreibt seit über einem Jahrzehnt und ist in den letzten paar Jahren in den Cannabis- und Psychedelika-Journalismus eingestiegen. Durch seine Arbeit für Unternehmen wie Zamnesia, Royal Queen Seeds, Cannaconnection, Gorilla Seeds, MushMagic und viele mehr hat er in der Branche umfassende Erfahrung gesammelt.
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