Der beste EC-Wert für Cannabispflanzen

Der beste EC-Wert für Cannabispflanzen

Adam Parsons
Adam Parsons
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Den richtigen EC-Wert zu treffen, ist der Schlüssel zu gesunden Cannabispflanzen und fetten Erträgen. In diesem Guide erklären wir dir EC und PPM ganz einfach, zeigen dir die besten Werte für jede Phase und geben dir praktische Tipps zum Messen, Anpassen und Beheben von Problemen – damit du mit Selbstvertrauen anbauen kannst.

Damit deine Pflanzen optimal mit Nährstoffen versorgt sind, muss der EC stimmen. Ist er zu hoch oder zu niedrig, riskierst du Über- oder Unterversorgung. In diesem Guide erfährst du, was EC und PPM bei Cannabis eigentlich bedeuten und warum sie die besten Werkzeuge sind, um die Nährstoffstärke zu kontrollieren.

Du bekommst einen Überblick über den idealen EC-Wert für Cannabispflanzen in jeder Wachstumsphase – von empfindlichen Keimlingen bis zu ertragreichen Blütepflanzen. Mit übersichtlichen EC- und PPM-Tabellen für Erde, Coco und Hydro. Außerdem zeigen wir dir, wie du EC-Werte misst und anpasst, und geben dir praktische Tipps zur Fehlerbehebung, damit du Probleme wie Über- oder Unterdüngung frühzeitig erkennst und behebst.

Was ist EC und warum ist er wichtig?

Was ist EC und warum ist er wichtig?

EC (elektrische Leitfähigkeit) misst, wie gut dein Wasser Strom leiten kann – und das hängt direkt davon ab, wie viele gelöste Salze (Nährstoffe) darin enthalten sind. Beim Cannabisanbau zeigt dir der EC also, wie „stark“ deine Nährlösung ist. Je höher der EC, desto mehr Mineralien sind vorhanden. Ein niedriger EC bedeutet, die Lösung ist schwächer.

Eng verwandt mit dem EC ist PPM (parts per million). Dieser Wert gibt die genaue Nährstoffkonzentration im Wasser an – im Grunde ist es aber nur eine andere Art, das Gleiche zu messen. Da viele Messgeräte entweder EC oder PPM anzeigen, ist es hilfreich, beide Begriffe zu kennen, um Futterpläne und Nährstofftabellen besser zu verstehen.

Warum das Ganze? Cannabispflanzen nehmen Nährstoffe über das Gießwasser und ihre Wurzeln auf. Ist der EC zu niedrig, bekommen sie nicht genug Nahrung – das führt zu blassen Blättern und langsamem Wachstum. Ist der EC zu hoch, können die Wurzeln überfordert werden: Nährstoffbrand, Blattkräuselung oder sogar Nährstoffsperren können die Folge sein. Der richtige EC sorgt dafür, dass deine Pflanzen effizient Nährstoffe aufnehmen und gesund bleiben – von der Keimung bis zur Ernte. Mehr Infos zum Gießen und zur Nährstoffversorgung findest du in unserem ausführlichen Guide.

EC vs. PPM – wo liegt der Unterschied?

EC vs. PPM – wo liegt der Unterschied?

Auch wenn EC und PPM eng zusammenhängen, sind sie nicht identisch. EC misst die Leitfähigkeit direkt, PPM übersetzt diesen Wert in eine konkrete Konzentration. Das Problem: Verschiedene Geräte und Regionen nutzen unterschiedliche Umrechnungsfaktoren:

  • 500er-Skala (USA): 1,0 EC = 500 PPM
  • 700er-Skala (Europa/UK): 1,0 EC = 700 PPM

Das bedeutet, zwei Grower können dieselbe Nährlösung messen und unterschiedliche PPM-Werte erhalten – je nach Gerät. Viele erfahrene Grower verlassen sich deshalb lieber auf den EC-Wert, weil er einheitlich und vergleichbar ist.

Egal, ob du mit EC- oder PPM-Meter arbeitest – regelmäßiges Kalibrieren ist Pflicht. Schon kleine Messfehler können schnell zu Überdüngung oder Mangelerscheinungen führen. Kontrolliere deine Geräte also immer, bevor du die Nährlösung anpasst.

Ideale EC-Werte für jede Wachstumsphase

Ideale EC-Werte für jede Wachstumsphase

Je nach Phase braucht deine Cannabispflanze unterschiedliche Mengen an Nährstoffen – deshalb ändert sich auch der ideale EC-Wert mit dem Entwicklungsstadium. Wenn du im richtigen Bereich bleibst, wachsen deine Pflanzen kräftig und du vermeidest Über- oder Unterdüngung.

Keimung/Seedling-Phase

In dieser Phase sind Cannabissämlinge extrem empfindlich. Ihre Wurzeln vertragen nur sehr wenig gelöste Mineralien. Der EC sollte daher sehr niedrig sein – idealerweise zwischen 0,4 und 0,8. Viele Grower verwenden in den ersten Tagen nur pH-angepasstes Wasser, bis sich die ersten echten Blätter zeigen. Zu starke Nährlösungen können die feinen Wurzeln leicht verbrennen und das Wachstum bremsen.

Keimung/Seedling-Phase
EC 0.4 und 0.8 EC

Vegetative Phase

In der Wachstumsphase legen die Pflanzen das Fundament für gute Erträge – starke Stängel und üppiges Blattwerk entstehen. Dafür braucht die Pflanze mehr Stickstoff und Mineralien. Der EC liegt in dieser Phase meist zwischen 1,2 und 1,6 – je nachdem, ob du in Erde, Coco oder Hydro anbaust. Ein genaues Monitoring beugt Mängeln vor, die das Wachstum ausbremsen oder zu blassen Blättern führen können.

Vegetative Phase                
EC 1,2 und 1,6 EC

Blütephase

Mit Beginn der Blüte steigt der Nährstoffbedarf erneut. Jetzt brauchen die Pflanzen mehr Phosphor und Kalium für die Blütenbildung. Der ideale EC-Wert liegt in dieser Phase zwischen 1,6 und 2,0 – in den letzten Wochen, wenn die Buds anschwellen, darf es auch das obere Ende der Skala sein. Wenn du den EC hier im Auge behältst, kannst du Nährstoffsperren vermeiden und gleichzeitig Harz- und Blütenproduktion maximieren.

Blütephase                       
EC 1,6 und 2,0 EC

Spülphase

In den letzten 1–2 Wochen vor der Ernte spülen viele Grower ihre Pflanzen – das heißt, sie reduzieren oder stoppen die Nährstoffgabe. So werden überschüssige Salze ausgespült und das Endprodukt schmeckt besser. Der EC sollte jetzt allmählich auf 0,4–0,6 sinken – oder auf den Wert deines Ausgangswassers. Eine gute Spülung sorgt dafür, dass die Pflanze ihre gespeicherten Nährstoffe verbraucht und das Endergebnis angenehm mild und aromatisch wird.

Spülphase              
EC 0,4–0,6 EC

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Wie du den EC misst

Damit deine Nährlösung im optimalen Bereich bleibt, brauchst du genaue Messwerte. Zum Glück machen moderne Tools es auch Hobby-Growern leicht, den EC-Wert von Cannabispflanzen in Erde, Coco und Hydro-Systemen zu messen.

Tools

Tools

Das gängigste Werkzeug ist ein EC-Messgerät. Diese handlichen Geräte liefern sofortige Messwerte, sobald du sie ins Wasser oder in eine Nährlösung tauchst. Viele Grower nutzen Kombi-Geräte, die gleichzeitig EC, PPM und pH messen.

Egal welches Gerät du nutzt – die Genauigkeit hängt von regelmäßiger Kalibrierung ab. Die meisten EC-Meter werden mit Kalibrierflüssigkeit geliefert. Damit kannst du das Gerät auf eine bekannte Lösung einstellen und sicherstellen, dass es korrekt misst. Schon kleinste Abweichungen können dazu führen, dass du zu viel oder zu wenig Dünger hinzufügst.

EC in Erde messen

EC in Erde messen

Die EC-Messung in Erde ist etwas kniffliger als in Hydro-Systemen, da die Nährstoffe mit organischem Material im Medium reagieren. Die verlässlichste Methode ist die Messung des Drainwassers nach dem Gießen:

  1. Mische deine Nährlösung wie gewohnt.
  2. Gieße die Pflanzen, bis etwa 10–20 % der Flüssigkeit unten aus dem Topf ablaufen.
  3. Fange das Drainwasser auf und miss den EC mit deinem Gerät.

Das Ergebnis zeigt dir, wie stark die Nährstoffkonzentration im Wurzelbereich ist. Ist der EC des Drainwassers deutlich höher als der der Nährlösung, lagern sich vermutlich Salze im Substrat ab – das kann zu einer Nährstoffsperre führen.

EC in Hydroponik messen

EC in Hydroponik messen

In Hydro-Systemen ist die EC-Messung einfacher, da sich die Nährstoffe direkt im Wasser befinden. Tauche einfach dein EC-Messgerät in den Tank oder das Reservoir und lies den Wert ab. Viele Hydro-Grower messen auch den EC des Drainwassers, um zu sehen, wie viel die Pflanzen tatsächlich aufnehmen.

Vergleiche dazu den EC deiner Nährlösung (Input) mit dem des Drainwassers (Output). Ist der EC des Outputs deutlich höher, sammeln sich Salze an – du solltest dann die Nährlösung verdünnen oder das System spülen.

EC-Werte anpassen

Genaue Messwerte sind nur die halbe Miete. Entscheidend ist, wie du den EC-Wert anpasst, damit deine Pflanzen gesund bleiben. Je nachdem, ob der Wert zu hoch oder zu niedrig ist, musst du die Lösung verdünnen oder stärker anmischen.

EC senken

Ist der EC-Wert zu hoch, bedeutet das: Deine Lösung ist stärker, als die Pflanzen verkraften. Das kann schnell zu Nährstoffbrand oder einer Sperre führen. Die einfachste Lösung: verdünnen.

  • Gib pH-ausgeglichenes Wasser zur Nährlösung, bis der EC im Zielbereich liegt.
  • Miss den EC des Drainwassers (bei Erde oder Coco); ist er immer noch zu hoch, haben sich vermutlich Salze angestaut.

In dem Fall hilft eine Spülung: Gieße großzügig mit klarem Wasser (oder Spüllösung), bis überschüssige Salze ausgespült sind und der EC auf ein sicheres Niveau sinkt.

EC erhöhen

Liegt der EC konstant unter dem Zielbereich, bekommen deine Pflanzen womöglich nicht genug Nahrung. Typische Anzeichen: blasse Blätter, langsames Wachstum, schwache Stängel. So erhöhst du den EC:

  • Gib mehr Grundnährstoffe oder Additive in deine Lösung.
  • Erhöhe die Dosis langsam – ein zu schneller Anstieg kann die Pflanzen schocken.

Immer gut durchmischen, nochmal messen und langsam gießen, um nicht über das Ziel hinauszuschießen.

EC-Spitzen vermeiden

Der EC kann gerade in Hydro-Systemen plötzlich schwanken – zum Beispiel, wenn Wasser verdunstet und die Nährstoffe sich konzentrieren. So beugst du gefährlichen EC-Spitzen vor:

  • Fülle das Reservoir regelmäßig mit Frischwasser auf.
  • Rühre oder zirkuliere die Lösung, damit sich die Salze gleichmäßig verteilen.
  • Überwache den EC täglich – besonders bei Hitze oder trockener Luft, wenn mehr Wasser verdunstet.

Mit etwas Aufmerksamkeit und kleinen Anpassungen hältst du den EC stabil – für ein gesundes, gleichmäßiges Wachstum.

Typische EC-Probleme und wie du sie behebst

Typische EC-Probleme und wie du sie behebst

Selbst erfahrene Grower kämpfen manchmal damit, den EC-Wert für Cannabispflanzen im Griff zu behalten. Werden Nährstofflevel nicht rechtzeitig korrigiert, kann das Stress, Mangelerscheinungen oder niedrige Erträge verursachen. Wenn du die Anzeichen früh erkennst, kannst du schnell gegensteuern. Mehr zum Thema findest du in unserem ausführlichen Nährstoff-Guide.

Überdüngung erkennen

Überdüngung erkennen

Ist der EC zu hoch, bekommen die Pflanzen mehr Nährstoffe, als sie aufnehmen können. Das kann sich so zeigen:

  • Blattbrand: braune, trockene Spitzen und Ränder
  • Blattkräuselung: Blätter rollen sich nach unten oder an den Rändern auf
  • Dunkelgrünes Laub: oft ein Zeichen für zu viel Stickstoff

So behebst du das:

Spüle dein Medium mit klarem, pH-ausgeglichenem Wasser, um überschüssige Salze auszuspülen. Sobald der EC des Drainwassers wieder im Zielbereich liegt, kannst du die Nährstoffe in geringerer Konzentration wiederzugeben. Kontrolliere den EC regelmäßig, um erneute Anreicherungen zu vermeiden.

Unterdüngung erkennen

Unterdüngung erkennen

Ist der EC zu niedrig, fehlt es den Pflanzen an Mineralien. Anzeichen sind:

  • Blasse Blätter: vor allem unten gelb werdend – oft ein Stickstoffmangel
  • Wachstumsstopp: kleine Blätter, schwache Stiele, langsames Wachstum
  • Frühzeitiger Blattfall: ältere Blätter sterben ab, um Nährstoffe für neues Wachstum freizusetzen

So behebst du das:

Erhöhe die Nährstoffkonzentration schrittweise, bis der EC zum Entwicklungsstand deiner Pflanzen passt. Dokumentiere deine Anpassungen und die Reaktion der Pflanzen, um deine Fütterung gezielt zu optimieren.

Letzte Tipps für EC-Management

Letzte Tipps für EC-Management

Wie du sicher merkst: Regelmäßige Kontrolle ist der Schlüssel zum EC-Erfolg beim Cannabis-Anbau. Führe ein Grow-Tagebuch mit allen Werten, Nährlösungen und Pflanzenreaktionen – so erkennst du Muster und kannst gezielter arbeiten. Kontrolliere immer das Drainwasser, besonders bei Erde und Coco, um zu wissen, was im Wurzelbereich wirklich passiert. Und vergiss nicht: EC und pH gehören zusammen. Der perfekte EC bringt nichts, wenn der pH nicht stimmt. Für mehr Infos schau dir unseren Artikel pH-Wert beim Cannabis-Anbau anpassen an.

Wenn du aufmerksam bleibst und regelmäßig optimierst, vermeidest du klassische Fehler, stärkst die Gesundheit deiner Pflanzen und sicherst dir am Ende größere und bessere Ernten.

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