Fimming von Cannabis für größere Erträge: Wann & wie du deine Pflanzen fimmen solltest

Fimming von Cannabis für größere Erträge: Wann & wie du deine Pflanzen fimmen solltest

Adam Parsons
Adam Parsons

Du willst deine Cannabis-Ernte steigern, ohne mehr Pflanzen? Fimming („F*ck I Missed“) ist ein simpler Schnitttrick, der buschigere Pflanzen mit mehreren neuen Colas erzeugt. Erfahre hier, wie’s funktioniert, wann du es anwendest und wie es sich vom Topping unterscheidet.

Du willst höhere Cannabis-Erträge erzielen, ohne zusätzliche Pflanzen oder Ausrüstung? Dann ist Fimming vielleicht genau das Richtige. Diese verspielte Technik (kurz für „F*ck I Missed“) wurde zufällig entdeckt, als Grower beim Topping nicht ganz exakt schnitten. Anstatt der Pflanze zu schaden, führte dieser „Fehler“ dazu, dass sie mehrere neue Triebe bildete. So entstanden dichtere Kronen und ein deutlich größeres Ertragspotenzial.

In diesem Leitfaden erfährst du genau, was Fimming ist und wie es sich von anderen Schnitt‑ und Trainingstechniken wie dem Topping unterscheidet. Außerdem zeige ich dir, warum und wann du Fimming anwenden solltest, damit deine Pflanzen kräftig wachsen, ohne ausgebremst zu werden. Schritt‑für‑Schritt‑Anleitungen, Tipps zur Erholung und Pflege helfen dir, den optimalen Ertrag aus deinem Grow herauszuholen.

Was ist Fimming?

Wie bereits erwähnt, entstand Fimming zufällig, als Grower ihre Pflanzen toppen wollten, dabei aber die Triebspitze nicht vollständig entfernten. Statt ganz durchzuschneiden, ließen sie einen Teil des jungen Wachstums stehen. Dieser unvollständige Schnitt veranlasste die Pflanze, mehrere neue Haupttriebe zu bilden – oft mehr als die üblichen zwei beim Topping.

Um den Unterschied zwischen Fimming und Topping besser zu verstehen, findest du hier einen schnellen Vergleich, inklusive der sichtbaren Veränderungen vor und nach dem Fimming.

Topping vs. Fimming

Topping vs. Fimming

  • Anzahl neuer Colas: Topping erzeugt normalerweise zwei Hauptcolas, während Fimming drei, vier oder sogar mehr hervorbringen kann.
  • Höhenkontrolle: Topping reduziert die Gesamthöhe, was es für beengte Grow‑Räume ideal macht. Fimming begrenzt die Höhe nicht, die Pflanze wächst oft weiter nach oben.
  • Stress und Erholung: Da beim Topping die komplette Spitze entfernt wird, stresst es die Pflanze stärker. Fimming, bei dem etwa 75 % der Spitze abgeschnitten werden, verursacht weniger Stress und ermöglicht eine schnellere Erholung.
  • Aststärke und Wuchsform: Getoppte Pflanzen bilden meist stabilere und gleichmäßigere Äste. Gefimmte Pflanzen wachsen teils unregelmäßig und brauchen manchmal zusätzliche Stütze.

Für mehr Details zu den Unterschieden wirf einen Blick in unseren Guide zu Topping vs Fimming.

Warum Fimming bei Cannabis?

Warum Fimming bei Cannabis?

Viele Grower entscheiden sich fürs Fimming, weil es ein gutes Gleichgewicht zwischen Ertragssteigerung und geringem Stress bietet. Durch das teilweise Entfernen der Triebspitze lenkt die Pflanze ihre Energie in drei oder vier neue Colas statt nur in zwei. Das sorgt für einen buschigeren, produktiveren Wuchs, der die Lichtverteilung verbessert. So entwickeln auch untere Äste starke Blütenstände, anstatt im Schatten zu verkümmern.

Gerade bei beengtem Platz ist diese dichtere Struktur von Vorteil. Es gibt jedoch auch Einschränkungen: Im Gegensatz zum Topping reduziert Fimming die Höhe nicht. Hochwachsende Sorten können also weiter in die Höhe schießen. Außerdem reagieren Pflanzen unterschiedlich auf den Schnitt. Manche bilden schwächere Äste oder benötigen später zusätzliche Unterstützung, wenn die Buds schwer werden.

Kurz gesagt: Fimming ist eine effektive Methode, um potenziell höhere Erträge und buschigere Pflanzen zu erzielen, aber kein Allzweckwerkzeug. Prüfe, ob es zu deinem Anbauraum und deinen Zielen passt.

Wann solltest du deine Pflanzen fimmen?

Wann solltest du deine Pflanzen fimmen?

Beim Fimming kommt es stark auf das Timing an. Diese Technik sollte nur in der Wachstumsphase angewendet werden, wenn die Pflanzen aktiv wachsen und sich schnell erholen können. Der ideale Zeitpunkt ist erreicht, wenn deine Pflanze drei bis fünf Nodien gebildet hat – dann ist sie stark genug für den Schnitt, ohne dass die Energie schon zu sehr in die Höhe geht.

Fimming ist nicht für autoflowering Sorten geeignet. Da ihre Wachstumsphase sehr kurz ist, können sie sich nach dem Schnitt nicht ausreichend erholen. Das kann das Wachstum verlangsamen, den Ertrag mindern oder eine zu frühe Blüte auslösen. Für Autos sind sanfte Methoden wie Low‑Stress‑Training (LST) oder leichtes Biegen deutlich besser geeignet.

Während der Blütephase sollte Fimming grundsätzlich vermieden werden. Sobald sich Blüten bilden, verlagert die Pflanze ihre Energie in die Reproduktion und reagiert empfindlicher auf Stress. Ein Schnitt in dieser Phase kann das Wachstum hemmen und den Ertrag verringern.

Anzeichen, dass deine Pflanze bereit ist

Anzeichen, dass deine Pflanze bereit ist

  1. Gesunde, kräftig grüne Blätter ohne Mangelerscheinungen
  2. Stabiler Hauptstamm mit mindestens drei bis fünf Nodien
  3. Aktives Wachstum mit neuen Trieben
  4. Keine Anzeichen von Vorblüte oder Blütenbildung

Die Erholungsphase dauert in der Regel drei bis sieben Tage, je nach Sorte und Anbaubedingungen. In dieser Zeit solltest du optimale Licht‑, Nährstoff‑ und Wasserwerte sicherstellen.

Für erfahrene Grower lässt sich Fimming gut mit anderen Methoden wie LST oder ScrOG kombinieren, um das Kronendach gezielt zu formen. Mehr dazu erfährst du in unserem Guide zu HST‑ und LST‑Techniken.

Schritt‑für‑Schritt: Wie du Cannabis richtig fimmen kannst

Schritt‑für‑Schritt: Wie du Cannabis richtig fimmen kannst

Fimming ist einfach, wenn du sauber und sorgfältig arbeitest. So gehst du vor:

1. Vorbereitung

  • Wasche deine Hände und zieh saubere Handschuhe an.
  • Desinfiziere deine Schere oder Gartenschere. Manche Grower kneifen den Trieb einfach mit den Fingern, aber ein sauberes, scharfes Werkzeug sorgt für Präzision und verringert das Infektionsrisiko.

2. Die Triebspitze finden

  • Suche den obersten Punkt der Pflanze, an dem neue Blätter wachsen.
  • Dort siehst du ein kompaktes Bündel frischen Wachstums über dem letzten Knoten – genau hier wird geschnitten.

3. Der Schnitt (oder das Kneifen)

  • Entferne rund drei Viertel der Triebspitze und lass etwa ein Viertel stehen.
  • Durch diesen Teilschnitt wird die apikale Dominanz gebrochen und die Pflanze regt mehrere neue Colas an.
  • Kneifen ist schnell, aber weniger präzise und kann Gewebe quetschen. Ein sauberer Schnitt mit der Schere ist schonender.

4. Sofortige Nachsorge

  • Vermeide in den ersten Tagen Dünger oder Stress.
  • Halte Licht, Temperatur und Luftfeuchtigkeit stabil.
  • Kontrolliere täglich Wachstum und eventuelle Stressanzeichen. Die meisten Pflanzen erholen sich innerhalb einer Woche.

5. Weiteres Training

  • Nach der Erholung kannst du Fimming mit LST kombinieren, um die Zweige zu spreizen und mehr Licht in die Krone zu bringen.
  • Beobachte, wie sich die Äste entwickeln, und stütze sie bei Bedarf.

Wenn du sorgfältig arbeitest, bekommst du buschigere Pflanzen mit vielen neuen Blütenansätzen, und das ganz ohne zusätzliche Pflanzen.

Fimming vs. Topping vs. andere Methoden

Cannabis-Grower haben eine ganze Reihe an Trainingstechniken zur Auswahl – jede mit eigenen Vor- und Nachteilen. Fimming liegt irgendwo zwischen Topping und anderen Methoden wie Low-Stress-Training oder Screen of Green. Damit du die richtige Methode für deine Pflanzen findest, hier ein Vergleich:

Fimming-Technik

Fimming-Technik

  • Erzeugt 3–4 oder mehr neue Colas durch teilweises Entfernen des Triebwachstums
  • Ideal für Grower, die buschigere Pflanzen und höhere Erträge wollen, ohne das Wachstum stark zu verlangsamen
  • Perfekt für Micro-Grows oder Setups mit wenigen Pflanzen, bei denen Produktivität zählt

Topping-Technik

Topping-Technik

  • Bildet zwei kräftige Hauptcolas durch komplettes Entfernen der Triebspitze
  • Verringert die Pflanzenhöhe – ideal für kleine Zelte oder Boxen mit begrenztem Raum
  • Etwas vorhersehbarer als Fimming in Bezug auf Aststruktur, aber auch etwas stressiger für die Pflanze

Low-Stress-Training (LST)

Low-Stress-Training (LST)

  • Besteht aus sanftem Biegen und Festbinden von Ästen, um Lichtverteilung und Kronenform zu verbessern
  • Lässt sich mit Fimming oder Topping kombinieren, um noch mehr Budsites zu erzeugen
  • Optimal für diskrete Setups, bei denen die Pflanzenform wichtiger ist als der reine Ertrag

Screen of Green (ScrOG)-Methode

Screen of Green (ScrOG)-Methode

  • Nutzt ein horizontales Netz, um Äste gleichmäßig zu verteilen, damit alle Budsites gleich viel Licht bekommen
  • Wird oft mit Topping oder LST kombiniert, um die Effizienz zu maximieren
  • Braucht etwas Zeit und Pflege, liefert aber großartige Ergebnisse auf engem Raum

Die richtige Methode wählen

  • Nutze Fimming, wenn du mehr Colas willst, ohne das Wachstum zu stoppen
  • Wähle Topping, wenn du vor allem die Höhe kontrollieren willst
  • Ergänze mit LST, wenn du die Pflanzenform stressfrei beeinflussen willst
  • Entscheide dich für ScrOG, wenn du in kleinem Raum den maximalen Ertrag erzielen willst

Wenn Höhenkontrolle besonders wichtig ist, empfehlen wir dir auch unseren Guide zu kompaktem Cannabis-Wuchs mit weiteren platzsparenden Tipps.

Ist Fimming die beste Schnitttechnik für Cannabis?

Ist Fimming die beste Schnitttechnik für Cannabis?

Fimming ist eine clevere Methode, um mehr aus jeder Pflanze herauszuholen – eine kleine „Panne“, die zu mehr Ertrag und dichteren Kronen führen kann. Indem etwa drei Viertel des Triebwachstums entfernt werden, entstehen mehrere neue Colas, die Lichtverteilung wird verbessert, und kleine Räume können effektiver genutzt werden.

Im Gegensatz zum Topping reduziert Fimming jedoch nicht die Höhe. Und das unvorhersehbare Wachstum kann dazu führen, dass manche Äste schwächer werden und Unterstützung brauchen.

Kurz gesagt: Fimming ist ein hilfreiches Werkzeug unter vielen. Für manche – besonders Micro-Grower, die möglichst viele Budsites pro Pflanze wollen – ist es ideal. Für andere bringen Topping oder eine Kombination aus Fimming, LST oder ScrOG bessere und stabilere Ergebnisse. Jede Methode hat ihren Platz, und durch Ausprobieren findest du heraus, was am besten zu deinem Setup passt.

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