So lollipoppt man Cannabis
Du willst größere Buds und gesündere Pflanzen? Lollipopping ist eine einfache Schnitttechnik, die untere Triebe entfernt und dadurch Luftzirkulation, Lichteinfall und Ertrag steigert. In diesem Guide erfährst du, wann und wie du sowohl photoperiodische Sorten als auch Autoflowers lollipopst, um das Maximum aus deinem Grow herauszuholen!
Wenn du hohe Erträge anstrebst, könnte Lollipopping dein neuer Lieblingstrick beim Training werden. Diese einfache, aber effektive Schnitttechnik hilft Cannabis-Growern, die Energie ihrer Pflanzen genau dort zu bündeln, wo sie am meisten gebraucht wird: in den oberen Colas. Entfernst du überschüssiges Wachstum an den unteren Trieben, verbesserst du die Luftzirkulation, steigerst die Lichtdurchlässigkeit und regst deine Pflanzen dazu an, ausschließlich kompakte, hochwertige Buds zu bilden.
In diesem Guide erfährst du, was Lollipopping ist, warum es funktioniert und wie du Schritt für Schritt vorgehst, damit du die Methode bei deinem nächsten Grow erfolgreich anwenden kannst. Egal, ob du photoperiodische Sorten anbaust oder mit dem Lollipopping von Autoflowers experimentierst – hier lernst du alles über das richtige Timing, typische Fehler und wie du sie vermeidest.
Was ist Lollipopping?
Lollipopping ist eine Cannabis-Trainingstechnik, bei der das untere Wachstum der Pflanzen (kleine Triebe, Blätter und sogar Blütenansätze) entfernt wird, sodass nur das obere Blätterdach bestehen bleibt. Am Ende sieht die Pflanze ein wenig wie ein Lolli aus: mit einem langen, kahlen Stiel und einer runden, buschigen Krone.
Der Hauptzweck des Lollipoppings besteht darin, die Energie der Pflanze auf die Blüten zu lenken, dieam meisten Licht und Luft abbekommen. Anstatt viele kleine, luftige „Popcorn-Buds“ an den unteren Zweigen zu bilden, konzentriert sich die Pflanze so auf weniger, dafür aber deutlich größere Blüten im oberen Bereich.
Diese Methode eignet sich besonders für Indoor-Grows, wo Platz und Licht oft knapp sind. Aber auch Outdoor-Grower schätzen die Technik, denn das Ziel bleibt dasselbe: eine stärkere, gesündere Struktur zu schaffen, die das Ertragspotenzial voll ausschöpft.
Die Vorteile des Lollipoppings
Lollipopping bringt mehrere Vorteile mit sich. Dazu gehören:
- Bessere Luftzirkulation: Entfernst du den unteren Wuchs, verringerst du Feuchtigkeitsstau und reduzierst das Risiko von Schimmel oder Schädlingen.
- Verbesserte Lichtdurchlässigkeit: Lollipopping verhindert, dass die Pflanze Energie in schattige, unproduktive Triebe steckt.
- Höhere Erträge an verwertbaren Buds: Statt Haufen unterentwickelter Popcorn-Buds zu trimmen, erntest du kompakte, harzreiche Colas, die sich kinderleicht schneiden (und rauchen!) lassen.
- Gesündere Pflanzen: Lollipopping sorgt für eine effizientere Nährstoffverteilung und senkt das Risiko von Stress während der Blütephase.
Kann man Autoflowers lollipoppen?
Ja, aber nur mit besonderer Vorsicht und Zurückhaltung. Autoflowers haben einen festen Lebenszyklus und damit deutlich weniger Zeit, sich von Stress zu erholen. Zwar kann Lollipopping bei Autoflowers die Lichtdurchlässigkeit und Luftzirkulation verbessern, doch ein zu starker Rückschnitt kann den Gesamtertrag mindern, anstatt ihn zu steigern.
Richtig angewendet hilft Lollipopping Autoflowers dabei, ihre Energie auf die oberen Colas zu konzentrieren. Im Zweifelsfall solltest du eine Pflanze jedoch lieber in Ruhe lassen – und stattdessen einen Blick auf unsere top 10 der autoflowering Cannabissorten werfen, um deinen nächsten Grow mit der besten Auto-Genetik zu starten.
Wann sollte man Cannabispflanzen lollipoppen?
Wie bei allen Trainingstechniken ist beim Lollipopping das richtige Timing entscheidend. Schneidest du zu früh, riskierst du Wachstumsstörungen. Bist du zu spät dran, hat die Pflanze möglicherweise schon wertvolle Energie in die unteren Budsites gesteckt. Im Folgenden schauen wir uns an, wann man Autoflowers und photoperiodische Sorten am besten lollipoppt.
Photoperiodische Sorten
Der beste Zeitpunkt für das Lollipopping photoperiodischer Sorten ist die späte Wachstumsphase – idealerweise ein bis zwei Wochen vor der Umstellung auf einen 12/12-Lichtzyklus. So bleibt den Pflanzen genug Zeit, sich vor der Blüte zu erholen.
Manche Grower lollipoppen photoperiodische Pflanzen auch in den ersten zwei Wochen der Blüte (der sogenannten „Stretch“-Phase). In dieser Phase bauen die Pflanzen noch Struktur auf und vertragen daher einen leichten Rückschnitt.
Autoflowering Sorten
Da Autoflowers einem festen Zeitplan folgen und bereits nach 3–4 Wochen in die Blüte wechseln, bleibt hier wenig Spielraum.
Wenn du Autoflowers lollipoppen willst, beachte Folgendes:
- Schneide leicht, selektiv und etwa in der dritten Woche zurück (wenn die ersten Blütenstempel erscheinen).
- Entferne nie mehr als 10–15 % des Blattwerks einer Autoflower.
- Vermeide starken Rückschnitt, sobald die Blüte begonnen hat, da Autoflowers sich davon nicht mehr erholen.
Anzeichen dafür, dass eine Pflanze bereit ist
Bevor du zur Schere greifst, achte auf diese Hinweise, dass der richtige Zeitpunkt gekommen ist:
- Die Pflanze hat eine stabile Struktur mit mehreren kräftigen oberen Trieben.
- Untere Blätter und Budsites liegen im Schatten und bekommen kaum Licht.
- Das Blätterdach ist dicht genug, um die oberen Blüten nach dem Rückschnitt zu versorgen.
- Die Pflanze steht kurz vor der Blüte (photoperiodisch) oder im frühen Vorblütenstadium (autoflowering).
- Die Stiele sind grün und flexibel (nicht verholzt), sodass sie sich stressfrei schneiden lassen.
Lollipopping für Cannabispflanzen (Schritt für Schritt)
Lollipopping mag auf den ersten Blick kompliziert wirken, ist mit den richtigen Werkzeugen und etwas Sorgfalt jedoch einfach und sehr effektiv. Befolge diese Schritte, um deine Pflanzen sicher zu lollipoppen und die besten Ergebnisse zu erzielen.
Benötigte Werkzeuge
Zum Lollipopping brauchst du nur wenige, handelsübliche Utensilien:
- Scharfe, sterilisierte Gartenschere
- Handschuhe
- Reinigungsalkohol oder Desinfektionstücher (zum Säubern der Werkzeuge zwischen den Schnitten)
- Eine kleine Schale oder einen Beutel zum Auffangen des Schnittguts
Schritt 1: Unteres Wachstum identifizieren
Untersuche deine Pflanze von oben nach unten und achte dabei auf:
- Kleine Triebe und Budsites im unteren Bereich, die kaum oder gar kein Licht bekommen.
- Blätter, die weich, spindeldürr oder schwach wirken und vermutlich keine hochwertigen Blüten hervorbringen.
- Dichten Wuchs im Inneren, der die Luftzirkulation blockiert.
Merke dir diese Bereiche oder markiere sie mit Pflanzenbindern oder farbigem Klebeband als erste Kandidaten für den Schnitt.
Schritt 2: Sauberes Werkzeug verwenden
Sterilisiere deine Schere immer, bevor du mit dem Lollipopping beginnst. Schmutzige oder stumpfe Klingen können:
- Krankheiten oder Schädlinge von einer Pflanze auf die nächste übertragen.
- Reißen statt schneiden und dadurch unnötigen Stress verursachen.
Reinige deine Klingen mit Alkohol, wenn du an verschiedenen Pflanzen arbeitest, oder sogar zwischen größeren Schnitten an derselben Pflanze, wenn du ganz auf Nummer sicher gehen willst.
Schritt 3: Vorsichtig schneiden
Jetzt geht es ans Schneiden:
- Entferne beginnend am unteren Ende kleine Triebe und Blätter, die später ohnehin kein Licht abbekommen.
- Lass die oberen 2–3 Nodien jedes Haupttriebs unberührt – hier entstehen deine größten Colas.
- Tritt immer wieder zurück, um die Form der Pflanze zu beurteilen. Ziel ist ein klarer, offener Stamm unten und eine gesunde, buschige Krone oben.
Wichtig: Entblättere die Pflanze nicht komplett. Du willst die Energie nach oben lenken – ohne die Pflanze in den Überlebensmodus zu zwingen.
Autoflower-Warnung: Nicht übertreiben!
Beim Lollipopping von Autoflowers gilt: Weniger ist mehr. Wegen ihres kurzen Lebenszyklus haben sie nur sehr wenig Zeit, um sich vom Stress eines Schnitts zu erholen.
Lollipopping vs. andere Schnitttechniken
Lollipopping ist eine wirksame Methode, um Luftzirkulation und Energieverteilung zu verbessern – aber nicht die einzige. So schneidet es im Vergleich zu anderen gängigen Techniken ab:
Lollipopping vs. Entlaubung
Beim Entlauben entfernt man große Fächerblätter, die Budsites beschatten, während beim Lollipopping ganze Triebe und Budsites am unteren Ende entfernt werden. Kombiniert angewandt, schaffen beide Techniken ein offenes Blätterdach mit optimaler Luftzirkulation und Lichtdurchlässigkeit. Wichtig ist, sie mit Bedacht und zum richtigen Zeitpunkt einzusetzen, um Stress zu vermeiden.
Mehr dazu findest du in unserem kompletten Guide zur Entlaubung.
Lollipopping vs. Topping und FIMing
Beim Topping und FIMing wird der Hauptstamm gekappt, damit die Pflanze mehrere Colas ausbildet. Beim Lollipopping dagegen entfernt man das untere Wachstum, damit die vorhandenen Colas kräftiger werden. Viele Grower kombinieren diese Methoden: Sie toppen oder FIMen ihre Pflanzen in der Wachstumsphase und lollipoppen sie anschließend, um die Basis zu säubern und die Energie auf die oberen Colas zu lenken.
Mehr Infos findest du in unserem Artikel Topping vs. FIMing bei Cannabis.
Häufige Fehler beim Lollipopping
Lollipopping ist zwar einfach, kann aber auch falsch ausgeführt werden. Vermeide diese typischen Fehler, um deine Pflanzen gesund und ertragreich zu halten:
Zu frühes oder zu spätes Lollipopping
Schlechtes Timing ist der häufigste Fehler beim Lollipopping. Schneidest du zu früh, fehlt den Pflanzen die Kraft zur Erholung. Schneidest du zu spät, haben sie bereits Energie in die unteren Budsites gesteckt. Lollipoppe photoperiodische Sorten daher im späten vegetativen oder frühen Blütestadium – und Autoflowers nur in der sehr frühen Vorblüte.
Zu viel Blattwerk entfernen
Übermäßiger Rückschnitt ist vor allem bei Anfängern ein häufiger Fehler. Zwar geht es darum, die unteren Triebe zu entfernen, doch zu radikales Schneiden kann die Pflanze schocken, das Wachstum verlangsamen oder sogar Hermaphroditismus auslösen. Entferne bei photoperiodischen Pflanzen nicht mehr als 20–25 % des Wachstums pro Sitzung – bei Autoflowers maximal 10–15 %.
Sortenunterschiede nicht beachten
Nicht jede Sorte reagiert gleich auf Lollipopping. Hohe, stretchtende Sativas profitieren am meisten, da ihre unteren Triebe oft schwach und beschattet bleiben. Kompakte Indicas brauchen meist nur einen leichten Schnitt an der Basis, während Autoflowers immer besonders sensibel auf zu starken Beschnitt reagieren. Berücksichtige also unbedingt das Wuchsverhalten deiner Sorte.
Pflanzenpflege nach dem Lollipopping
Nach dem Schnitt brauchen deine Pflanzen etwas zusätzliche Aufmerksamkeit, damit sie sich schnell erholen. Hier ein paar Tipps, wie du sie optimal unterstützt:
Bewässerung und Nährstoffe
Durch das Lollipopping ändert sich der Ressourcenverbrauch deiner Pflanzen. Weniger Triebe und Blätter bedeuten auch weniger Wasser- und Nährstoffbedarf:
- Gieße moderat: Vermeide Überwässerung, da weniger Blätter auch weniger Verdunstung bedeuten.
- Passe die Nährstoffe an: Mit Beginn der Blüte solltest du von stickstoffreicher auf phosphor- und kaliumreiche Düngung wechseln, um kräftige Buds zu fördern.
- Ergänze bei Bedarf: Silica oder Algenextrakte können die Stressresistenz stärken und die Erholung unterstützen.
Auf Stresssignale achten
Nach dem Lollipopping ist es normal, wenn Pflanzen ein bis zwei Tage etwas schlapp wirken. Behalte sie aber im Auge, vor allem bei:
- Hängenden Blättern oder anhaltendem Welken über mehr als 48 Stunden.
- Vergilbenden Blättern an der Spitze.
- Deutlich verlangsamtem Wachstum nach dem Schnitt.
Treten diese Probleme auf, hast du möglicherweise zu stark oder unsauber geschnitten. Eine stabile Umgebung mit gleichbleibend guten Bedingungen hilft den Pflanzen, sich schneller zu erholen.
Schädlings- und Krankheitsprävention
Einer der größten Vorteile des Lollipoppings ist die bessere Luftzirkulation, die das Risiko für Schimmel und Schädlinge reduziert. Damit dieser Effekt anhält:
- Halte deine Grow-Umgebung sauber und entsorge Schnittreste sofort.
- Kontrolliere deine Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge wie Spinnmilben oder Blattläuse, besonders in der Nähe frischer Schnittstellen.
- Sorge mit oszillierenden Ventilatoren für gleichmäßige Luftbewegung und weniger Feuchtigkeitsnester.
- Vermeide hohe Luftfeuchtigkeit in der Blütephase, da sie Schimmel an dichten Colas fördert.
Kombinierst du gute Pflege nach dem Schnitt mit einem sauberen Grow, erholen sich deine Pflanzen schnell und belohnen dich mit größeren, harzigeren Buds.
Lollipoppen wie ein Profi – mit Zamnesia besser growen
Lollipopping ist eine einfache, aber sehr wirkungsvolle Methode, um deinen Cannabisanbau zu optimieren. Entfernst du das unproduktive untere Wachstum, verbesserst du die Luftzirkulation, maximierst die Lichtdurchlässigkeit und leitest die Energie deiner Pflanzen gezielt in die Produktion hochwertiger Buds. Egal, ob du photoperiodische Sorten growst oder Autoflowers vorsichtig lollipopst – mit dieser Technik kannst du den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen und einer richtig lohnenden Ernte machen.
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