Wie Man Neemöl Im Grow Room Verwendet

Neemöl ist vor allem bei Menschen in der Cannabisgemeinschaft sehr beliebt, die nachhaltige Methoden zum Anbau von Weed schätzen. Dieses pflanzliche Öl tötet über 600 Schädlinge ab und schadet der Umwelt nur minimal. Erfahre, wie Du es bei Deinem Indoor- und Outdoor-Anbau verwenden kannst.

Der Cannabisanbau ist nicht so einschüchternd, wie er auf den ersten Blick erscheinen mag. Dennoch bringt er eine Reihe von Herausforderungen mit sich, wie z. B. Beleuchtung, Düngung, Gesetzgebung und – das Thema dieses Artikels – Schädlinge und Pilzbefall.

Für umweltbewusste Cannabisanbauer kann es schwierig sein zu wissen, wie man mit einem Schädlingsbefall umgeht, ohne schädliche synthetische Pestizide einzusetzen. An diesem Punkt kommt Neemöl ins Spiel, ein natürliches Pflanzenmittel, das für viele Gärtner den Durchbruch gebracht hat. Dieses Wunderöl, das aus den Samen des Neembaums gewonnen wird, bietet eine sichere und effektive Möglichkeit zur Bekämpfung gängiger Cannabisschädlinge wie Spinnmilben, Trauermücken und dem gefürchteten Mehltau.

In diesem Artikel werden wir untersuchen, wie Neemöl funktioniert, beleuchten seine Anwendung bei Cannabispflanzen im Innen- und Außenbereich und geben einige Tipps, um dafür zu sorgen, dass Du das Beste daraus machst und Deinem Anbau nicht versehentlich schadest.

Wie wirkt Neemöl?

Neemöl (auch Niemöl) enthält Azadirachtin, das eine ganze Reihe von Insekten abwehrt und tötet. Man geht sogar davon aus, dass über 600 Cannabis fressende Insekten mittels Neemöl bekämpft werden können, was es zu einem sehr effektiven Mittel für alle Gärtner macht.

Viele Gärtner, vor allem diejenigen, die im Freiland anbauen, verwenden Neemöl alle ein bis zwei Wochen als vorbeugende Maßnahme, indem sie die Pflanze mit einem feinen Spray besprühen, um einen Befall im Keim zu ersticken. Aber auch wenn Du es nur bei einem Befall anwendest, kann es sich als sehr wirksam erweisen.

Die Anwendung von Neemöl ist ziemlich simpel. Normalerweise wird es als Blattspray angewendet, aber in bestimmten Fällen kann es auch auf den Boden gesprüht werden. In den meisten Fällen sollte es nur an Pflanzen während der Wachstumsphase angewendet werden, da es die Qualität der Blüten beeinträchtigen kann – aber dazu gleich mehr. Erfahre in den folgenden Abschnitten, wie Du Neemöl im Innen- und Außenbereich zur Bekämpfung von Cannabisschädlingen einsetzen kannst.

Gegen was ist Neemöl wirksam?

Neemöl wirkt gegen ein breites Spektrum von Schädlingen, die Cannabis lieben, darunter Spinnmilben, die für ihre schnelle Vermehrung und die Beschädigung von Pflanzenblättern berüchtigt sind, sowie Trauermücken, die Gärtnern ebenfalls häufig Kopfschmerzen bereiten. Es ist auch wirksam gegen Blattläuse, Weiße Fliegen, Raupen – die Liste ist lang.

Neemöl ist aber nicht nur zur Bekämpfung von Horden von Insekten geeignet. Es spielt auch eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Pilzkrankheiten wie dem Echten Mehltau – einer weit verbreiteten Krankheit, die einen weißen, puderartigen Belag auf der Blattoberfläche verursacht und die Pflanzengesundheit und den Ertrag erheblich beeinträchtigen kann.

Das Öl wirkt, indem es Insekten erstickt und in den Lebenszyklus von Pilzen durch die Verhinderung der Keimung neuer Sporen eingreift. Diese doppelte Wirkung macht Neemöl sehr effektiv bei einigen der häufigsten Schädlinge und Krankheiten, die Deinen Cannabisanbau behindern können. Da es außerdem umweltfreundlicher ist als andere Pestizide, wird es von vielen als erste Wahl angesehen, wenn ein Anbau etwas Unterstützung benötigt.

Sprüht man Neemöl auf den Boden oder die Blätter?

Am häufigsten wird Neemöl als Blattspray auf die grünen Teile der Pflanze gesprüht, sprich auf die Blätter, Zweige und Stängel (aber hoffentlich nicht auf die Blüten). Die Wirksamkeit von Neemöl geht jedoch über die oberirdischen Pflanzenteile hinaus; es kann auch auf den Boden aufgetragen werden, um Schädlinge wie Trauermücken an ihrem Ursprung zu bekämpfen.

Wird es auf den Boden aufgetragen, wirkt Neemöl auf das Larvenstadium verschiedener Schädlinge und verhindert, dass diese heranreifen und weiteren Schaden an den Pflanzen verursachen. Bei Pilzinfektionen hemmt es deren Vermehrungsfähigkeit, so dass eine Kolonie hoffentlich schon im Keim erstickt wird. Wenn Du eine gesunde Rhizosphäre voller nützlicher Organismen wie Mykorrhizapilze kultiviert hast, solltest Du Dir bewusst sein, dass Neemöl nicht selektiv ist und auch nützliche Pilze und Insekten wahllos angreifen wird. Je nach Deinen Gegebenheiten kann es also hilfreich sein, nach der Anwendung von Neemöl etwas reichhaltigen Kompost in den Boden einzuarbeiten, um ihn wieder anzureichern.

Wenn Du Neemöl auf die Blätter sprühst, solltest Du dies unbedingt während der kühleren Tageszeiten tun, vorzugsweise früh morgens oder spät abends, um die Sonnenstunden zu vermeiden. Dies ist besser, da Neemöl, wenn es in der Mittagssonne aufgetragen wird, die Hitze und das Licht der Sonne verstärken kann, was die Gefahr von Verbrennungen an den Blättern erhöht.

Kann ich Neemöl auf meine Buds sprühen?

Bei Cannabispflanzen in der Blütephase ist Vorsicht geboten. Das direkte Auftragen von Neemöl auf die Blüten wird nicht empfohlen, da es den Geschmack und das Aroma des Endprodukts beeinträchtigen kann. Wenn Schädlinge während der Blütephase ein Problem darstellen, solltest Du Dich auf die Anwendung auf den Boden konzentrieren oder das Laub nur leicht besprühen, ohne dass die Buds selbst damit in Berührung kommen.

Wenn ein Schädlingsbefall droht, Deine Pflanzen zu vernichten, hast Du womöglich keine andere Wahl, als während der Blütephase Neemöl zu verwenden. Versuche in diesem Fall, die Buds so weit wie möglich außen vor zu lassen. Es wird nicht nur einen bitteren Geschmack hinterlassen, wenn Du sie konsumierst, sondern kann auch die Harzproduktion hemmen, wodurch der Gehalt an Cannabinoiden und Terpenen Deiner Ernte sinkt. Zumindest solltest Du in den letzten drei Wochen der Blütephase kein Neemöl mehr anwenden.

Wie man Neemöl bei Cannabispflanzen indoor richtig anwendet

Einer der vielen Nutzen des Anbaus von Cannabis im Innenbereich besteht darin, dass es gegen die meisten Schädlinge, seien es Insekten oder Pilze, gut geschützt ist. Natürlich kann es trotzdem zu Problemen kommen, aber die Wahrscheinlichkeit ist im Vergleich zum Anbau im Freiland weitaus geringer. Sollte dennoch eine Kolonie von Schädlingen auftauchen, um sich an Deiner Pflanze zu laben, kannst Du sie folgendermaßen verjagen.

Anleitung

  1. Mische eine Neemöl-Lösung: Vermische 1–2 Teelöffel Neemöl mit 4–5 Litern Wasser und ein paar Tropfen milder Flüssigseife, die als Emulgator wirkt. Verwende warmes, aber nicht heißes Wasser.
  2. Trage die Lösung während der Dunkelstunden auf: Sprühe die Neemöl-Lösung auf Deine Pflanzen, wenn das Licht ausgeschaltet ist. Achte darauf, sowohl die Ober- als auch die Unterseite der Blätter zu bedecken, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Sprühe großzügig, denn Deine Pflanze wird es vertragen, aber die Schädlinge werden sehr verärgert sein.
  3. Wiederhole den Vorgang nach Bedarf: Je nach Schwere des Schädlings- oder Krankheitsproblems kannst Du täglich weiter sprühen, bis das Problem verschwunden ist.

Wie man Neemöl bei Cannabispflanzen im Freien anwendet

Die Anweisungen für die Anwendung von Neemöl bei Cannabispflanzen im Freien sind ähnlich wie bei der Anwendung im Innenbereich, mit ein paar Anpassungen bezüglich Umfang und Umweltfaktoren. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass Du Neemöl beim Outdoor-Anbau verwenden musst, da Du dabei keinen inhärenten Schutz gegen Schädlinge hast.

Wie bereits erwähnt, kannst Du Neemöl auch etwa einmal pro Woche bei Pflanzen im Freien als vorbeugende Maßnahme anwenden.

Anleitung

  1. Bereite größere Mengen vor: Je nach Größe Deines Outdoor-Grows musst Du möglicherweise größere Mengen der Neemöl-Lösung vorbereiten. Stelle mehr her, als Du brauchst, da Du nicht möchtest, dass Dir das Öl ausgeht, bevor Du das Problem gelöst hast!
  2. Berücksichtige die Umweltbedingungen: Achte auf die Wettervorhersage, denn Regen kann Neemöl von den Pflanzen abwaschen, was Dir einen Strich durch die Rechnung machen würde. Warte bitte, bis es trocken ist. Trage, wie bereits erwähnt, das Öl früh morgens oder abends auf. Wenn die Sonne im Zenit steht, kann die Lösung die Blätter verbrennen, was ein unerwünschtes zusätzliches Problem für Deinen Anbau bedeutet!
  3. Sei gründlich: Pflanzen im Freien sind anfälliger für Schädlinge und Krankheiten. Achte also darauf, dass alle Pflanzenteile, einschließlich der Stängel, gründlich behandelt werden.
  4. Wiederhole den Vorgang nach Bedarf: Im Freien ist es wahrscheinlicher, dass Du Dein Neemöl eine Zeit lang weiter anwenden musst, um sicherzustellen, dass ein Befall richtig bekämpft wird. Gib nicht auf – es sollte irgendwann funktionieren!

Tipps zur Anwendung von Neemöl bei Cannabispflanzen

  • Konsequenz ist der Schlüssel zum Erfolg: Regelmäßige Anwendungen von Neemöl können den Ausbruch von Schädlingen und Krankheiten verhindern, bevor sie entstehen.
  • Übermäßiger Gebrauch ist zu vermeiden: Neemöl ist zwar sicher, aber eine übermäßige Anwendung kann zu gestressten Pflanzen führen. Halte Dich an die empfohlenen Konzentrationen und Anwendungshäufigkeiten. Verwende es nur niedrig dosiert, wenn kein Befall vorliegt.
  • Überwache die Gesundheit Deiner Pflanzen: Behalte Deine Pflanzen nach der Anwendung von Neemöl im Auge und achte auf Anzeichen von Stress oder unerwünschten Reaktionen.
  • Mische es mit einem Emulgator: Wie bereits erwähnt, kann die Zugabe von Seife oder Waschmittel Dein Neemöl verbessern, da es sich besser mit den Pflanzen und Schädlingen verbindet und dadurch effektiver wird.
  • Verwende warmes, aber kein heißes Wasser: In warmem Wasser verteilt sich das Neemöl besser. Wenn Du jedoch zu heißes Wasser verwendest, können die hilfreichen Enzyme denaturieren, so dass Dein Gebräu unwirksam wird!
  • Erwärme das Öl vor dem Mischen: Wenn möglich, solltest Du Dein Neemöl erwärmen, bevor Du es mit Wasser vermischst, denn je wärmer es ist, desto flüssiger wird es. Die ideale Temperatur liegt bei 25 ºC, aber auch Zimmertemperatur wird sehr hilfreich sein.

Ist Neemöl für Cannabispflanzen sicher?

Neemöl gilt weithin als sicher für Cannabispflanzen und bietet eine biologische Alternative zu synthetischen Pestiziden. Sein natürlicher Ursprung und seine biologische Abbaubarkeit machen es zu einer bevorzugten Wahl für umweltbewusste Grower. Obwohl es im Allgemeinen sicher für Pflanzen und die Umwelt ist, können große Mengen von Neemöl dennoch schädlich sein. Die übermäßige oder hochkonzentrierte Verwendung von Neemöl kann Deine Cannabispflanzen schädigen, so dass Du auch bei der Anwendung dieses relativ sicheren Pestizids vorsichtig sein solltest.

Am wichtigsten ist, dass Du Dein Bestes tust, um Neemöl von den Cannabisblüten fernzuhalten, da es diese schädigen würde. Die Potenz würde verringert und der Geschmack beeinträchtigt werden. Natürlich musst Du die Risiken der Anwendung eventuell in Kauf nehmen, wenn auch Deine Blüten angegriffen werden, aber es lohnt sich, dies zu bedenken.

Neemöl ist eine vielseitige, effektive und sichere Option zur Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten beim Cannabisanbau. Wenn Du die Richtlinien für die Anwendung befolgst und es mit Bedacht einsetzt, kannst Du Deine Pflanzen schützen, ohne auf scharfe Chemikalien zurückgreifen zu müssen. Denke bitte daran, dass der Schlüssel zu einer erfolgreichen Schädlingsbekämpfung nicht nur in der Behandlung liegt, sondern auch in der konsequenten Pflege und Überwachung der Gesundheit Deiner Pflanzen.

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