Die Bedeutung Von Stickstoff Für Cannabispflanzen

Stickstoff Und Cannabis Pflanzen

Luke Sholl
Luke Sholl
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Stickstoff ist einer der drei wichtigsten Nährstoffe, den alle Pflanzen, einschließlich Cannabis, zum Wachsen benötigen. Wenn Deine Cannabispflanze nicht genug oder zu viel dieses wichtigen Elements bekommt, können und werden schwere Wachstumsprobleme auftreten. In diesem Artikel beleuchten wir im Detail, welche Rolle Stickstoff beim Cannabisanbau spielt.

Was ist Stickstoff?

Was ist Stickstoff?

Stickstoff, das häufigste chemische Element in unserer Atmosphäre (auch in der Erde und im Wasser reichlich vorhanden), ist für alle Lebewesen von entscheidender Bedeutung. Für das Pflanzenwachstum spielt es eine besonders wichtige Rolle, da es für die Produktion von Chlorophyll benötigt wird, dem Pflanzenpigment, das für die Photosynthese essentiell ist.

Stickstoff (N) gilt als "primärer" Makronährstoff für Cannabispflanzen, weil sie während ihres gesamten Lebens große Mengen davon benötigen, wobei der Bedarf im Wachstumsstadium besonders hoch ist. Das Element teilt seinen Platz als essentieller Pflanzennährstoff mit Phosphor (P) und Kalium (K), den beiden anderen primären Makronährstoffen. Stickstoff ist aber auch ein mobiler Nährstoff. Dies bedeutet, dass Cannabispflanzen ihn bei einem entsprechenden Mangel von älteren Blättern zu neuem Wachstum verschieben können. Aus diesem Grund zeigt sich ein Stickstoffmangel normalerweise zuerst bei älteren Blättern am Boden.

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Gute Erde für Cannabis hat immer genug Stickstoff, wobei es allerdings vorkommen kann, dass er in einer Form vorliegt, die der Pflanze nicht sofort zur Verfügung steht. In diesem Fall ist es wichtig, für eine gesunde Präsenz von Mikroben im Boden zu sorgen, die ihn abbauen können.

Stickstoff-Fixierung

Damit Pflanzen Stickstoff aufnehmen können, muss natürlicher Stickstoff in seiner molekularen Form zunächst einem Prozess unterzogen werden, den man als "Stickstoff-Fixierung" bezeichnet. Dabei wird der natürlich vorkommende molekulare Stickstoff (N2) in eine Form umgewandelt, die den Pflanzen zur Verfügung steht.

Zunächst wird der Stickstoff aus der Atmosphäre durch Regen in der Erde und im Wasser abgelagert. Mikroorganismen im Boden wandeln es dann in Ammoniak, Nitrite und Nitrate um, die von Pflanzen genutzt werden können. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, wie Stickstoff "fixiert" werden kann – zum Beispiel teilweise durch Blitzschläge in der Atmosphäre, oder durch einen menschgemachten Vorgang, der zur künstlichen Herstellung von stickstoffreichem Dünger verwendet wird.

Tipp: Die Verfügbarkeit von Stickstoff hängt vom pH-Wert des Bodens oder der Wasser-/Nährlösung ab. Beim Anbau direkt in der Erde steht Pflanzen bei einem pH-Wert unter 5,5 kein Stickstoff mehr zur Verfügung. Beim Anbau in Hydrokultur oder Kokosfaser können die Pflanzen das Element in einem weiten pH-Wertebereich von 2–7 nutzen.

Warum brauchen Cannabispflanzen Stickstoff?

Warum brauchen Cannabispflanzen Stickstoff?

Cannabis ist während seines gesamten Lebenszyklus auf Stickstoff angewiesen, wobei die Pflanzen während der Wachstumsphase viel mehr von diesem Nährstoff benötigen. Dies ist der Grund, warum Cannabisnährstoffe, die für das vegetative Stadium bestimmt sind, normalerweise mehr Stickstoff enthalten als Nährstoffpräparate für die Blütephase. Die Pflanzen benötigen das Element, um Chlorophyll, Proteine, Aminosäuren und andere wichtige biologische Verbindungen zu produzieren. Dies ist besonders wichtig, damit Weed-Pflanzen ihren Stiel, ihre Blätter und Zweige wachsen lassen können. Ist Stickstoff nicht in ausreichender Menge verfügbar, treten Wachstumsprobleme auf und Deine Pflanzen sterben höchstwahrscheinlich ab.

Funktionen von Stickstoff

Wir haben die meisten Funktionen bis zu einem gewissen Grad bereits erwähnt, aber die Stickstoff-Funktionen sind im Wesentlichen folgende:

  • Unentbehrlich für das vegetative Wachstum, aber auch während der Blüte erforderlich (wenn auch in geringeren Mengen)
  • Essentiell für die Photosynthese (Chlorophyll-Produktion)
  • Erhöht die Pflanzenresistenz gegen Krankheiten und Schädlinge
  • Erhöht die Frostbeständigkeit

Bedarf im Frühstadium

Cannabis benötigt in den ersten 2–3 Wachstumswochen keine Nährstoffe. Verzichtet man auf eine frühe Düngung, wird das Wurzelwachstum gefördert und die allgemeine Pflanzengesundheit verbessert. Beginne mit der Düngung erst, wenn die Pflanzen eine Höhe von 15–20cm erreicht haben. Halte Dich bei den ersten Düngergaben an geringe Mengen (25–50% der empfohlenen Dosierungen).

Bedarf während der Wachstumsphase

Ab Woche 4, wenn Deine Cannabispflanzen in das vegetative Wachstumsstadium eingetreten sind, benötigen sie neben anderen essentiellen Cannabisnährstoffen viel Stickstoff. Falls Du ein Cannabis-Nährstoffpräparat für das vegetative Wachstum verwendest, halte Dich an die empfohlenen Düngepläne und Dosierungen. Mach Dir aber auch bewusst, dass der Nährstoffbedarf für Cannabis variieren kann, zum Beispiel abhängig von der Größe der Pflanzen und davon, wie schnell und kräftig sie wachsen. Eine kleine autoflowering Cannabispflanze benötigt beispielsweise weniger Stickstoff als ein großes, kräftig wachsendes feminisiertes Exemplar. Ebenso solltest Du berücksichtigen, dass es leicht zu einer Überdüngung kommen kann.

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Bedarf während der Vorblüte

Die Vorblüte erfolgt unmittelbar bevor Dein Cannabis blüht. In nur 1–2 Wochen wachsen Deine Pflanzen kräftig, wobei sich einige Sorten bis zum 2–3-fachen ihrer aktuellen Höhe strecken. Um diesem besonders kräftigen Wachstum gerecht zu werden, hat Dein Cannabis einen maximalen Nährstoffbedarf, was insbesondere den Stickstoff betrifft. Die Düngepläne für kommerzielle Cannabis-Nährstoffpräparate berücksichtigen dies normalerweise. Achte nur darauf, dass Du nicht vorzeitig auf spezifische Nährstoffpräparate für die Blüte umsteigst, bevor das vegetative Wachstum Deines Cannabis vollständig zum Stillstand gekommen ist.

Bedarf während der Blüte

Wenn die Vorblüte voranschreitet hat und das vegetative Wachstum zum Stillstand gekommen ist, hat Dein Cannabis offiziell die Blütephase erreicht. Von nun an bringen Deine Pflanzen nicht mehr viel "Grün" hervor und konzentrieren sich stattdessen auf die Entwicklung ihrer Blüten. Jetzt brauchen sie weniger Stickstoff, wollen aber mehr Phosphor und Kalium. Auch hier sollten gute kommerzielle Nährstoffpräparate für die Blüte dies in ihren Düngeanleitungen berücksichtigen.

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Tipp: Nährstoffpräparate für den Cannabisanbau sind normalerweise in zwei Varianten erhältlich: ein Nährstoffpräparat für das vegetative Wachstum und ein entsprechendes Präparat für die Blüte. Jedes weist, abhängig vom Wachstumsstadium, die richtigen Nährstoffverhältnisse für Dein Cannabis auf. Dies bedeutet, dass sie für das Wachstum reich an Stickstoff (N) sind, für die Blüte allerdings weniger Stickstoff, aber dafür mehr Phosphor (P) und Kalium (K) enthalten.

Stickstoff in chemischem und organischem Dünger

Stickstoff in chemischem und organischem Dünger

Nährstoffe für Cannabis sind entweder mineralisch (chemisch) oder biologisch. Mineralische Nährstoffprodukte (die meisten Arten von Cannabis-Nährstoffen für den Anbau in Erde) liefern Nährstoffe direkt an die Pflanzen; typischerweise in einer Form, die den Pflanzen leicht zur Verfügung steht.

Wenn man dagegen einen Bio-Anbau durchführt, düngt man die Pflanzen nicht so sehr, sondern schafft vielmehr eine geeignete Umgebung für nützliche Mikroorganismen im Boden. Mikroorganismen ernähren sich von organischen Stoffen wie Kompost und wandeln sie in Nährstoffe für die Pflanzen um. Kommerzielle (mineralische) Nährstoffpräparate enthalten häufig Stickstoff in Form von Ammonium oder Nitrat oder beidem. Als Grower hat man jedoch viele biologische Optionen.

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Gute organische Stickstoffquellen sind:

  • Dung wie Hühnermist
  • Kompost und andere organische Stoffe, d. h. Grasschnitt oder Luzerne-Pellets
  • Kaffeesatz
  • Anpflanzung von Hülsenfrüchten (Bohnen, Erbsen) neben Deinem Cannabis. Hülsenfrüchte wandeln atmosphärisches Stickstoffgas in eine biologisch verfügbare Form um. Deshalb ergeben sie hervorragende Begleitpflanzen für Dein Cannabis.

Stickstoffmangel

Stickstoffmangel ist wohl einer der häufigsten Nährstoffmängel, die beim Cannabisanbau auftreten. Er tritt besonders häufig bei Anbauneulingen auf, die mit kräftigen, schnell wachsenden Sorten arbeiten, die von Natur aus einen hohen Bedarf an Stickstoff haben, um ihr Wachstum anzutreiben. In unserem ausführlichen Beitrag über Stickstoffmangel erfährst Du, wie genau Du dieses weit verbreitete Problem von Growern identifizieren und angehen kannst.

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Stickstoffüberschuss (Toxizität)

Eine Stickstofftoxizität tritt auf, wenn Deine Pflanzen mehr Stickstoff erhalten, als sie aufnehmen und verwerten können. Dies ist eine der häufigsten Formen der Überdüngung, die bei Growern vor allem während des Übergangs von der Wachstums- in die Blütephase zu beobachten ist. Leider kann eine Stickstofftoxizität für Cannabispflanzen tödlich sein, also sieh Dir unseren entsprechenden Beitrag an, um zu erfahren, wie Du es vermeidest, Cannabispflanzen mit Stickstoff zu überdüngen.

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Stickstoff ist einer der Hauptnährstoffe, den Cannabispflanzen zum Überleben benötigen. Denke jedoch daran, dass es zwischen einer guten Versorgung Deiner Pflanzen und Überdüngung einen schmalen Grat gibt. Dieses Gleichgewicht zu finden, kann eine Herausforderung für Grower sein, die Du nur mit mehr Erfahrung meistern kannst.

 

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