Kalzium Und Cannabis Pflanzen

Kalzium Und Cannabis Pflanzen

Steven Voser
Steven Voser
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Kalzium ist einer der Hauptnährstoffe, die Cannabis für gesundes Wachstum und wichtige biologische Funktionen benötigt. Ein Mangel oder Überschuss kann beim Anbau alle möglichen Probleme verursachen. Wir zeigen hier, wie man jedes Problem, das im Zusammenhang mit Kalzium steht, erkennen, lösen und verhindern kann.

Cannabispflanzen benötigen Kalzium für ein gesundes Wachstum. Steht dieses Element nicht in ausreichender Menge zur Verfügung oder ist zu viel davon vorhanden, werden Deine Pflanzen krank und Dein Ertrag leidet. Wir untersuchen die Bedeutung von Kalzium beim Anbau von Cannabis und erklären Dir, wie man Kalziummangel oder Kalziumtoxizität erkennen kann und wie sich diese Probleme beheben und verhindern lassen.

Was ist Kalzium?

Im Zusammenhang mit dem Cannabisanbau ist Kalzium neben Magnesium und Schwefel einer der essentiellen sekundären Makronährstoffe für die Pflanzen. Sie werden als sekundär eingestuft, da sie zwar in relativ großen Mengen benötigt werden, aber nicht ganz so notwendig sind wie die primären Makronährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K).

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Tatsächlich sind sekundäre Nährstoffe für das Pflanzenwachstum fast genauso wichtig wie die wichtigsten NPK-Nährstoffe. Sie werden benötigt, damit Deine Pflanzen ihr volles Potenzial entfalten, ihr Leben lang gesund bleiben und Dich mit einem fantastischen Ertrag belohnen können.

Cannabis nimmt Kalzium in die Zellen auf, kann es aber nicht von älterem zu neuerem Gewebe verlagern, wie dies bei einigen anderen Nährstoffen wie Stickstoff der Fall ist. Aus diesem Grund wird Kalzium als unbeweglicher Nährstoff eingestuft, während es sich bei Stickstoff um einen mobilen Nährstoff handelt. Falls der Pflanze ein unbeweglicher Nährstoff wie Kalzium fehlt, zeigen sich Probleme häufig zuerst beim neuen Wachstum und nicht beim alten Gewebe.

Warum brauchen Cannabispflanzen Kalzium?

Warum brauchen Cannabispflanzen Kalzium?

Kalzium wird von der Pflanze in allen Wachstumsphasen benötigt, obwohl die Menge je nach Wachstumsphase variiert. Es ist reichlich in die Zellen der Pflanze eingebettet und erfüllt dort eine Vielzahl von Funktionen.

Obwohl die Rolle des Kalziums beim Wachstum von Cannabispflanzen ziemlich nuanciert ist, kann es in einige wichtige Beiträge unterteilt werden. Kurz gefasst leistet Kalzium Folgendes:

  • Es verbessert die Absorption und Translokation von Nährstoffen. Es ist wichtig, damit Cannabispflanzen andere Nährstoffe aufnehmen können. Deshalb führt ein Kalziummangel häufig auch zu anderen Nährstoffmängeln.

  • Es fördert die Zellmembranpermeabilität. Es hält die benötigten Nährstoffe in den Zellen und lässt andere Nährstoffe in andere Zellen gelangen.

  • Es stärkt das Pflanzengewebe. Es stärkt die Zellwandstruktur in allen Teilen der Pflanze, einschließlich der Stiele, Blätter und Wurzeln. Dies verbessert die Robustheit der Pflanzen und wirkt sich positiv auf ihre allgemeine Gesundheit aus.

  • Es fördert die Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten. Stärkeres Pflanzengewebe bedeutet, dass die Pflanzen Schädlingsbefall und Krankheiten besser widerstehen können.

  • Es schützt die Pflanzen vor Hitzestress. Es fördert die Atmung des Pflanzengewebes und stimuliert Enzyme, die Cannabispflanzen bei plötzlichen Temperaturänderungen schützen.

  • Es pflegt die Zellen der Cannabispflanze. Es reguliert und steuert die Hormon- und Enzymaktivitäten und spielt eine wichtige Rolle bei der Energieerzeugung und Genexpression.

Kalziumbedarf während verschiedener Wachstumsstadien

Kalziumbedarf während verschiedener Wachstumsstadien

Frühes Stadium

Für Setzlinge und Stecklinge ist es am besten, wenn Du, falls überhaupt, nur eine minimale Menge an Nährstoffen verwendest. Erst, wenn die Pflanze 15cm erreicht hat, solltest Du mit der Düngung beginnen – und zwar vorsichtig mit niedrigen Nährstoffdosen (25% der empfohlenen Dosierung).

Wachstumsphase

Gib Deinen Cannabispflanzen nach Woche 4, wenn sie in die vegetative Phase eingetreten sind, geeignete Nährstoffe in der empfohlenen Dosierung. Die Pflanzen benötigen eine stickstoffreiche Ernährung mit mäßigem Kalziumgehalt. Glücklicherweise enthalten die meisten vorgefertigten Cannabis-Nährstoffmischungen sekundäre Nährstoffe wie Kalzium.

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Vorblüte

Cannabis wächst während der Vorblüte kräftig und manche Pflanzen können sich in sehr kurzer Zeit erheblich strecken. Zu diesem Zeitpunkt wollen Deine Pflanzen zusätzliches Kalzium und Magnesium, die ihnen beide helfen, robuste Wurzeln und schwere Blüten auszubilden.

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Blüte

Obwohl Cannabispflanzen in der Blüte weniger Kalzium brauchen, wird das Element dennoch für ein gesundes Blütenwachstum benötigt. Ein schwerwiegender Kalziummangel während der Blüte kann das Blütenwachstum und den Ertrag negativ beeinflussen. Halte Dich daher an die empfohlene Dosierung.

Kalzium in chemischem vs. organischem Dünger

Kalzium in chemischem vs. organischem Dünger

Die Entscheidung, ob Du organisch anbaust (mit Kompost und "Superböden") oder Dich an mineralische Nährstoffe hältst, hängt von Deinen Vorlieben und Erwartungen ab. Was Kalzium angeht, hast Du in beiden Fällen viele Möglichkeiten.

Falls Du mit mineralischen (z. B. chemischen) Nährstoffen anbaust, enthält jeder korrekt vorgefertigte Cannabis-Nährstoffdünger Calciumnitrat bzw. Calciumchlorid oder beides. Da ein Kalziummangel selbst bei hochwertigen Nährstoffen relativ häufig auftritt, wird empfohlen, einige Kalziumzusätze zur Hand zu haben. Hast Du welche in Deinem Arsenal, kannst Du Kalzium problemlos hinzufügen. Alternativ kannst Du auch Calciumnitrat ausprobieren, einen Dünger mit 20% Kalzium und 15% Stickstoff.

Falls Du biologisch anbaust, gibt es keinen Mangel an Rohstoffen, die Du Deiner Erde oder Deinem Wasser hinzufügen kannst, um Kalzium bereitzustellen. Dolomitkalk und Gips sind die übliche Wahl, aber Du kannst auch Eierschalen, Muscheln, Austernschalen oder Holzasche verwenden. Alle diese natürlichen Materialien enthalten mindestens 30% Kalzium.

Anbautipps rund um Kalzium

Cannabis-Anbautipps rund um Kalzium

Falls Du in Erde anbaust, solltest Du einen pH-Wert von 6,2–7,0 anstreben und den entsprechenden Wert Deines Wassers nicht unter 6,2 fallen lassen. Beim hydroponischen Anbau beträgt der optimale pH-Wert für die Kalziumaufnahme 6,2–6,5. Unterhalb eines pH-Werts von 6,2 steht der Pflanze kein Kalzium mehr zur Verfügung, selbst wenn es im Medium vorhanden ist, und es treten folglich Mängel auf.

Werden Pflanzen nicht in Erde, sondern in Kokosfasern angebaut, weisen sie einen höheren Kalziumbedarf auf. In diesem Fall solltest Du spezielle Kokosnährstoffe verwenden, die mehr Kalzium enthalten. Alternativ kannst Du Deiner Düngung Kalzium- und Magnesiumzusätze hinzufügen.

Um wasserlösliches Kalzium herzustellen, das man den Pflanzen direkt verabreichen kann, kannst Du Kalzium aus Eierschalen extrahieren. Dabei zerdrückst Du Eierschalen und gibst sie 7–10 Tage in Essig. Filtriere die Flüssigkeit und verdünne sie im Verhältnis 1:500 oder 1:1000 mit Wasser. Verwende diese Mischung zur Bodenbewässerung oder als Blattspray.

Kalziummangel

Kalziummangel

Obwohl Kalzium in den meisten Cannabis-Nährstoffmischungen und üblicherweise auch im Leitungswasser enthalten ist, kommt ein Kalziummangel gar nicht so selten vor. Hydroponikanbau und Anbau in Kokosfasern können für einen solchen Mangel besonders anfällig sein, er kann aber auch beim Anbau in Erde auftreten. Manche weitere Faktoren wie eine leistungsstarke LED-Beleuchtung sollen den Kalziumbedarf erhöhen.

Was verursacht Kalziummangel?

Du kennst jetzt also die Probleme, die mit einem Kalziummangel einhergehen, fragst Dich aber möglicherweise immer noch, was ihn verursachen kann. Hier sind einige mögliche Gründe für sein Auftreten:

  • Falsche pH-Werte. Falls das Wachstumsmedium zu sauer ist (unter 6,2 pH), wird Kalzium "ausgesperrt" und die Pflanze kann nicht darauf zugreifen (selbst wenn es vorhanden ist)

  • Anbau in Erde schlechter Qualität, der Kalzium fehlt

  • Anbau in Kokosfasern ohne Kokosnährstoffe, die zusätzliches Kalzium liefern

  • Verwendung von Umkehrosmosewasser. Leitungswasser enthält in der Regel ausreichend Kalzium, so dass ein Mangel wahrscheinlich nicht auftritt. Umkehrosmosewasser erfordert jedoch eine Kalzium-/Magnesium-Ergänzung

  • Übermäßiger Kaliumgehalt im Boden


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Wie man einen Kalziummangel erkennt

Wie bereits erwähnt, ist Kalzium ein unbeweglicher Nährstoff, weshalb sich die Symptome hauptsächlich bei neuem Wachstum zeigen. Da Kalzium andererseits ein wichtiger Nährstoff ist und ein Mangel viele wichtige biologische Funktionen beeinträchtigt, kann es andere Mängel nachahmen und zu vielfältigen Wachstumsproblemen führen. Hier sind einige der häufigsten Symptome:

  • Betroffen ist hauptsächlich das neue Wachstum an der Spitze der Pflanze

  • Junges Wachstum kann sich kräuseln, verdrehen und absterben. Junge Triebe können gelb oder lila werden

  • Du wirst ein insgesamt langsames und verkümmertes Wachstum sowie schwache und krank aussehende Pflanzen bemerken, wenn die Wurzeln in Mitleidenschaft gezogen wurden

  • Große braune Flecken auf den Blättern sind ein verräterisches Anzeichen. Die Blattränder werden braun und zerbröckeln und färben sich später gelb

  • Die Blüten werden nicht groß und sehen möglicherweise deformiert aus

  • Die Pflanzen haben hohle Stiele und schwache Zweige, die leicht brechen

  • Es besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit für Wurzelfäule und Pflanzen sind anfälliger für Krankheiten wie Pilz- und Bakterieninfektionen

Wie man Kalziummangel behandelt

Die Anzeichen zu bemerken, ist eine Sache, sie anzugehen eine andere. So kann man einen Kalziummangel in Abhängigkeit der Anbaumethode behandeln:

  • In Erde

    Stelle zunächst den korrekten pH-Wert in Deiner Erde sicher. Dieser sollte zwischen 6,2 und 7,0 liegen. Falls der pH-Wert nicht stimmt, spülst Du die Erde mit reinem, den Wert korrigierenden pH-Wasser. Stelle dann Nährstoffe in der empfohlenen Dosierung bereit. Wenn Du Deine Pflanzen schnell mit Kalzium versorgen möchtest, sprühe sie mit einem Kalzium- und Magnesiumpräparat ein.

  • In Hydro und Kokosfaser

    Achte beim Anbau in Wasser darauf, Deine ppm-Werte zu überprüfen. Liegen diese unter 150ppm, fügst Du Kalzium und Magnesium hinzu. Überprüfe außerdem den pH-Wert Deines Wassers/Tanks. Sollte der pH-Wert außerhalb von 6,2–6,5 liegen, spülst Du Dein System mit pH-Wasser und stellst daraufhin die richtigen Nährstoffe bereit. Du kannst auch eine schnelle Notfalllösung in Form eines Blattsprays durchführen.

Kalziumtoxizität

Kalziumtoxizität

Eine Kalziumtoxizität (überschüssiges Kalzium) ist zwar weniger wahrscheinlich als ein Mangel, auftreten kann dieses Phänomen aber trotzdem. Was es jedoch ebenso problematisch macht, ist die Tatsache, dass sie andere Nährstoffsperren und -mängel verursachen kann. Infolgedessen ist es nicht immer leicht, eine Kalziumtoxizität zu erkennen.

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Was verursacht Kalziumtoxizität?

Obwohl eine vorliegende Kalziumtoxizität nicht allzu einfach zu erkennen ist, kann man die möglichen Ursachen ziemlich leicht aufschlüsseln. Kalziumtoxizität kann aus verschiedenen Gründen auftreten, zu denen die folgenden gehören:

  • Zu viel Kalzium im Boden (DIY-Bodenmischung mit zu viel Kalk usw.)

  • Überdüngung (insbesondere bei Jungpflanzen und Sämlingen) mit Kalziumzusätzen – zu früh oder in der falschen Dosis.

Wie man Kalziumtoxizität erkennt

Nachdem Du nun die Ursachen kennengelernt hast, kannst Du besser erkennen, ob und wann sie aufgetreten sind. Hier sind die Hauptmerkmale der Kalziumtoxizität:

Früher Zeitpunkt:

  • Rote und orangefarbene Rostflecken auf den Blättern
  • Verkümmertes Wachstum
  • Herabhängende Blätter
  • Zeigt sich als Kalium-, Magnesium- und Eisenmangel (mit verwandten Symptomen)

Spätes Stadium:

  • Ganze Blätter werden gelb und braun
  • Blätter trocknen aus und zerbröckeln
  • Andere allgemeine Symptome der Ernährungskrankheit bei Pflanzen

Wie man Kalziumtoxizität behandelt

Wie man Kalziumtoxizität behandelt

Falls Du festgestellt hast, dass Deine Cannabispflanzen an Kalziumtoxizität leiden, hast Du nicht viel Zeit zu verlieren. So kannst Du das Problem so schnell wie möglich beheben, abhängig davon, ob Du in Wasser, Kokosfasern oder Erde anbaust:

  • In Erde

    Spüle Deine Pflanzen mit reinem Wasser, das den richtigen pH-Wert (6,5-7,0) aufweist, um überschüssige Mineralien zu entfernen. Lasse den Boden dann bis zur nächsten Bewässerung vollständig austrocknen. Verwende anschließend nur noch pH-Wasser und dünge eine Woche lang nicht. Lasse die Pflanzen das restliche Kalzium verbrauchen, das in ihrem Gewebe gespeichert ist. Dünge anschließend die Nährstoffe in den empfohlenen Mengen.

  • In Hydro und Kokosfasern

    Spüle das Medium mit pH-Wasser und/oder wechsele das Wasser in Deinem Tank. Beginne dann mit der Düngung bei der Hälfte des normalen EC-Wertes.

So verhindert man Kalziumtoxizität

  • Überprüfe Deine Wasserqualität

    Das meiste Leitungswasser enthält bereits Kalzium und Magnesium, obwohl dies variieren kann. Wenn Du diese Werte kennst (frage Deinen Wasserversorger nach diesen Informationen), verwende diese Menge bei der Düngung Deiner Pflanzen als BasisECWert. Das wird dazu beitragen, Deine Ca-/Mg-Mengen auf dem richtigen Niveau zu halten

  • Miss den pH-Wert Deines Wassers alle paar Monate

    Der pH-Wert von Leitungswasser ist nicht immer konstant und kann sich beispielsweise im Winter oder Sommer ändern. Kennst Du den genauen pH-Wert Deines Wassers, verringert sich das Risiko einer Nährstoffsperre

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