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Von Psychedelika Inspiriert
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Wurde Alice Im Wunderland Von Psychedelika Inspiriert?

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Alice im Wunderland wurde seit den 1960er Jahren mit psychedelischen Drogen in Verbindung gebracht. Und obwohl es Argumente gegen eine solche Theorie gibt, wurde der Zusammenhang nichtsdestotrotz festgestellt.

Von Natur aus werden Kindergeschichten von Fantasie angetrieben, drehen sich um mythische Kreaturen und halten am Ende eine wertvolle Lektion bereit. Davon abgesehen werden Geschichten mit so viel Fantasie leicht von unschuldigen Kindern aufgenommen und bereiten ihnen Vergnügen.

Wenn man sie aber als anspruchsvolle Erwachsene liest, könnten solche Geschichten wohl ein Nebenprodukt des Einflusses von psychedelischen Drogen sein. Ein gutes Beispiel wäre das klassische Buch Alice im Wunderland von Lewis Carroll, eine Geschichte, die sich um ein Mädchen dreht, das buchstäblich in ein Kaninchenloch fällt und eine ganz neue Welt findet, die sie dann erforschen kann.

Unterwegs trifft sie auf andere Charaktere und findet sich (interessanterweise) unter dem Einfluss eines Pilzes wieder. Die Geschichte endet, als Alice aufwacht, nur um herauszufinden, dass ihre Eskapaden nur Teil eines komplizierten Traums waren.

Wenn man die Geschichte von einem oberflächigen Standpunkt aus betrachtet, wäre es einfach zu schlussfolgern, dass Alice im Wunderland von Lewis Carrolls eigenen Abenteuern mit Psychedelika inspiriert sein könnte. Aber könnte es auch eine weit hergeholte Theorie sein?

PSYCHEDELISCHE THEORIE SEIT DEN 1960ER JAHREN

Psychedelische Theorie Seit Den 1960er Jahren

Die psychedelischen Untertöne in der Handlung von Alice im Wunderland zu untersuchen ist kein neues Phänomen. Seit den 1960er Jahren wurde die Theorie, dass die Abenteuer von Alice von Halluzinogenen inspiriert worden sein könnten, sowohl von Künstlern als auch von Kritikern verfolgt.

Die psychedelische Rockband Jefferson Airplane zum Beispiel wies in ihrem klassischen Song “White Rabbit” aus dem Jahr 1967 unterschwellig darauf hin. Sieh Dir als Beispiel diesen Songtext an:

When the men in the chessboard get up (Wenn die Männer auf dem Schachbrett aufstehen)
And tell you where to go (Und Dir sagen, wohin Du gehen musst)
And you’ve just had some kind of mushroom (Und Du gerade irgendeinen Pilz gegessen hast)
And your mind is moving low (Und Dein Hirn langsam läuft)
Go ask Alice, I think she’ll know (Dann frage Alice, ich glaube sie wird es wissen)

Auch die Leser schafften es, die Punkte miteinander zu verbinden, dass die Handlung der Geschichte “von der Realität abgetrennt” ist und die Tatsache, dass sie während einer Ära geschrieben wurde, als Opiumgebrauch noch legal war. Ein Fan des Disney-Films ging sogar so weit, dass er jede einzelne Szene aus dem Film suchte, die als ein möglicher Hinweis auf Drogen angesehen werden könnte und hat diese zu einem 4-minütigen Youtube-Video zusammengeschnitten. Sieh es Dir selbst an. Einige Referenzen gehen vielleicht ein bisschen zu weit, aber man kann nicht leugnen, dass es genug gibt, um sich darüber zu wundern!

MISSVERSTÄNDNISSE UND UNSTIMMIGKEITEN

Missverständnisse Und Unstimmigkeiten

Natürlich gibt es Menschen, die mit dem Zusammenhang von Alice im Wunderland und Psychedelika nicht einverstanden sind. Laut Dr. Heather Worthington von der Cardiff University gibt es eine starke Möglichkeit, dass Menschen die Geschichte in einen Zusammenhang mit Psychedelika bringen, weil sie während einer Ära geschrieben wurde, in der ihre Verwendung zügellos war und nicht, weil Carroll selbst unter dem Einfluss von irgendwelchen Drogen stand.

Diese genaue Gedankenlinie wurde von Carolyn Vega, der Kuratorin des New York City Museums, weiter unterstützt. Sie fügte hinzu, dass es nie bewiesen wurde, dass Carroll jemals Erfahrungen mit LSD oder anderen halluzinogenen Drogen hatte, als die Geschichte geschrieben wurde.

Seine Tagebücher weisen darauf hin, dass Carroll gelegentlich ein Glas Wein genossen hat und vielleicht Laudanum konsumiert hatte, ein mit Opiaten infundiertes Medikament, das zu dieser Zeit zugänglich war. Aber es gibt keine Erwähnung, dass er Psychedelika eingenommen hätte und es gab auch keine Hinweise darauf, dass Halluzinogene einen Teil von Alices Abenteuern inspirierten.

DIE PSYCHEDELISCHEN INTERPRETATIONEN VON ALICE IM WUNDERLAND

Trotz der großen Meinungsverschiedenheiten und Widersprüche zwischen verschiedenen Experten, schafften es doch viele Künstler, psychedelische Interpretationen dieser klassischen Kindergeschichte zu erschaffen. Eine von ihnen, mit dem treffenden Titel “Curious Alice” war eine Mitteilung des öffentlichen Dienstes, die 1971 veröffentlicht wurde, um gegen Drogenkonsum und Drogenmissbrauch unter Jugendlichen zu demonstrieren.

Video: Curious Alice

Eine weitere Version der Geschichte erschien im Jahr 1982 mit dem Titel “Malice in Wonderland” (auf deutsch “Bosheit im Wunderland”). Im Gegensatz zu Curious Alice, wo ein direkter Ansatz verfolgt wurde, war diese Interpretation eher... hmm... künstlerisch und farbenfroh.

Während der Schwerpunkt auf einem jungen Mädchen lag, das einen Tunnel hinunterging, wurde die Geschichte in einem groteskeren und verdrehteren Sinne präsentiert. Dies wurde von Menschen kritisiert, die behaupteten, dass diese Geschichte angeblich die Ausbeutung von Frauen förderte. Andere sahen es als eine Darstellung der sexuellen Versklavung von Frauen, hauptsächlich auf der Grundlage der Illustrationen, die verzerrte Darstellungen von weiblichen Genitalien zu sein schienen. Sehr eigenartig...

Video: Malice in Wonderland

Wenn Lewis Carroll wirklich nüchtern war, als er sein fantastisches Meisterwerk schuf - wie die Quellen es andeuten - dann kommen wir nicht umhin uns zu fragen, wie trippig die Geschichte gewesen wäre, wenn der Autor wirklich unter dem Einfluss von Zauberpilzen, LSD oder vielleicht sogar Peyote gestanden hätte. Letztendlich wird Alice im Wunderland als einer der renommierten Kinderklassiker in die Geschichte eingehen, neben anderen berühmten Titeln wie Schneewittchen und die sieben Zwerge, Dornröschen und Rapunzel. Sie kann sehr gut unschuldige Kinder erfreuen, deren Fantasie durch diese Geschichte noch für Jahrzehnte kreativ stimuliert wird.

Miguel Antonio Ordoñez
Miguel Antonio Ordoñez
Mit einem AB in Massenmedien und Kommunikation ist Miguel Ordoñez seit mehr als 13 Jahren ein erfahrener Autor und kreiert seit 2017 Inhalte mit Bezug zu Cannabis. Kontinuierliche, neben persönlicher Erfahrung halfen ihm akribische Recherchen, ein tiefes Wissen über das Thema aufzubauen.
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