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Wie Man Einen Cannabis Social Club Gründet
6 min

Wie Man Einen Cannabis Social Club Gründet

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Cannabis Social Clubs sprießen überall in Europa - sie sind der nächste logische Schritt in Richtung eines sicheren und regulierten Marktes für Cannabis. Hier ist, wie sie funktionieren und wie man einen gründet.

Cannabis Social Clubs sprießen überall in Europa - sie sind der nächste logische Schritt in Richtung eines sicheren und regulierten Marktes für Cannabis. Hier ist, wie sie funktionieren und wie man einen gründet.

Cannabis Social Clubs sind ein neues und vielversprechendes Phänomen, das wir anfangen immer häufiger zu sehen, vor allem in Spanien und Frankreich. Die Zahl der Social Clubs ist in den letzten Jahren rapide angestiegen, teilweise vorangetrieben durch die Wellen der globalen Reform der Drogengesetze.

Was genau ist ein Cannabis Social Club?

Das Konzept der Cannabis Social Clubs ist die Idee der gemeinnützigen und nicht-regierungs Organisation ENCOD, die an der Reform der Drogenpolitik in ganz Europa arbeitet. Der Social Club ist ein legaler Verein erwachsener Cannabis Konsumenten, der den Anbau von Cannabis für den persönlichen Gebrauch erleichtert. Die Clubs überwachen die Produktion und den Vertrieb von qualitativ hochwertigem Cannabis an seine Mitglieder. Jeder Verein baut gerade genug für seine eigenen Mitglieder an und macht keine Werbung oder versucht aktiv, an jene zu verkaufen, die keine Mitglieder sind. Dies bedeutet, daß ein Cannabis Social Club ein geschlossenes Netzwerk darstellt (oder einen privaten Nutzerkreis), das eine sichere, regulierte und transparente Alternative zum Straßenmarkt bietet.

Wie funktionieren Cannabis Social Clubs?

Im Wesentlichen deckt der Verein die gesamte Kette vom Samen bis zum fertigen Gras ab - Anbau, Qualitätskontrolle, Transport und Verteilung. Da sie gemeinnützig sind, werden die Vereine durch die Abo Gebühren jedes Mitglieds finanziert. Jedes Mitglied legt genau fest, was und wie viel sie brauchen - sei es für die medizinische oder Freizeitnutzung. Jedes Mitglied zahlt dann eine Gebühr, entsprechend der Menge Cannabis, die gefordert wird. Die Gebühren decken alle Kosten für Anbau, Wartung und Vertrieb ab. Damit ein Cannabis Social Club funktioniert, wird die aktive Teilnahme der Mehrheit seiner Mitglieder benötigt. Dies bedeutet, daß die Mitglieder selbst am Anbau- und Verteilungsprozess beteiligt sind.

Was sind die Vorteile eines Cannabis Social Clubs?

Der wichtigste und offensichtlichste Vorteil des Vereins ist, daß er in verschiedenen Aspekten Sicherheit bietet. Häufige Probleme des Schwarzmarkts, wie Gewalt auf der Straße, gestreckte Produkte, hohe Preise und niedrige Qualität werden alle vermieden. Ferner bieten die Clubs Arbeitsplätze und eine beträchtliche Menge besteuerbarer Produkte und Dienstleistungen.

Cannabis Social Clubs erfüllen eine pädagogische Funktion, da sie ihre Mitglieder auch über die Wirkungen des Cannabiskonsums beraten und einen Ort bieten, um Erfahrungen und Wissen auszutauschen.

Sind sie legal?

Das ist der schwierige Fragen und es gibt keine klare Antwort. In Spanien, wo bis zu 500 Social Clubs betrieben werden, haben verschiedene Gerichte deren Rechtmäßigkeit bestätigt. Zur gleichen Zeit ist Spanien derzeit dabei, einen der ältesten Cannabis Vereine zu verfolgen, den Pannagh. Der Vorsitzende wird beschuldigt "Drogenhandel in außergewöhnlich großem Umfang" betrieben zu haben, was viereinhalb Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von bis zu €2.500.000 bedeuten kann. Es sieht so aus, als wollten die spanischen Gerichte einen Präzedenzfall schaffen, auf dessen Basis folgende Strafverfolgungen aufbauen. In Großbritannien ist die Gründung eines Cannabis Clubs legal, doch der tatsächliche Anbau und Vertrieb ist es nicht. Allerdings hat das Vereinigte Königreich innerhalb des letzten Jahres einen großen Anstieg der Anzahl der Cannabis Social Clubs gesehen. In dieser Situation funktionieren die Vereine, müssen jedoch auf der Hut sein.

Die Gründung eines Cannabis Social Clubs

ENCOD (die europäische Koalition für gerechte und effektive Drogenpolitik) hat den Prozess der Gründung eines Vereins im Detail beschrieben. Eine wichtige Sache, die bei der Gründung eines Cannabis Social Clubs zu beachten ist, vor allem in Ländern, in denen sie illegal sind, ist, daß ein Cannabis Social Club ein in sich geschlossener Betrieb von Anbau und Vertrieb ist, ohne Verbindungen zum organisierten Verbrechen oder sonstigen rechtswidrigen Tätigkeiten. Dies ist nicht nur wichtig für das Ansehen der Cannabis Social Clubs und ihre Rolle bei der Reform der Politik, sondern auch auf einer praktischen Ebene, sollte der Verein jemals vor Gericht gezogen werden. Es ist auch ratsam, einen Anwalt zur Hand zu haben, sollte ein Verteidigungsfall aufgebaut werden müssen.

Schritt eins: Das öffentliche Bewußtsein für die Absicht

Der erste Schritt zur Gründung eines Cannabis Social Clubs ist die Absicht, einen zu erschaffen, der bekannt ist. Um dies zu tun, muß es eine öffentliche Präsentation geben, bei der die lokalen Medien anwesend sind.

Bei dieser Präsentation sollte das Leitbild der Initiative klar dargelegt werden - daß nur erwachsene Mitglieder beliefert werden und sie seinen Mitgliedern eine sichere, verantwortungsvolle, transparente und selbstgeregelte Art und Weise bietet, um Cannabis zu erhalten, ohne sich der organisierten Kriminalität zuwenden zu müssen.

Es ist auch ratsam, daß bei dieser öffentlichen Präsentation eine herausragende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens erscheint und die Bewegung unterstützt. Dies sorgt für zusätzliche Berichterstattung in den Medien, sowie für eine geringere Gefahr der Strafverfolgung wegen der öffentlichen Unterstützung.

Danach solltest Du und die anderen Mitglieder eine Weile warten. Wenn es keine Reaktion oder Anzeichen der lokalen Behörden gibt, daß die Initiative verfolgt werden würde, dann fahre fort mit Schritt zwei.

Schritt zwei: Gründung der Vereins

Jetzt kommt die offizielle Gründung des Cannabis Social Clubs als juristische Person. Fang damit an, einen Vorstand einzusetzen, der den Verein leitet. Hierzu müssen mindestens ein Präsident, ein Sekretär und ein Schatzmeister gehören. Dies ermöglicht einen transparenten und demokratischen Entscheidungsprozess.

Als nächstes verfasse die Vereinssatzung, wobei gewährleistet werden muß, daß der Zweck des Vereins beinhaltet ist - dies vermeidet Gesundheitsrisiken und Gefahren, die mit illegal erworbenem Cannabis verbunden sind. Es ist auch gut, sich auf den Zweck der Erforschung von Cannabis zu beziehen und die umweltfreundlichsten und besten Möglichkeiten, wie es angebaut werden kann. Wenn Du nicht weißt, wo Du anfangen sollst, ist es möglich, eine Vorlage der Satzung von ENCOD zu erhalten, basierend auf den Social Clubs, die in Spanien und Belgien bereits gegründet wurden.

Um Transparenz zu erhalten, sollte die Satzung registriert und von der lokalen Behörde genehmigt werden.

Sobald dies geschehen ist, können Mitglieder angenommen und Abo Gebühren erhoben werden. Es ist wichtig, nur Mitglieder zu akzeptieren, die derzeit Cannabis nutzen oder anerkannte Erkrankungen haben, die durch den Konsum von Cannabis nicht verschlimmert werden.

Nun kann der Verein beginnen, Cannabis anzubauen. Es ist ratsam, die Pflanzung auf privatem Grund und Boden vorzunehmen, zu dem die Öffentlichkeit keinen Zutritt hat. Die Pflanzen sollten biologisch angebaut werden und mit der Absicht, eine insgesamt hohe Qualität zu erhalten. Indem dies getan wird und durch eine Vielzahl von Sorten, wird gewährleistet, daß den Mitgliedern die qualitativ hochwertigsten Möglichkeiten zur Verfügung stehen.

Es ist auch sehr wichtig, daß jeder, der am Verein beteiligt ist, stets juristische Dokumente zum Nachweis seiner Mitgliedschaft bei sich trägt. Dies ist entscheidend, sollte einer der Arbeiter wegen seiner Beteiligung angehalten oder verhaftet werden.

Verteilung und Konsum erfolgen im Verein.

Schritt drei: Professionalisiere die Organisation

Mit der Zeit und solange Du keine rechtlichen Probleme bekommst, wird der Verein wahrscheinlich beginnen zu wachsen. Wenn die Organisation expandiert und mehr Transport und Anbau erforderlich wird, ist es eine gute Idee, den Verein zu professionalisieren.

Beispielhaft hierfür ist es, mehrere kleine Pflanzungen anzulegen, was eine bessere Kontrolle über die Qualität der Ernte ermöglicht. Bedenke außerdem, daß Du eine Reihe von Regeln für die Mitglieder aufstellst, die die Satzung des Vereins ergänzen. Diese können solche Dinge beinhalten wie die Verteilung an Nichtmitglieder, die Nutzung des Vereinsraums, den Anbau und Beiträge usw.

Es ist ratsam, noch einmal die Behörden, vor allem die örtliche Polizei, zu informieren, daß Ihr als Kollektiv handelt, um Cannabis anzubauen. Einige Vereine tun dies, indem sie die betreffende Behörde anschreiben, während andere eine allgemeine Pressemitteilung herausgeben.

Da der Verein ein gemeinnütziges Kollektiv ist, ist es ebenso wichtig, den Mitgliedern gegenüber, ebenso wie Dritten, finanzielle Transparenz zu bewahren. Stelle sicher, daß die Preise fair sind und erstelle ein komplettes Jahresbudget, in dem alle Einnahmen und Ausgaben aufgelistet sind.

Solltet Ihr Gewinn machen, dann ist es wichtig, ihn in den Verein zu investieren, dies kann durch die Verbesserung der Einrichtungen oder Senkung der laufenden Mitgliedergebühren geschehen, die sie bezahlen.

Eine transparente und vollständige Kontoführung ist von entscheidender Bedeutung für das Kollektiv - es ist sehr wichtig, Dokumente und Rechnungen aufzubewahren. Diese Papierarbeit ist ein weiterer Faktor, der den Verein von dem illegalen Markt trennt und ist von entscheidender Bedeutung für den Nachweis der Absichten und Transparenz des Vereins, sollte er jemals vor Gericht gebracht werden.

Es ist auch eine gute Idee, eine dritte oder externe Organisation an dem Verein zu beteiligen - wie etwa einen Rechtsanwalt oder qualifizierten Rechtsberater. Dies ermöglicht eine unparteiische Meinung darüber, ob die Art, wie der Verein geführt wird, Standards erfüllt, die andere externe Behörden wahrscheinlich von ihm erwarten würden.

Schritt vier: Führe eine Kampagne für gesetzliche Regulierung und die Akzeptanz von Cannabis Social Clubs

Nun da der Club voll funktionsfähig ist, ist es eine gute Idee, anzufangen, sich mit der Politik und der Kampagne für die Regulierung zu befassen. Cannabis Social Clubs sind ein neues Konzept und viele Politiker, Polizeibehörden und Gremien, sowohl örtliche und auf Bundesebene, wissen nicht, wie man mit ihnen umgehen soll. Etabliere den Verein als eine transparente und verantwortungsvolle Umgebung, die Arbeitsplätze, einen Beitrag für die Wirtschaft und eine Alternative zum Schwarzmarkt schafft.

Natürlich hängt es von den Gesetzen des Landes ab, in dem Du lebst, wie erfolgreich Du bist. Zum Beispiel wird es in Großbritannien, wo Cannabis nicht als medizinisch anerkannt gilt, viel schwieriger, vom Gesetz als medizinisch vorteilhafte und unschädliche Organisation anerkannt zu werden, als im Vergleich zu einem Land, wo es dies ist. In jedem Fall ist es wichtig, sich einen Ruf als eine Organisation zu erwerben, die verantwortliche und gesunde Entscheidungen trifft, als auch aktiv darauf hinzuweisen, daß Social Clubs besser reguliert und in das Gesetz integriert werden können.

Über ENCOD

Der voranstehende Leitfaden basiert auf dem offiziellen "Vierstufigen Ansatz," der von ENCOD beschrieben wurde. Die Organisation ist ein europäisches Netzwerk, daß derzeit aus mehr als 140 Nichtregierungsorganisationen und einzelnen Experten besteht, die ständig an Drogenfragen und Politik beteiligt sind. Sie bieten Beratung für Cannabis Social Clubs und werben aktiv für die Legalisierung und Regulierung. Wenn Du die Gründung eines Cannabis Social Clubs erwägst, könnte es eine gute Idee sein, sich mit ihnen in Kontakt zu setzen, Rat zu suchen und Mitglied zu werden. Durch sachliche, offene und zukunftsorientierte Organisationen wie diese und die Informationen, die sie liefern, fangen Regierungen an, eine Drogenreform und Neubewertung der Informationen zu erwägen, die sie haben.

Miguel Antonio Ordoñez
Miguel Antonio Ordoñez
Mit einem AB in Massenmedien und Kommunikation ist Miguel Ordoñez seit mehr als 13 Jahren ein erfahrener Autor und kreiert seit 2017 Inhalte mit Bezug zu Cannabis. Kontinuierliche, neben persönlicher Erfahrung halfen ihm akribische Recherchen, ein tiefes Wissen über das Thema aufzubauen.
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