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Psychedelika
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10 Überraschende Fakten Über Psychedelika

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Das Wissen in Geschichte aufzufrischen und über Entwicklungen zu reden, mag ein bisschen langweilig klingen, aber wie Du Dir vielleicht denken kannst, gibt es in der Welt der Psychedelika viele Anekdoten und verrückte Geschichten. Wir von Zamnesia haben eine Liste mit den 10 besten Anekdoten zusammengestellt, die wir besonders interessant finden.

Bereits seit geraumer Zeit experimentieren Menschen extensiv mit bewusstseinserweiternden Substanzen. In einem Dorf in China mit dem Namen Jiahu fand man in einer archäologischen Ausgrabungsstätte Alkohol aus fermentierten Früchten und Getreide, der sich auf fast 7000 Jahre v. Chr. datieren lässt. In Guatemala gehen Fossilien des San Pedro Kaktus‘ auf das Jahr 9000 v. Chr. zurück. Es wird angenommen, dass Höhlenmalereien, die Pilze zeigen, noch viel viel weiter zurückreichen.

10 DINGE, DIE DU ÜBER BELIEBTE PSYCHEDELIKA WAHRSCHEINLICH NICHT WUSSTEST

In der modernen Zeit erhalten Psychedelika eine komplexere kulturelle Signifikanz. In diesem Artikel wollen wir uns mit ein paar interessanten und nachdenklich machenden Fakten über die jüngste Geschichte und den Gebrauch von psychedelischen Substanzen beschäftigen.

1. ZAUBERPILZE SIND (RELATIV) UNGEFÄHRLICH!

Dem Global Drug Survey 2017 zufolge werden Zauberpilze, im Gegensatz zur landläufigen Meinung, von allen illegalen und legalen Freizeitdrogen als die sicherste Droge angesehen. Die Umfrage erreichte eine überaus hohe Anzahl an statistisch signifikanten und verwertbaren Daten. Sie bestand aus über 120.000 Erhebungen aus 50 Ländern. Dabei kam heraus, dass nach der Einnahme von Zauberpilzen die Anzahl derer, die nachträglich medizinische Hilfe aufsuchten, mit nur 0,2% am geringsten ist. Auf der anderen Seite werden Alkohol und Methamphetamine mit 4,8% beziehungsweise 3,2% als am gefährlichsten eingestuft.

2. MDMA BESITZT MÖGLICHERWEISE KLINISCHES POTENZIAl

MDMA macht erstaunliche Fortschritte in dem Gebiet der mentalen Gesundheit. Rick Doblin, Ph. D. und Gründer der Multidisciplinary Association for Psychedelic Studies (MAPS), untersuchte den Einsatz von MDMA in der Behandlung von ernst zu nehmenden Angstzuständen von Kriegsveteranen, die an PTBS leiden, sowie bei Sozialphobie und Autismus. Es wurde bereits eine Vielzahl von klinischen Studien veröffentlicht, die die Forschungsergebnisse stützen und den Weg für eine weitere Untersuchung der potenziellen Nutzen dieses psychoaktiven Entheogens ebnen.

3. ES GIBT EINEN TAG, DER LSD GEWIDMET IST, SO WIE CANNABIS UND 420

LSD wurde 1938 von Albert Hofmann in den Sandoz Laboren in der Schweiz entdeckt, gewonnen aus einer Chemikalie des Mutterkornpilzes. Am 16. April 1943 kam er das erste Mal versehentlich mit der Substanz in Berührung. Er berichtete von extrem starken Halluzinationen und Empfindungen. Aus reiner Neugier nahm Albert drei Tage später noch einmal LSD zu sich und trat anschließend auf seinem Fahrrad die berühmte Heimreise an. Deshalb wurde der 19. April 1943 offiziell zu dem Tag, an dem ein Mensch erstmals absichtlich einen LSD Trip hatte. Heutzutage wird dieser Tag von Psychonauten auf der ganzen Welt als „Bicycle Day“ gefeiert. Kurioserweise ist der nächste Tag der 20. April, der Tag, an dem Hanffreunde 420 feiern.

4. DMT KOMMT AUF NATÜRLICHE WEISE IM MENSCHLICHEN GEHIRN VOR

DMT ist der aktive Wirkstoff in Ayahuasca und vermutlich die stärkste psychoaktive Substanz, die dem Menschen bekannt ist. DMT kommt in tausenden Pflanzen und Arten vor. Eigenartigerweise wird die Substanz auch in Deinem Gehirn produziert und erreicht die höchste Konzentration bei der Geburt ... und dem Tod. DMT wird auch oft als „Molekühl des Bewusstseins“ bezeichnet und gilt als Substanz, die Deine Träume anregt. In höheren Dosen steigt die Anzahl derjenigen rasant in die Höhe, die behaupten, mit außerirdischen Wesen gesprochen zu haben. Rick Strassman, Mediziner an der Stanford University, ist derzeit die führende Autorität der DMT-Forschung.

5. EINER DER EINFLUSSREICHSTEN ZAUBERPILZ-EXPERTEN WAR ZWEITER VORSITZENDER BEI J.P. MORGAN

R. Gordon Wasson – ein Banker, der später zum zweiten Vorsitzenden der Öffentlichkeitsarbeit bei J.P. Morgan wurde, war in den 1930er Jahren auch ein Amateur-Ethnomykologe. Er ist wahrscheinlich eine der einflussreichsten Figuren für das öffentliche Bewusstsein über Zauberpilze. Er schrieb mehrere Bücher über das Thema und veröffentlichte für das Magazin der Times sogar einen Artikel, in dem er den Konsum beworb. Einmal lud Wasson Hofmann zu einer Reise nach Mexiko ein, um eine Pflanze zu suchen, die uns heute als Salvia divinorum bekannt ist.

6. DIE CIA TESTETE LSD AN NICHTSAHNENDEN VERSUCHSOBJEKTEN

Projekt MKUltra ist keine Verschwörungstheorie, sondern tatsächlich ein realer Teil der Geschichte. Die CIA entwickelte im Jahr 1950 ein inoffizielles Programm zur Gedankenkontrolle, das 1953 sanktioniert wurde. Offiziell dauerte das Projekt bis zum Jahr 1973. LSD wurde extensiv an tausenden von nichtsahnenden Bürgern getestet. Sogar innerhalb der CIA wurden Getränke bei Zusammentreffen der Agentur oft mit LSD versetzt, um die Auswirkungen auf Offiziere des Geheimdienstes zu testen. Es war nicht unüblich, dass Neulinge ihre eigenen Getränke mitbrachten, da sie schnell von dieser Praxis Wind bekamen und lernten, dem Verpflegungsdienst zu misstrauen.

7. DER GEBRAUCH VON PEYOTE WIRD VON DER US REGIERUNG GESCHÜTZT

Der Konsum von Peyote ist in den USA staatlich geschützt. So bizarr es sich anhören mag, dieses starke Psychedelikum wird von der Regierung beschützt. Aber bevor Du das mit einer Flasche Champagner feierst, solltest Du Dir im Klaren darüber sein, dass das nur für die Mitglieder der Native American Church gilt. Unter dem Namen First-Born Church of Jesus Christ im Jahr 1914 gegründet, schaffte es eine Gruppe von Peyote konsumierenden, amerikanischen Ureinwohnern das oberste Gericht davon zu überzeugen, dass der Konsum des Kaktus‘ eine Art religiöses Ritual ist. Seltsamerweise schaffte die Santo Daime Kirche in Brasilien dasselbe mit Ayahuasca. Peyote war außerdem das Lieblingspsychedelikum von Aldous Huxley.

8. BASEBALL SUPERSTAR ERZIELT EIN PERFECT GAME AUF LSD

Major League Baseballlegende Dock Ellis war ein wahrer Acid-Liebhaber. In den 70ern spielte er als Pitcher für die Pittsburgh Pirates und lebte die Auswirkungen der Hippie-Revolution. Am 12. Juni stand er in der Aufstellung gegen die San Diego Padres. Als er die Nacht zuvor am Flughafen ankam, entschied er sich jedoch dazu, Acid zu nehmen. Als er in dem Haus eines Freundes total drauf war, wurde ihm klar, dass das nicht gerade die beste Vorbereitung auf ein Spiel ist! Die Freundin seines Freundes konnte ihn jedoch davon überzeugen, am nächsten Tag als Pitcher auf das Feld zu gehen. Die meisten Menschen würden in so einem Zustand nicht richtig funktionieren aber Ellis erzielte auf seinem Trip einen No-Hitter.

9. PSILOCYBIN FÖRDERT DIE ENTWICKLUNG DES GEHIRNS

Psilocybin fördert Neuroplastizität. Man fand heraus, dass der aktive Wirkstoff in Zauberpilzen tiefgreifende Auswirkungen auf unser Gehirn hat. Neuroplastizität ist die Fähigkeit (oder Unfähigkeit) des Gehirns, sich an Veränderungen anzupassen. Lernen ist ein Prozess, der auf Neuroplastizität beruht. So, als ob man Kabel miteinander verbinden würde. Je effizienter sie sind, desto gesünder ist das Gehirn. Die Studien von Dr. Franz Vollenweider am Heffner Research Institute zeigen, dass Psilocybin den Glutamatausstoß in der frontalen Hirnrinde beeinflusst. Glutamat fördert den Wachstumsfaktor BDNF (engl. Brain-derived neurotrophic factor), der für das neurale Wachstum, Entwicklung und Überleben eine sehr wichtige Rolle spielt.

10. PSILOCYBIN KANN DABEI HELFEN, DAS RAUCHEN AUFZUGEBEN

Psilocybin kann sofortige Abhilfe bei der Sucht nach Zigaretten schaffen. Nicht in 100% der Fälle, aber laut Matthew Johnson, einem Professor für Psychiatrie an der John Hopkins University School of Medicine, scheint es bei vielen Menschen aus irgendeinem Grund zu klappen. Im Jahr 2013 wurde in einer mit Placebos kontrollierten Pilotstudie die Zigarettensucht von fünf Menschen mit Psilocybin behandelt. Alle fünf hörten nach einer Behandlung sofort mit dem Rauchen auf. Eine nachträgliche Untersuchung bestätigte ein Jahr später, dass vier von fünf Individuen nachweislich biologisch abstinent blieben.

PSYCHEDELIKA: AUF DEM WEG IN EINE TOLERANTERE UND UNVOREINGENOMMENE ZUKUNFT

Die Welt ist voll mit Anekdoten und Fakten über Psychedelika. Glücklicherweise kommen diese Geschichten ohne Vorurteile ans Licht und helfen dabei, die negativen Assoziationen zu entmystifizieren, die uns von Fehlinformationen und Angst schürenden Kampagnen eingeimpft wurden. Mit Psychedelika sollte man nicht einfach so herumspielen, so viel steht fest, aber bei der richtigen Anwendung können sie zu einem fantastischen Hilfsmittel zur Selbstfindung, Heilung und Kreativität werden. Der Gebrauch von Psychedelika ist so alt wie die Menschheit selbst, losgelöst von kulturellen oder sozioökonomischen Gesetzen. Lerne, sie sicher zu nutzen und entdecke die wundervollen Geheimnisse, die sie zu bieten haben.

Steven Voser
Steven Voser
Steven Voser ist ein unabhängiger Cannabisjournalist mit über 6 Jahren Schreiberfahrung über alle relevanten Cannabisthemen. Er schreibt darüber wie man es anbaut, wie man es am besten genießt und auch über die boomende Industrie und die undurchsichtige rechtliche Lage.
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