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Tabak: Freund Oder Feind?
2 min

Tabak: Freund Oder Feind?

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Tabakrauchen ist schlecht für die Gesundheit, ohne Frage. Aber welche Ansicht haben die, die seine Spiritualität sehen? Und wie nutzen sie, was erzu bieten hat?

Wenn es in Europa um Tabak geht, neigen wir dazu in ihm den Teufel zu sehen, den wir lieben; wir wissen, daß er schlecht für uns ist und doch finden viele Menschen Trost und Beruhigung in seiner Umarmung. Doch unabhängig davon, ob Du gerne Tabak rauchst oder nicht, im Großen und Ganzen gilt es als eine unerwünschte Gewohnheit. Dies ist allerdings nicht die Ansicht der ganzen Welt. Vor allem nicht in den Teilen der Welt, in der Tabak eine einheimische Pflanze ist und bei der lokalen Bevölkerung spirituelle Bedeutung und Verehrung erfährt.

DIE SCHLECHTE SEITE VON TABAK

Hier müssen wir wahrscheinlich nicht wirklich zu sehr ins Detail gehen. Fast jeder ist sich der mit Tabak verbundenen Gesundheitsrisiken bewusst. Nur für den Fall, daß Du es nicht bist, hier sind einige ernsthafte Bedenken, wenn es um regelmäßigen Tabakkonsum geht.

Zum einen macht das Nikotin im Tabak extrem süchtig, also verabschiede Dich von einer erheblichen Menge an Geld, die Du für die Beibehaltung dieser Gewohnheit verbrennst. Dann, wenn Tabak verbrannt wird, entsteht eine Fülle von Toxinen, Teer und krebserregenden Stoffe, die Krebs, Lungenerkrankungen, Herz-Kreislauferkrankungen, Nierenschäden, Impotenz, Unfruchtbarkeit, erhöhtes Infektionsrisiko und erhöhte Stressbelastung verursachen - auch wenn die unmittelbare Handlung des Rauchen vom Nutzer als Linderung von Stress empfunden wird.

Der Kompromiss ist ein erfreuliches Gefühl von Wachheit, Schärfe und Entspannung, die durch die Chemikalien induziert wird.

DER GEIST DARIN

Also, es ist zweifelsohne eine schlechte Sache Tabak zu rauchen - etwas, dem viele Tabakraucher zustimmen können. Aber was ist mit der guten Seite des Tabaks, die Seite, die ihren Ursprung unter den Stämmen des Regenwaldes hat, die ihn für die Heilung und Führung verwenden?

Es wird vermutet, daß die vielen Variationen von Tabak aus Amerika stammen, wo er vor der Ankunft der europäischen Siedler über Tausende von Jahren verwendet wurde. Seine Heilkraft wurde in einer Reihe von Möglichkeiten genutzt, wobei er geraucht, gekaut, geschnupft, entsaftet, gegessen, zu Augentropfen verareitet und auch für Einläufe verwendet wurde, abhängig von dem Ort und der Kultur.

Die Menschen des Amazonas haben Tabak medizinisch und spirituell verwendet. Tatsächlich ist Tabak eine der drei Schlüsselpflanzen im Mittelpunkt ihrer lokalen Kultur, in der der Tabakgeist Schutz bietet, der Ayahuascageist lehrt und der Toé-Geist Kraft verleiht. Daher wurde Tabakrauch oft vor dem Anbau von Pflanzen über die Felder, ins Gesicht der Menschen vor der Schlacht und selbst über die Frauen vor dem Sex geblasen. Es wird angenommen, daß der Rauch reinigt und segnet. Er wurde auch bei der Diagnose von Krankheiten und als Hilfsmittel bei der Behandlung verwendet.

Meistens ist der von Schamanen verwendete Tabak (Mapacho, Nicotiana rustica) nicht getrocknet oder fermentiert. Dieser Tabak ist extrem potent und sogar in kleinen Dosen giftig. Diese Wirksamkeit ermöglicht, daß der Tabak fast visionär wirkt und den Schamanen an den Rand des Todes bringt. Für manche Schamanen ist es ein Übergangsritual; dem Tod so nahe zu kommen und sich zurück ins Leben zu kämpfen, zeigt auf, was es braucht, um andere zu heilen. Diejenigen, die scheitern, sterben. Es scheint hart, aber diese Potenz und visionären Suchen führten Gemeinschaften über Jahrhunderte. Tatsächlich war Schamanismus auf Tabakbasis vor der Entdeckung von Ayahuasca die gängigste Praxis. Es wird sogar vermutet, daß es der Geist von Tabak war, der die Schamanen anleitete Ayahuasca herzustellen, da er sie wissen liess, welche Pflanzen benötigt wurden, um das halluzinogene Gebräu anzusetzen. Die reinigende Kraft des Tabaks wurde fortan in Verbindung mit Ayahuasca verwendet, um das Energiefeld einer Person auszubalancieren und abzudichten, bevor sie sich auf eine Ayahuasca Reise begibt.

Tabak ist eine Pflanze, die tief und spirituell in der Geschichte verwurzelt ist. Er enthält Tausende einzelner organischer Verbindungen und die Wissenschaft hat ein gutes Maß an guten Verwendungen für sie gefunden, auch wenn die Verbrennung von Tabak von den gesundheitlichen Bedenken überschattet wird. Klar, Tabak ist schlecht, aber vielleicht ist da für die spirituellen Nutzer auch ein Schimmer Gutes darin.

Luke Sholl
Luke Sholl
Seit mehr als zehn Jahren verfasst Luke Sholl fundierte Texte über Cannabis. Insbesondere beschäftigt er sich mit dem Potential von Natur und Cannabinoiden für das Wohlbefinden der Menschen. Lukes technische Kenntnisse werden in seiner Arbeit genauso deutlich wie die gründliche Recherche, auf der seine vielfältigen Texte beruhen. Seine Inhalte werden von verschiedensten Akteuren der Cannabis-Branche veröffentlicht.
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