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Schwarzer Pfeffer & Cannabis
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Kann Schwarzer Pfeffer Die Wirkung Von Cannabis Beeinflussen?

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Schwarzer Pfeffer und Weed enthalten das Terpen/diätetische Cannabinoid β-Caryophyllen. Dieses Molekül aktiviert den CB2-Rezeptor des Endocannabinoid-Systems und wirkt entspannend bzw. beruhigend. Wenn Du zu high bist, bringt eine Dosis dieses Terpens Dich möglicherweise wieder auf die Erde zurück. Entdecke Sorten, die reich an β-Caryophyllen sind.

Schwarzer Pfeffer und Cannabis scheinen zwei völlig unterschiedliche Pflanzen zu sein. Während die eine high macht, verleiht die andere Speisen mehr Pepp – dennoch haben beide tatsächlich mehr Gemeinsamkeiten, als man gemeinhin denkt. Schwarzer Pfeffer enthält genau wie Cannabis Cannabinoide – Verbindungen, die mit dem Endocannabinoid-System interagieren.

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Bevor Du nun allerdings in Erwägung ziehst, etwas schwarzen Pfeffer in einen Joint zu packen, solltest Du beachten, dass dieses Gewürz kein High auslöst. Stattdessen könnte ein Terpen, das im schwarzen Pfeffer enthalten ist, die psychotrope Wirkung von THC sogar verringern. Dies kann allerdings nützlich sein, falls Du etwas zu viel geraucht hast oder die Wirkung des psychotropen Cannabinoids im Alltag begrenzen möchtest.

Im Folgenden werden wir diese Beziehung weiter aufschlüsseln und einige Cannabissorten vorschlagen, die reich an dem Terpen β-Caryophyllen sind, das auch im schwarzem Pfeffer vorkommt.

Was ist schwarzer Pfeffer?

Was ist schwarzer Pfeffer?

Die meisten Menschen kennen schwarzen Pfeffer als Gewürz, das – zusammen mit Salz – fast jedem erdenklichen Gericht etwas Pepp verleiht. Die Pfefferkörner in den Gewürzmühlen stammen von einer Pflanze, die man als Piper nigrum kennt.

Piper nigrum stammt aus Südindien und gehört zur Familie der Piperaceae. Die blühende Rebe bringt breite Blätter und lange, schmale Blüten hervor, die Pfefferkörner als Früchte tragen. Nach dem Trocknen gelangen diese kleinen Gewürz-Nuggets in fast jeden Küchenschrank der Welt, bevor sie über unseren Speisetellern zu kleinen Körnchen verarbeitet werden.

Seit der Antike haben wir Menschen schwarze Pfefferkörner verwendet, um Speisen zu würzen und sie als ganzheitliche Pflanze eingesetzt. Das alte indische Ayurveda-System beispielsweise betrachtet schwarzen Pfeffer als den "König der Gewürze". Dort gilt die Pflanze als eine scharfe Substanz, die das Verdauungsfeuer stimuliert.

Warum schwarzer Pfeffer gut für Dich ist

Warum schwarzer Pfeffer gut für Dich ist

Schwarzer Pfeffer bietet aber nicht nur Aroma, sondern weist eine Reihe nutzbringender Eigenschaften auf. Schaue Dir nun einige der wichtigsten Gründe an, warum Du gemahlenen Pfeffer in Deine Ernährung aufnehmen solltest.

Antioxidativ

Schwarze Pfefferkörner enthalten viele Antioxidantien. Diese Verbindungen wandern durch den Blutkreislauf und neutralisieren freie Radikale, bei denen es sich um "Schurkenmoleküle" handelt, die durch Oxidation unter anderem DNA-Schäden verursachen.

Beruhigend

Gemahlener schwarzer Pfeffer kann helfen, den Darm zu beruhigen, indem er das Wachstum freundlicher Bakterien fördert. Diese winzigen Lebewesen helfen uns, das Beste aus unserem Essen herauszuholen.

Cholesterin

Wir alle kennen die schädliche Wirkung von zu viel Cholesterin. Schwarzer Pfeffer kann helfen, den LDL-Spiegel zu senken und damit schlechtes Cholesterin abbauen.

Stimuliert die Verdauung

Wie schon die alten Ayurveda-Praktiker sagten, scheint schwarzer Pfeffer die Verdauung anzuregen und die Absorption anderer nützlicher Verbindungen in Kurkuma und grünem Tee zu steigern.

Gedächtnis

Speisen mit gemahlenem Pfeffer zu würzen, könnte auch Deinen Neuronen einen Gefallen tun. Ein Mausmodell für induzierte Neurotoxizität ergab, dass schwarzer Pfeffer ein gedächtnisförderndes Potenzial hat, was ihn zu einem interessanten Thema für zukünftige Studien macht.

Die Wissenschaft der Terpene

Die Wissenschaft der Terpene

Terpene sind aromatische Kohlenwasserstoffe, die im gesamten Pflanzenreich vorkommen. Diese Verbindungen sind für die Düfte verantwortlich, die man beim Schälen einer Orange oder beim Spaziergang durch einen Kiefernwald wahrnimmt. In der Natur trifft man ungefähr 20 000 Terpene an, von denen etwa 200 auch in den Trichomen von Cannabispflanzen produziert werden.

In den Pflanzen spielen Terpene die Rolle von Sekundärmetaboliten. Sie sind nicht am Wachstum oder der Reproduktion des Organismus beteiligt, dienen jedoch dazu, Schädlingsinsekten abzuwehren, nützliche Insekten anzulocken und vor Umweltstressoren wie übermäßiger Hitze zu schützen.

Außerdem spielen Terpene eine wichtige Rolle, wenn es um die spezifischen Wirkungen von Cannabissorten geht. Die aromatischen Moleküle wirken mit Cannabinoiden wie THC und CBD zusammen – ein Mechanismus, den man als Entourage-Effekt bezeichnet – , um deren Wirkung zu verstärken. Allerdings bringen Terpene auch eigene Eigenschaften ein: Myrcen zum Beispiel erzeugt einen entspannten Geisteszustand, während Limonen erfrischt und energetisiert.

Was ist β-Caryophyllen?

Was ist β-Caryophyllen?

β-Caryophyllen ist ein Phytocannabinoid-Terpenoid. Das bedeutet, dass es nach dem Verzehr an Rezeptoren des menschlichen Endocannabinoid-Systems bindet und neben THC, CBD und anderen Verbindungen die Funktion eines Cannabinoids übernimmt.

Aus der Cannabispflanze stammende Cannabinoide weisen eine ähnliche Molekülstruktur wie körpereigene "endogene" Cannabinoide auf, zu denen beispielsweise Anandamid gehört. Diese erstaunliche Ähnlichkeit ermöglicht es ihnen, die Aktivität von Cannabinoid-Rezeptoren entweder auszulösen, zu blockieren oder zu verringern. Viele Cannabinoide erreichen ihre Wirkung durch diesen Mechanismus. THC beispielsweise erzeugt seine psychotrope Wirkung, indem es an CB1-Rezeptoren bindet und deren Aktivität erhöht. CBD hingegen blockiert diese Rezeptoren.

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β-Caryophyllen wird zu den Cannabinoiden gezählt, weil es ebenfalls die Fähigkeit besitzt, an CB2-Rezeptoren zu binden und ihre Aktivität zu erhöhen – den Mechanismus, der die spezifischen Wirkungen der Verbindung untermauert. Insbesondere kommt β-Caryophyllen als das häufigste Terpen in Cannabisextrakten vor. Andere Nahrungsmittel wie Hopfen, Zimt, Nelken und Rosmarin enthalten dieses Terpen ebenfalls, was Wissenschaftler dazu veranlasst, es als diätetisches Cannabinoid zu bezeichnen.

Schwarzer Pfeffer übt nicht nur seine eigene Wirkung auf das Endocannabinoid-System aus, sondern scheint auch die Wirkungen anderer Cannabinoide auf dieses körpereigene Netzwerk zu verändern. Insbesondere kann es die psychotrope Wirkung von THC modulieren. Indem es an CB2-Rezeptoren bindet, induziert β-Caryophyllen eine entspannende Wirkung. Während der Panik und Paranoia, die auftreten können, wenn man zu viel Gras geraucht hat, könnte dieses Terpen somit den Tag retten. Wegen dieser Fähigkeit, die psychotrope Schwelle von THC zu verändern, verhält sich β-Caryophyllen analog zu CBD.

Die Strategie, während einer durch Weed ausgelösten Panikattacke schwarze Pfefferkörner zu kauen, hat sich seit Jahrzehnten in der Cannabisgemeinschaft herumgesprochen. Jetzt hat auch die Wissenschaft begonnen, diese Idee zu bestätigen. Indem es das Endocannabinoid-System durch Bindung an einen völlig anderen Rezeptor moduliert, könnte Beta-Caryophyllen helfen, den Geist wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Cannabissorten mit β-Caryophyllen

Cannabissorten Mit β-caryophyllen

β-Caryophyllen kommt in der überwiegenden Mehrheit der Cannabissorten vor, und dies meist in hoher Menge. Die folgenden Sorten sind jedoch außergewöhnlich reich an diesem Terpen. Wenn Du Deine CB2-Rezeptoren aktivieren und ein tief entspannendes High erleben möchtest, fülle Deinen nächsten Kopf oder Blunt mit den Blüten dieser Sorten.

Jack Herer Automatic

Benannt nach dem legendären Cannabis-Autor und -Aktivisten, ist und bleibt diese Sorte eine Hommage an alle, die die Art und Weise verändert haben, wie die Welt Cannabis wahrnimmt. Jack Herer Automatic produziert dichte und klebrige Blüten, die mit produktiven Trichomen überzogen sind. Diese kleinen Drüsen produzieren jede Menge β-Caryophyllen und einen THC-Gehalt von 16%. Ein CBD-Gehalt von 3% trägt ebenfalls zum beruhigenden Effekt dieser Sorte bei. Rauche diese Blüten am Abend, um Deine Sorgen zu vergessen, Spannungen abzubauen und in einen entspannten und meditativen Zustand zu gelangen. Nachdem Du die Samen in die Erde gebracht hast, musst Du nur 8–10 Wochen warten, bevor Du Deinen persönlichen Vorrat ernten kannst.

Jack Herer Automatic (Zamnesia Seeds) feminisiert

(60)
Eltern: Jack Herer x Ruderalis
Genetik: Auto Hybrid
Blütezeit : 10-11 wochen
THC: 16%
CBD: 3%
Blütentyp: Autoflowering

Black Domina

Black Domina gehört zu den Sorten mit den höchsten β-Caryophyllen-Werten. Das Terpen trägt zu starken Aromen von Erde und Pfeffer bei, weshalb diese Blüten eine hervorragende Option ergeben, wenn man in der Küche eigene herzhafte Edibles herstellen möchte. Ihre Indica-Dominanz und ihr hoher THC-Gehalt bedeuten, dass Black Domina zwar hart zuschlägt, ihr entspannendes Terpenprofil die Angelegenheit aber unter Kontrolle behält. Genieße diese Sorte an faulen Nachmittagen, wenn Du nichts anderes geplant hast, als Dich auszuruhen und zu entspannen.

Black Domina (Sensi Seeds) Feminisiert

(6)
Genetik: Indica-dominant
Blütezeit : 7-8 wochen
Blütentyp: Photoperiodisch

Alles in Maßen – auch Cannabis

Alles in Maßen – auch Cannabis

Die Verwendung dieses aus Pfeffer gewonnenen Terpens kann hilfreich sein, falls Du Dir etwas zu viel THC gegönnt hast. Solltest Du unangenehme Nebenwirkungen von Cannabis bemerken, musst Du überprüfen, ob Du das Kraut zu häufig nutzt. Obwohl Weed erstaunliche Erfahrungen bietet, sollten seine Nutzer es moderat verwenden. Sobald Du den Eindruck bekommst, es übertrieben zu haben, solltest Du eine Pause einlegen. Wenn Du dann wieder zu rauchen beginnst, wirst Du wahrscheinlich die positive Seite des Krauts wieder wie neu erleben. Und um Situationen zu vermeiden, in denen das High tatsächlich etwas zu intensiv ausfällt, solltest Du schwarzen Pfeffer oder mit β-Caryophyllen beladene Sorten in Betracht ziehen.

Luke Sumpter
Luke Sumpter
Mit einem BSc (Hons) in klinischen Gesundheitswissenschaften und einer Leidenschaft für den Anbau von Pflanzen hat Luke Sumpter in den letzten 7 Jahren als professioneller Journalist und Autor an der Schnittstelle von Cannabis und Wissenschaft gearbeitet.
Quellen
  • (n.d.). (PDF) Memory Enhancing Effect of Black Pepper in the AlCl3 Induced Neurotoxicity Mouse Model is Mediated Through Its Active Component Chavicine - https://www.researchgate.net
  • Ethan B Russo. (2011, August). Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
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