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Was Sind Flavonoide, Terpene Und Terpenoide?
6 min

Was Sind Flavonoide, Terpene Und Terpenoide?

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Für das bloße Auge erscheinen Cannabisblüten simpel. Doch diese klebrigen grünen Nuggets bergen eine geheime, komplexe Welt. Sie enthalten nicht nur über 100 Cannabinoide, sondern erzeugen auch Hunderte von Terpenen, Terpenoiden und Flavonoiden. Diese Moleküle haben eigene Effekte, wirken aber auch zusammen, um die Gesamtwirkung zu beeinflussen.

Die Cannabispflanze erzeugt Hunderte von faszinierenden Phytochemikalien. Obwohl Cannabinoide – und das aus gutem Grund – im Mittelpunkt des Interesses stehen, produziert das Kraut viele weitere Moleküle, die unserer Aufmerksamkeit wert sind.

Neben über 100 Cannabinoiden synthetisieren Cannabisblüten mehr als 200 Terpene sowie zahlreiche Terpenoide und Flavonoide. Diese pharmakologisch aktiven Verbindungen rufen nicht nur für sich genommen einzigartige Effekte hervor, sondern wirken auch Seite an Seite mit Cannabinoiden, um die ganzheitliche Wirkung von Vollspektrum-Cannabisextrakten zu unterstützen – ein als Entourage-Effekt bekanntes Phänomen.

Lass uns im Folgenden tiefer in die Eigenschaften dieser Chemikalien eintauchen. Wir werden die allumfassende Rolle erkunden, die diese Moleküle in der Cannabispflanze spielen, und besprechen, wie sie zu der Wirkung des Krauts beitragen und warum sie so wichtig sind.

Was ist die Funktion von Flavonoiden, Terpenen und Terpenoiden?

Was ist die Funktion von Flavonoiden, Terpenen und Terpenoiden?

Flavonoide, Terpene und Terpenoide werden von der Cannabispflanze als Sekundärmetaboliten produziert. Obwohl diese Gruppen von Chemikalien für Wachstum, Entwicklung oder Fortpflanzung nicht essenziell sind, spielen sie eine wichtige Rolle bei der Verteidigung und sogar Kommunikation.

Tiere und Pflanzen haben sehr unterschiedliche Verteidigungsmechanismen. Tiere haben den Vorteil von Bewegung und Flucht. Viele Spezies besitzen scharfe Krallen und Zähne, um Bedrohungen abzuwehren, und manche schießen sogar Stacheln und stinkendes Gas aus ihrem Hinterteil. Da sie unbeweglich und zahnlos sind, haben Pflanzen eine einzigartige Strategie entwickelt, um Feinde abzuschrecken: chemische Kriegsführung.

Weil Pflanzen nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen, benötigen sie einen guten Grund, so viel Zeit für die Produktion dieser Chemikalien aufzuwenden. Einfach gesagt, helfen diese Moleküle ihnen, zu überleben. Wie wir später aufdecken werden, spielen alle drei dieser phytochemischen Kategorien eine wichtige Rolle; von der Abschreckung von Schädlingen bis zu Schutz vor intensiven UV-Strahlen.

Obwohl Cannabis sich dahingehend entwickelt hat, diese Moleküle als Anpassung an eine aufgezwungene Erfordernis zu synthetisieren, haben Menschen sich angewöhnt, sie für andere Zwecke zu nutzen. Manche von ihnen riechen einfach gut, wohingegen andere aufregende pharmakologische Eigenschaften besitzen. Wir Menschen betrachten Cannabis als wertvolle Quelle nützlicher Moleküle und haben eine ziemliche Vorliebe für Gras entwickelt. Während wir diese Phytochemikalien weiter untersuchen, werden wir uns ansehen, wie sie uns beeinflussen.

Der Unterschied zwischen Flavonoiden, Terpenen und Terpenoiden

Der Unterschied Zwischen Flavonoiden, Terpenen Und Terpenoiden

Flavonoide, Terpene und Terpenoide machen den Großteil der von Cannabis produzierten Sekundärmetaboliten aus. Auch wenn sie unter dem selben phytochemischen Schirm zusammengefasst werden, erfüllt jede Verbindung sowohl in der Natur als auch im menschlichen Körper eine einzigartige Funktion. Lies weiter, während wir jede chemische Familie aufschlüsseln und ihre spezifischen Merkmale erkunden.

Flavonoide

Nach Alkaloiden sind Flavonoide die zweithäufigste Gruppe von Sekundärmetaboliten im Pflanzenreich. Die Haupt-Flavonoide gehören zu verschiedenen Subkategorien, einschließlich Flavonole und Isoflavone. Manche Flavonoide, wie zum Beispiel Anthocyane, dienen als Pigmente, die die kräftigen Farben unterstreichen, die viele Arten von Früchten und Gemüse zeigen – und Cannabis.

Je mehr Flavonoide eine essbare Pflanze produziert, desto höher ist gewöhnlich ihr ökonomischer Wert. Diese erhöhten Kosten sind auf die wichtige Rolle dieser Molekülen für eine gesunde menschliche Ernährung zurückzuführen.

Wo kommen Flavonoide vor?

Wo kommen Flavonoide vor?

Flavonoide kommen überall im Pflanzenreich vor und treten in zahlreichen Geweben und Organen auf. Kohl, Tee, Beeren und Trauben sind Lebensmittel, die besonders reich an diesen Verbindungen sind. In Cannabis kommen sie in hohen Konzentrationen in Blättern, Zweigen, Pollen und Blüten vor.

Wie wirken Flavonoide?

Flavonoide nehmen eine Schlüsselstellung in der Cannabisphysiologie ein. Viele dieser Moleküle weisen eine gelbe Pigmentierung auf, die, wenn sie in den Blütenblättern und Blättern sichtbar ist, hilft, bestäubende Insekten anzulocken. Flavonoide helfen zudem, Zellzyklen zu regulieren, Pilzerreger zu bekämpfen sowie Beziehungen zwischen Pflanzenwurzeln und nützlichen Pilzen zu vermitteln.

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Auch in der menschlichen Ernährung spielen Flavonoide eine wichtige Rolle. Durch ihre antioxidativen Aktivitäten tragen sie dazu bei, die ständige Flut von Schäden durch freie Radikale, die dem menschlichen Körper zugefügt werden, zu unterdrücken.

Warum sind Flavonoide wichtig?

Abgesehen von ihren antioxidativen und angenommenen entzündungshemmenden Eigenschaften sollen Flavonoide das allgemeine Wohlbefinden fördern. Insbesondere gewisse Flavonoide werden auf ihr Stimmung aufhellendes und Gedächtnis förderndes Potenzial hin untersucht. Was Cannabis betrifft, sind dies sehr wünschenswerte Eigenschaften und es wirft die Frage auf, wie bedeutend die Rolle ist, die Flavonoide bei den pharmakologischen Effekten einer bestimmten Sorte spielen.

Das Kraut erzeugt mehrere gut bekannte Flavonoide, darunter Apigenin und Quercetin, sowie einige einzigartige, die sonst nirgends vorkommen. Cannflavin A zum Beispiel kommt in den oberirdischen Teilen der Cannabispflanze vor, insbesondere in Hanfsamensprossen. Während die Forschung sich in diesem Gebiet weiterentwickelt, wird sie wahrscheinlich mehr Flavonoide identifizieren und herausfinden, wie sie eigentlich in das Rätsel von Vollspektrum-Extrakten und dem Entourage-Effekt passen.

Terpene

Terpene

Terpene sind aromatische Moleküle, die den unverkennbaren Duft von Cannabis untermauern. Jede Sorte weist ein geringfügig anderes Terpenprofil auf, weshalb Sweet ZZ anders riecht und schmeckt als beispielsweise Royal Gorilla. Einst als die alleinige Rolle von Terpenen angesehen, stellt sich heraus, dass sie viel mehr tun, als nur ansprechende Düfte zu liefern. Diese Moleküle scheinen bis hin zur psychotropen Wirkung das gesamte Cannabiserlebnis zu beeinflussen.

Wo kommen Terpene vor?

Terpene sind eine dominante Gruppe von Sekundärmetaboliten, die überall in der Natur vorkommen. Von Kiefernwäldern bis hin zu Deiner Lieblingsfrucht bringen über 40 000 dieser aromatischen Moleküle die herrlichen Düfte der Welt hervor. Erstaunlicherweise produziert die Cannabispflanze selbst über 200 Terpene. Diese Phytochemikalien sind in dem schmierigen Harz enthalten, das reife Cannabisblüten bedeckt.

In der Blütephase arbeiten Trichome – kleine pilzförmige Drüsen, die die Oberfläche von Cannabisblättern und -blüten besetzen – hart, um diese klebrige Substanz zu erzeugen. Diese kristallinen Strukturen produzieren Terpene in speziellen Zellen, die zwischen dem Ende des Trichom-Stiels und dem knollenförmigen Kopf liegen.

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Wie wirken Terpene?

Wie wirken Terpene?

Ähnlich wie Flavonoide erzeugt Cannabis Terpene, um ihm beim Überleben in freier Natur zu helfen. Falls Du jemals eine Flasche mit einem ätherischen Öl geöffnet und an ihr gerochen hast, wirst Du damit vertraut sein, wie potent Terpene sind. Ihr intensiver Geruch und bitterer Geschmack wirkt auf gefräßige Insekten und Pflanzenfresser als massive Abschreckung, wodurch sie verhindern, dass Cannabispflanzen zu einem Mahl werden, und die Aussichten einer erfolgreichen Fortpflanzung erhöhen.

Außerdem helfen Terpene Cannabispflanzen, sich vor dem Klima zu schützen. Wenn die Außentemperaturen bedrohlich heiß werden, intensiviert das Kraut die Produktion. Weil Terpene flüchtige Moleküle sind, verdampfen sie unter diesen Bedingungen; eine Reaktion, die den Luftstrom anregt und die Pflanze abkühlt.

Bei Menschen rufen Terpene sehr unterschiedliche Effekte hervor. Außer Deine Geschmacksknospen zu erheitern, modifizieren sie sogar das Cannabis-High. THC spielt sicherlich eine grundlegende Rolle bei diesem Erlebnis, aber THC allein erklärt nicht, warum verschiedene Sorten bemerkenswert unterschiedliche Effekte hervorrufen.

Alle psychotropen Sorten enthalten THC, aber jede hat ihr eigenes einzigartiges Terpenprofil. Manche Terpene wie Myrcen wirken mit THC zusammen, um ein eher breit machendes Körper-High hervorzurufen. Limonen hingegen begünstigt eine zerebrale und energiespendende Wirkung. Cannabis-Wissenschaftler bezeichnen diesen synergistischen Tanz als Entourage-Effekt.

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Dieses Phänomen erklärt, warum Vollspektrum-Cannabisextrakte isolierte Cannabiskonzentrate in manchen Fällen zu übertreffen scheinen. Das Aufgebot an Phytochemikalien in jeder Sorte zu nutzen, könnte bei ganzheitlichem Gebrauch zu verbesserten Ergebnissen führen.

Warum sind Terpene wichtig?

Fortschritte in der Cannabis-Wissenschaft haben aufgezeigt, wie wichtig Terpene sind, wenn es um die Phytochemie von Cannabis geht. Diese Moleküle verzücken nicht nur die Sinne, sondern definieren auch den Charakter und die Wirkung verschiedener Sorten. Abgesehen vom ganzheitlichen Entourage-Effekt belegen auch sehr viele Anzeichen, dass diese Chemikalien isoliert umfassende Effekte hervorrufen. Von den entspannenden Effekten von Linalool bis hin zu dem stimmungshebenden Potenzial von Pinen analysiert die Arbeit des Cannabisforschers Dr. Ethan Russo die Effekte einzelner Terpene.

Terpenoide

Terpenoide

Terpenoide gehören zur Gruppe der Terpene und beide Begriffe werden häufig synonym verwandt. Während Terpene eine einfachere Molekülstruktur aufweisen, sind Terpenoide komplexer. Nach einer Oxidationsphase kommen manche Terpenoide in getrockneten und alten Cannabisblüten in höheren Konzentrationen vor, wohingegen andere in der lebenden Pflanze vorkommen. Diese Moleküle fallen in zwei Kategorien: Monoterpenoide und Sesquiterpenoide.

Wo kommen Terpenoide vor?

Viele Terpenoide sind genau wie andere Terpene in dem dicken Harz enthalten, das in den Köpfen von Trichomen produziert wird. Sie spielen eine grundlegende Rolle bei der Sicherung des Überlebens der Pflanze, indem sie helfen, Schädlingsbefall abzuwehren und schwankenden Umweltfaktoren zu trotzen, um in einem Zustand der Homöostase zu bleiben.

Wie wirken Terpenoide?

Wie wirken Terpenoide?

Terpenoide sind pharmakologisch aktiv und zeigen in der wissenschaftlichen Literatur ein breites Potenzialspektrum. Das Sesquiterpenoid β-Caryophyllen zum Beispiel erfüllt sowohl die Funktion eines Terpenoids als auch die eines Ernährungscannabinoids. Das Molekül bindet an den CB2-Rezeptor des Endocannabinoid-Systems und übt eine wohltuende Wirkung auf den Körper aus.

Warum sind Terpenoide wichtig?

Sehr ähnlich wie Terpene spielen Terpenoide eine entscheidende Rolle bei der Wirkung von bestimmten Cannabissorten. Sie üben ihre einzigartigen Effekte über den Entourage-Effekt aus und verleihen der ganzheitlichen Anwendung von Cannabis eine ganz neue Dimension von Möglichkeiten.

Wie kann man von Flavonoiden, Terpenen und Terpenoiden profitieren?

Wie kann man von Flavonoiden, Terpenen und Terpenoiden profitieren?

Basierend auf vorläufiger Forschung zeigt jede dieser phytochemischen Gruppen schon für sich genommen einige eindrucksvolle Effekte. Wenn Du Dich jedoch für Vollspektrum-Cannabisprodukte entscheidest, die all diese Verbindungen enthalten, wirst Du möglicherweise eine noch stärkere Wirkung erleben.

Wir haben schon zuvor darauf verwiesen, aber der Entourage-Effekt ist eine führende Theorie in der Cannabis-Wissenschaft, die eine synergistische Wirkung zwischen Cannabinoiden, Terpenen und Terpenoiden voraussetzt. Auch wenn die molekularen Leitungen jeder Verbindung und die Bedeutung ihrer kombinierten Effekte noch formal erklärt werden müssen, unterstützt ein wachsender Bestand wissenschaftlicher Literatur die Wirksamkeit von Vollspektrum-Cannabis gegenüber isolierten Cannabinoiden.

Diese Theorie kann auf psychotrope Extrakte sowie CBD-Öl und andere nicht-psychotrope Cannabinoid-Rezepturen angewandt werden. Falls Du CBD kaufen willst, durchstöbere auf jeden Fall das CBD-Öl-Sortiment von Zamnesia. Unsere Vollspektrum-Rezepturen werden aus natürlich angebautem EU-Hanf gewonnen, der mittels hochmoderner CO₂-Extraktion verarbeitet wurde, um die höchste CBD-Reinheit sowie ein Arsenal unterstützender Terpene, Terpenoide und Flavonoide garantieren zu können.

Cannabis: Ein chemisch komplexes Kraut

Cannabis: Ein chemisch komplexes Kraut

Wie Du jetzt weißt, hat Cannabis noch viel mehr als nur Cannabinoide zu bieten. Die angenehm duftenden Blüten dieser Pflanze beherbergen Hunderte von einzigartigen Chemikalien, die alle ihre eigenen ausgeprägten Effekte ausüben. Obwohl die Wissenschaft große Anstrengungen unternommen hat, zu bestimmen, wie diese Verbindungen isoliert wirken, zeugen die Wirkung von Vollspektrum-Extrakten und der Entourage-Effekt von einem "Ganzpflanze"-Ansatz für ganzheitlichen Cannabisgebrauch. Wenn die Forschung ihre Bemühungen diesbezüglich intensiviert, werden wir eine größere Gewissheit der Nutzen von allen erlauchten Verbindungen in Cannabis haben.

Luke Sumpter
Luke Sumpter
Mit einem BSc (Hons) in klinischen Gesundheitswissenschaften und einer Leidenschaft für den Anbau von Pflanzen hat Luke Sumpter in den letzten 7 Jahren als professioneller Journalist und Autor an der Schnittstelle von Cannabis und Wissenschaft gearbeitet.
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