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Ist Cbg Das Neue Cbd?
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Was Ist CBG Und Wie Kann Es Mit CBD Verglichen Werden?

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Die Wissenschaft beginnt, das Potential vieler bisher unerschlossener Cannabinoide zu enthüllen. CBG ist eines davon. Inwiefern ist diese aufstrebende Chemikalie mit CBD vergleichbar?

Die Cannabis-Pflanze produziert eine Vielzahl von Molekülen, zu denen über 100 Cannabinoide zählen. Beschränkte klinische Untersuchungen und Tier-Studien konnten das Potential von THC und CBD. Als Forscher begannen, weitere Cannabinoide zu untersuchen, entwickelte sich ein Hype um andere Verbindungen wie beispielsweise Cannabigerol (CBG). Wissenschaftler konnten zahlreiche vielversprechende Eigenschaften aufdecken und somit das Interesse von Forschern und Unternehmen gleichermaßen wecken.

WAS IST CBG?

Was Ist CBG?

Der israelische Bio-Chemiker und Cannabinoid-"Pate" Raphael Mechoulam isolierte erstmals 1964 neben THC auch CBG. Kurz darauf zeigten Untersuchungen[1], die in der Zeitschrift Psychopharmacologia veröffentlicht wurden, keinerlei Verhaltensänderungen bei Rhesusaffen, denen dieses Molekül verabreicht wurde. Es wurde als nicht-psychoaktiv befunden. CBG wird als untergeordnetes Cannabinoid eingestuft, das in geringen Konzentrationen in Landrassensorten und selektiv gezüchteten Sorten auftritt. Züchter konnten jedoch Sorten mit CBG-Profilen von 100% entwickeln, indem bestimmte Enzyme eliminiert wurden. Diese Sorten werden im Zuge des Fortschritts in der CBG-Forschung erhebliche Aufmerksamkeit erregen.

DAS MUTTER-MOLEKÜL

Forscher bezeichnen CBG als "Eltern"- oder "Stammzellen"-Cannabinoid, da es der zentrale chemische Vorläufer vieler anderer Cannabinoide ist. Spezifische Enzyme konvertieren CBG in korrespondierende Moleküle. Dieser Vorgang wird Cannabinoid-Bio-Synthese[2] genannt. Alle Cannabinoide existieren in der Pflanze anfangs als Cannabninoid-Säure. Hohe Temperaturen sorgen für eine Reaktion, die als Decarboxylierung bekannt ist, bei der eine Carboxyl-Gruppe von jedem Molekül entfernt wird. Diese Reaktion wandelt beispielsweise THCA in THC und CBDA in CBD um. Nach dieser Logik kommt CBG als CBGA in der Pflanze vor.

Molekül CBG

Das Enzym CBGA-Synthase wandelt mehrere organische Verbindungen in CBGA um. Weitere Enzyme spalten dann, je nach Reaktion, das Mutter-Molekül in Haupt-Cannabinoide auf. THCA-Synthase, CBDA-Synthase und CBCA-Synthase verwenden CBGA als Substrat zur Herstellung der jeweiligen Cannabinoid-Säuren. Nicht-enzymatische Prozesse stellen aus CBGA mehr als 60 andere Cannabinoide her.

DER MECHANISMUS VON CBG

DER MECHANISMUS VON CBG

Abgesehen von seiner Schlüsselrolle in der Cannabinoid-Biosynthese wurde CBG wissenschaftlich auf seine potenziellen Nutzen untersucht. Das Molekül wendet mehrere Wirkmechanismen an, aktiviert teilweise CB1- und CB2-Rezeptoren[3] des Endocannabinoid-Systems und stimuliert[4] den Vanilloid-Rezeptor-1[5].

Lass uns einen Blick darauf werfen, was die Wissenschaft zum Thema CBG zu sagen hat. Wie beeinflussen diese Mechanismen den Körper? Und wie ist die Qualität der vorhandenen Daten?

CBD VS CBG: ÄHNLICHKEITEN UND UNTERSCHIEDE

CBD Vs CBG: Ähnlichkeiten Und Unterschiede

CBD und CBG weisen mehrere Ähnlichkeiten und Unterschiede auf. Der Vergleich dieser beiden Moleküle ist jedoch zu diesem Zeitpunkt relativ zwecklos. Bisher wurden weitaus mehr qualitativ hochwertige Forschungen zum Thema CBD durchgeführt. Es könnte noch andere Ähnlichkeiten und Unterschiede geben, derer wir uns schlichtweg noch nicht bewusst sind. Lass uns jedoch einen Blick darauf werfen, was wir bisher wissen.

  • SOWOHL CBD ALS AUCH CBG SIND NICHT-PSYCHOAKTIV

CBD und CBG haben eine geringe Bindungs-Affinität für den CB1-Rezeptor, während THC seine psychotropen Wirkungen durch Stimulierung dieser Stelle im Zentralnervensystem hervorruft. CBG agiert als ein partieller Agonist für diesen Rezeptor und stimuliert ihn in einem Ausmaß, bei dem keine psychotrope Wirkung auftritt. CBD und CBG wirken jedoch als Antagonisten des CB1-Rezeptors und hemmen[10] vorübergehend die Aufnahme des Endocannabinoids Anandamid.

Die nicht-psychoaktive Natur von CBG und CBD macht sie zu ansprechenden Kandidaten für klinische Studien, da viele das durch THC verursachte "High" als unerwünschte Nebenwirkung betrachten.

  • CBG KÖNNTE DEN APPETIT STEIGERN

Cannabis ist dafür bekannt, den Appetit zu stimulieren. Dieser Mechanismus ist als "Munchies" oder Heißhunger bekannt; ein Zustand des intensiven Hungergefühls. THC wurde lange Zeit mit diesem Phänomen in Zusammenhang gebracht. Eine 2016 im Psychopharmacology-Journal veröffentlichte Studie[11] zeigte jedoch, dass Cannabis-Extrakte ohne THC nach wie vor Hungergefühl auslösen können.

Die Autoren erklären, dass CBG die Ursache für den Anstieg des Appetits sein könnte. Bei Ratten konnte CBG die gesamte Nahrungsaufnahme mehr als verdoppeln und die Anzahl der Mahlzeiten erhöhen. Im Gegensatz dazu wurde im Verlauf einer Studie[12] gezeigt, dass CBD den Appetit reduzieren kann.

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EIN FRUCHTLOSER VERGLEICH?

Es ist hilfreich, Cannabinoide zu vergleichen, um die möglichen Anwendungen jedes einzelnen zu untersuchen. Die Forschung hierzu ist jedoch noch zu beschränkt, um konkrete Schlussfolgerungen ziehen zu können. Zukünftige und qualitativ hochwertige Untersuchungen sind der einzige Weg, um die Eigenschaften dieser faszinierenden Moleküle akkurat miteinander vergleichen zu können.

CBG-REICHE SORTEN

CBG- reiche Sorten

Die Cannabis-Gemeinschaft hat CBG bisher noch nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt. Wir können ihr das aber auch nicht zum Vorwurf machen – die Forschung dazu ist oberflächlich und unvollständig. Die Züchter werden sich in Zukunft aber wahrscheinlich zunehmend auf dieses Cannabinoid konzentrieren, wenn weitere Studien nach und nach seine Wirkung bestätigen werden. Selektive Züchtungen, um Sorten mit hohem CBG-Wert zu erschaffen, sind daher äußerst wahrscheinlich. Einige Sorten weisen jedoch bereits relativ hohe Konzentrationen dieses Cannabinoids auf.

Destroyer ist ein Beispiel einer CBG-reichen Sorte. Die Züchter erschufen diese reine Sativa, indem sie Meao Thai mit einem mexikanisch/kolumbianischen Hybriden kreuzten. Ihre Blüten sind reich an verschiedenen Cannabinoiden und produzieren 20% THC, 1% CBD und einen hohen CBG-Wert. Dieser Mix sorgt für ein klares und luzides Kopf-High.

Exodus Cheese ist eine weitere CBG-reiche Sorte. Die dichten Blüten dieser indicadominierten Sorte produzieren 18% THC, 0,2% CBD und 0,26% CBG. Das High ist äußerst entspannend.

Luke Sumpter
Luke Sumpter
Mit einem BSc (Hons) in klinischen Gesundheitswissenschaften und einer Leidenschaft für den Anbau von Pflanzen hat Luke Sumpter in den letzten 7 Jahren als professioneller Journalist und Autor an der Schnittstelle von Cannabis und Wissenschaft gearbeitet.
Quellen
  • (2017/01/01). The Biosynthesis of Cannabinoids - https://www.sciencedirect.com
  • (2017/01/01). Cannabis Pharmacology: The Usual Suspects and a Few Promising Leads - https://www.sciencedirect.com
  • (2016/03/01). Cannabidiol in patients with treatment-resistant epilepsy: an open-label interventional trial - https://www.sciencedirect.com
  • Brierley, Daniel I, Samuels, James, Duncan, Marnie, Whalley, Benjamin J, Williams, & Claire M. (2016, October). Cannabigerol is a novel, well-tolerated appetite stimulant in pre-satiated rats | SpringerLink - https://link.springer.com
  • Davis, John B., Gray, Julie, Gunthorpe, Martin J., Hatcher, Jonathan P., Davey, Phil T., Overend, Philip, Harries, Mark H., Latcham, Judi, Clapham, Colin, Atkinson, Kirsty, Hughes, Stephen A., Rance, Kim, Grau, Evelyn, Harper, Alex J., Pugh, Perdita L., & Ro. (2000, May). Vanilloid receptor-1 is essential for inflammatory thermal hyperalgesia | Nature - https://www.nature.com
  • Ethan B Russo. (2008, February). Cannabinoids in the management of difficult to treat pain - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  • Grunfeld, Y., Edery, & H. (1969, January). Psychopharmacological activity of the active constituents of hashish and some related cannabinoids | SpringerLink - https://link.springer.com
  • Paula Morales, Dow P. Hurst, & Patricia H. Reggio. (2017). Molecular Targets of the Phytocannabinoids-A Complex Picture - https://www.ncbi.nlm.nih.gov
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